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Die Diener des Boesen

Die Diener des Boesen

Titel: Die Diener des Boesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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töten, und ich glaube nicht, dass du mein Leben nehmen würdest.«
    Hern der Jäger starrte seinen Sohn eine ganze Weile an, bevor er das Schwert sinken ließ. »Du hast Recht, Roland. Ich kann meinen eigenen Sohn nicht töten.«
    Roland schien sich für einen Augenblick zu entspannen. Aber da fing der Erlkönig an zu lachen, und stoßweise brodelten Flammen aus seinem brennenden Hals.
    »Jägerin«, sagte der Erlkönig zu Buffy gewandt. »Töte Roland!«
    Und gegen ihren Willen griff Buffy nach dem Morgenstern.

17

    Auf der Lichtung zertrampelten reiterlose Pferde die vertrockneten Überreste eines Großteils der Wilden Jagd. Eine kleine Handvoll dunkler Elfen hatte überlebt, aber sie rannten in blinder Panik umher, unfähig, sich zu irgendeiner gemeinsamen Aktion zusammenzufinden. Die Luft war erfüllt von Kriegsgeheul und dem Stampfen von Pferdehufen.
    Obwohl es nicht besonders warm war, trat Buffy der Schweiß auf die Stirn. Sie stand gebeugt da, den eisernen Griff des Morgensterns fest in beiden Händen. Das Haar war ihr ins Gesicht gefallen, und sie pustete sich ein paar Strähnen aus den Augen. Sie biss die Zähne so fest aufeinander, dass ihr der Kiefer wehtat. Alles in ihr strebte verzweifelt danach, den Morgenstern fallenzulassen, ihn wegzuwerfen. Sie dachte daran, sich selbst damit zu verletzen; vielleicht konnte ja der Schmerz den magischen Schwur, den sie geleistet hatte, brechen.
    Auch das vermochte sie nicht.
    »Töte ihn, Jägerin!«, brüllte der Erlkönig.
    Da griff Roland seinen Vater an, und die Klingen der Waffen rieben aneinander, bis Roland ruckartig abdrehte. Während er noch zu einem erneuten Angriff ansetzte, raste der Erlkönig schon mit gesenktem Kopf auf ihn zu. Da der König groß und kräftig, sein Sohn hingegen klein und wendig war, schaffte Roland es mit Leichtigkeit, seinen Vater ins Aus zu manövrieren und fügte ihm eine tiefe Wunde in der Seite zu, als er an ihm vorbeistreifte.
    »Buffy, du musst gehorchen«, donnerte Hern der Jäger. »Töte meinen Sohn!«
    Buffy hatte sich aufgerichtet. Mit einem qualvollen Schrei raste sie auf Roland zu. Ihre Augen baten um Verzeihung, als sie den Morgenstern an der Kette herumwirbelte und die Dornenkugel ihm bedrohlich nahe kam. Aber Roland war ein Kämpfer wie kein anderer. Schließlich war er vom Herrn der Jagd selbst trainiert worden. Er drehte die Klinge seiner Axt und begegnete der Wucht der Kugel mit der Breitseite seiner Waffe. So verhinderte er, dass sich die Kette des
    Morgensterns um die Axt wickelte, und die Eisenkugel schlug ins Leere.
    Der Prinz der Jagd parierte nicht nur Buffys Angriff, er brachte sich auch rechtzeitig vor seinem Vater in Sicherheit, bevor er ihn hinterrücks überfallen konnte.
    »So ist es richtig, Jägerin! Töte ihn!«, ließ sich der Erlkönig selbstgefällig vernehmen. »Zertrümmere für mich den Schädel dieses undankbaren Nachkömmlings.«
    Giles wusste zwar geschickt mit dem Schwert umzugehen, aber der Elfenjäger, der ihn nun angriff, hatte ihm die Trainingseinheiten mehrerer Jahrhunderte voraus. Giles konnte ihn unmöglich schlagen. Er konnte nur hoffen, noch ein Weilchen durchzuhalten, und um Hilfe beten.
    Die erreichte ihn auch ziemlich rasch in Form eines breiten, wie ein Krummsäbel gebogenen Schwerts, das den Kopf des Jägers von seinem Körper trennte. Der Elfenkrieger ging zu Boden, und Giles durchbohrte den Körper mit seinem Schwert.
    Als er aufsah, erwartete er Angel zu sehen oder vielleicht Oz.
    Aber es war Cordelia.
    »So was sieht man nicht alle Tage«, sagte Xander grimmig.
    »Ja«, stimmte Giles ihm zu, »wirklich nicht.«
    Cordelia schrie plötzlich auf, und Giles fuhr herum. Er sah, wie Buffy gemeinsam mit dem Erlkönig gegen Roland kämpfte. Sie wehrte sich mit aller Macht gegen den Schwur, das konnte er klar erkennen. Aber es war nur eine Frage der Zeit, bis der junge Prinz der Übermacht des Ansturms erlag.
    Giles rannte auf sie zu.
    »Buffy!«, rief Giles.
    Obwohl sie gerade - fast wie bei einem Abwehrschlag im Baseball - den Morgenstern in die Luft riss, um Rolands Axt abzuwehren, drehte sie sich zu Giles um. Die abgelenkte Klinge traf sie an der Schulter. Lediglich eine oberflächliche Verletzung, aber der Schmerz half ihr dabei, die Gedanken zu bündeln.
    »Du musst dagegen ankämpfen!«, ermahnte sie der Wächter.
    »Du bist die Jägerin. Du bist nicht wie andere Menschen. Du kannst kämpfen!«
    Buffy runzelte die Stirn. Giles hatte ihr doch selbst erklärt, der
    Schwur
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