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Die Diebe von Freistaat

Die Diebe von Freistaat

Titel: Die Diebe von Freistaat
Autoren: Robert Asprin
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Diebeswelt-Anthologie und schlägt vor, daß ich ihr verspätet eintreffende Storys einverleibe. Unter diesem Doppelbombardement von Seiten sowohl meines Verlegers als auch der Habsucht in mir rolle ich die Augen himmelwärts, schlucke hart und erkläre mich einverstanden.
    Sofort geht ein neues Rundschreiben an alle Beteiligten, das sie höflich an den bevorstehenden Ablieferungstermin erinnert. Ihm lege ich Gordys Beschreibung vom Roten Jamie bei, die er endlich unter leichter Nötigung (sein Arm wird auch wieder heilen) eingereicht hat.
    Andy ruft an. Er fragt nach dem Namen des Prinzen. Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht, bin aber bereit, mit mir darüber reden zu lassen. Nach einer Stunde lege ich auf. Mir wird klar, daß ich meine eigene Story noch nicht geschrieben habe.
    Gordy benachrichtigt mich, daß er seine Geschichte nicht für den ersten Band fertigkriegen kann. Großartig! Nun, da dafür weder mit Gordy noch Roger zu rechnen ist, wird es ein bißchen kritisch.
    Andys Story trifft ein, genau wie Joes und Pouls.
    In Andys Geschichte kommt eine Unterhaltung mit Joes Schöpfung Eindaumen vor. Aber Joe hat Eindaumen in seiner Story umkommen lassen. Ein kleines Sequenzproblem.
    In Pouls Geschichte nimmt Cappen Varra Gordys Roten Jamie auf ein Abenteuer mit. Gordys Story mit dem Roten Jamie wird jedoch nicht im ersten Band erscheinen! Ein großes Sequenzproblem! Na ja. Und ausgerechnet Gordy war es, der mir die Herausgabe dieses Monstrums eingebrockt hat!
    Ich lese die eingetrudelten Geschichten und komme zur Erkenntnis, daß der erste Entwurf meiner Story einer drastischen Umarbeitung bedarf.
    Ich erhalte Nachricht von Phil Farmer. Er hat mir bereits vor Monaten mitgeteilt, daß er doch nicht dazu kommt mitzumachen, aber offenbar habe ich den Brief nicht erhalten. (Ich hatte ihn wirklich nicht bekommen!) Da ihm klar ist, daß mich ein Rückzieher seinerseits zu diesem späten Zeitpunkt in arge Verlegenheit brächte, nimmt er eine Umschichtung seiner Termine vor, damit er mir doch noch »etwas« schicken kann. Verständlicherweise wird es etwas verspätet eintreffen. Ich bin dankbar, aber gerate doch allmählich in Panik.
    Lynn ist mit ihrer Story fertig und triumphiert. Ich drohe, ihr den Schädel mit meiner Schreibmaschine einzuschlagen.
    Ace ruft wieder an. Sie brauchen zusätzliche Information für den Klappentext, auch wollen sie die Anschlagszahl wissen. Ich erkläre die Lage so ruhig ich kann. Mitten im Gespräch gibt mein Telefon den Geist auf.
    Die Telefongesellschaft erweckt es schnell wieder zum Leben (ich werde allmählich ihr bester Kunde) und ich rufe umgehend Marion an und ersuche sie um die ungefähre Anschlagszahl ihrer noch nicht eingereichten Story. Sie erklärt mir, sie habe mir einen Brief geschrieben, der offenbar nicht angekommen ist (er ist es auch nicht!). Sie sagt mir, sie müsse von dem Projekt zurücktreten, sie stehe ihrer anderer Arbeiten wegen schon unter Zeitdruck. Sie ersucht mich, mit meinem Gestammel aufzuhören und so zu reden, daß sie mich verstehen könne. Ich fasse mich und versichere ihr, daß ich wirklich gern eine Geschichte von ihr hätte. Ich erkläre ihr, daß ich ihre Story unbedingt brauche. Ich erwähne, daß ihr Held auf dem Titelbild ist. Sie bemerkt, daß die Fluten, die aus dem Hörer strömen, ihr Wohnzimmer zu überschwemmen drohen, und verspricht, die Geschichte in ihren gedrängten Terminplan einzuschieben - ehe sie in zwei Wochen nach London fliegt.
    Mit fester Hand, aber innerlich zitternd, rufe ich Ace an und lasse mich mit Jim Baen verbinden. Ich erkläre ihm die Situation: ich habe sechs Storys vorliegen (o ja, ich habe endlich auch meine fertig) und zwei weitere müßten bald eintreffen — möglicherweise ein wenig verspätet. Er erklärt mir, daß der Band mit nur sechs Geschichten zu kurz sein wird. Er will zumindest noch eine weitere Geschichte und einen Essay von mir, in dem ich beschreibe, wieviel Spaß es gemacht hat, die Anthologie herauszugeben. Um meinem hysterischen Anfall entgegenzuwirken, schlägt er vor, daß ich eine Ersatzstory in Auftrag gebe, falls die beiden anderen nicht rechtzeitig ankommen. Ich weise darauf hin, daß bis zu dem mir gesetzten Termin nur noch zwei Wochen sind. Er sieht ein, daß ich in so kurzer Zeit kaum in der Lage sein werde, eine Geschichte von einem »namhaften« Autor zu beschaffen, ich dürfe also einen »unbekannten« hinzuziehen, aber wehe, wenn seine Geschichte nicht gut
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