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die Detektivin in Jeans

die Detektivin in Jeans

Titel: die Detektivin in Jeans
Autoren: Margot Kreuter
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sie spurt. Hat dieser Trampel, der sich
gestern vorstellte, schon Bescheid gesagt, ob er bei uns anfangen will?“
    „Bis jetzt noch nicht.“ Frau
Siegmund kam zum Tisch, an dem Maria Platz genommen hatte, und stützte sich mit
den Händen auf die Tischplatte. „Sandras Mutter hat gegen zehn hier angerufen.
Sie war sehr besorgt und wollte wissen, warum ihre Tochter noch nicht zu Hause
ist.“
    „Was geht es uns an, wenn das
Mädchen sich in der Stadt herumtreibt!“
    „Ja, schon. Aber was anderes
geht mir im Kopf herum. Sandra hat heute einen merkwürdigen Anruf gekriegt. Ich
hab‚s zufällig mitbekommen, weil ich das Telefon klingeln hörte und hier den
Hörer abnahm.“
    „Die haben doch alle schon ihre
Freunde. Was ist merkwürdig daran?“ sagte Maria spöttisch.
    „Es war eine Mädchenstimme. Sie
erkundigte sich, ob Sandra schon was rausbekommen hätte. Und dann redeten sie
von Polizei, und daß jemand beschattet wird und Torsten bald freikäme ..
    Maria war zunächst blaß
geworden. Bei den letzten Worten ihrer Mutter sprang sie auf. „Was erzählst du
da? Das ist ja...!“
    „Jetzt findest du es also auch
merkwürdig, nicht?“
    „Merkwürdig?“ schrie Maria ihre
Mutter an. „Das ist ungeheuerlich! Weshalb hast du mir das nicht früher
erzählt? Und du hast dich nicht verhört?“
    „Bestimmt nicht. Sie sprachen
deutlich von Polizei, und daß heute abend jemand dran sei. Weißt du denn, was
das bedeutet?“
    „Ich fürchte, ja! Aber
eigentlich ist das unmöglich! Woher kann Sandra wissen...?“ Maria griff sich an
den Kopf. „Und wenn sie Ingo tatsächlich verpfiffen hat...?“
    „Ich verstehe nicht...“
    „Natürlich verstehst du nicht!
Du hast nie etwas verstanden. Du hast ja nicht einmal eine Ahnung, was dein Sohn
nachts treibt. Dich interessieren nur deine eigenen Angelegenheiten. Wie‚s dem
lieben Gerd geht, das ist dir wichtig. Seit er sich hier eingenistet hat, sind
wir dir egal!“
    „Maria...!“
    Maria unterbrach sie. „Was hast
du noch gehört?“
    „Gehört nichts. Aber in Sandras
Schürze fand ich einen Zettel.“ Frau Siegmund zog ihn aus ihrer Schürzentasche.
„Da stehen zwei Namen drauf: Meik Felten und Ricki Normann... Sind das nicht
Ingos Freunde?“
    Maria entriß ihrer Mutter den
Zettel, las die Namen und stürzte ins Lokal. Sie knipste das Licht an und
suchte im Telefonbuch nach den Nummern der beiden Jungen. Doch sie wußte nicht,
wo sie wohnten oder wie ihre Väter mit Vornamen hießen. Es waren mehrere
Normann und Felten aufgeführt.
    „Ist ja sowieso zu spät!“
stöhnte sie und schlug das Telefonbuch zu.
    „Sag mir endlich, was mit Ingo
ist!“ verlangte ihre Mutter, die ihr nachgeeilt war, energisch.
    „Er zapft nachts Benzin aus
fremden Autos und verkauft es an einen Hehler. Und heute wird er dabei
vermutlich von der Polizei hochgenommen. Das ist mit ihm los!“
    Frau Siegmund konnte das
Ungeheuerliche nicht fassen. Sie hielt sich an der Telefonbox fest. „Ingo...?
Unser Ingo...?“
    „Ja, unser Ingo!“ erwiderte
Maria gehässig. „Weißt du auch, warum er das tut? Weil er vor fünf Monaten mit
besoffenem Kopf einen Leihwagen zu Schrott gefahren hat. Der Leihwagenhändler
ist ein Schlitzohr. Er hat Ingo versprochen, ihn nicht anzuzeigen. Aber Ingo
mußte ihm ein Schuldgeständnis und Wechsel im Wert von zwanzigtausend Mark
unterschreiben.“
    „Mein Gott! Weshalb hat er sich
nicht an mich gewandt?“
    „Damit du es Siegmund
erzähltest? Der hätte doch sofort verlangt, daß Ingo sich der Polizei stellt,
falls er ihn nicht gleich selbst angezeigt hätte!“
    Maria trommelte vor Wut mit den
Fäusten gegen die Wand. „Wenn Ingo geschnappt wird, dann passiert was! Dann
passiert was, das schwöre ich dir!“
    „Bist du denn sicher, daß
Sandra ihn der Polizei verraten hat? Woher kann sie denn wissen, was Ingo
nachts treibt?“
    „Vielleicht hat der Trottel es
ihr selbst erzählt, um sie zu beeindrucken. Wenn Jungen verknallt sind, spielen
sie sich gern auf. Vielleicht hat er vor ihr damit angegeben. Ich habe die
beiden ein paarmal dabei erwischt, wie sie miteinander tuschelten.“
    Maria lief nervös in der
Gaststube auf und ab. „Wenn ich Ingo nur warnen könnte! Aber ich weiß ja nicht
einmal, wohin er gefahren ist“, sagte sie erregt. „Es muß außerhalb der Stadt
sein, wo sie das Benzin klauen, sonst kämen nicht immer so viele Kilometer auf
dem Tacho zusammen. Auf dem Land gehen die Leute früh schlafen, die Straßen
sind nachts leer, und es
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