Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
die Detektivin in Jeans

die Detektivin in Jeans

Titel: die Detektivin in Jeans
Autoren: Margot Kreuter
Vom Netzwerk:
vor Angst.
Sie nahm ihre Schultertasche in die Hand und fing an zu laufen.
    Oliver wartete bereits auf sie.
    „Ich muß schnell noch
telefonieren!“ rief Sandra ihm zu. Sie stürzte in die Telefonzelle, wählte das
Polizeipräsidium und ließ sich mit dem Büro von Oberinspektor Ruhwedel
verbinden. Inspektor Panke war im Dienst und meldete sich.
    „Ingo Baumann fährt gleich
weg“, berichtete Sandra ihm aufgeregt.
    „Von wo rufst du an?“ wollte
Panke wissen.
    „Von einer Telefonzelle nicht
weit vom ,Anker’. Ich habe gerade Feierabend gemacht. Da wartet ein Typ im...“
    Panke ließ sie nicht ausreden.
„Fahr sofort nach Hause und überlasse alles andere der Funkstreife“, befahl er
Sandra knapp.
    Idiot! Das hast du dir so
gedacht! schimpfte Sandra in sich hinein, während sie den Hörer einhängte.
Pankes Befehlston hatte sie geärgert.
    „Du, Oliver! Um die Ecke sitzt
ein Typ im Wagen, dem traue ich nicht. Fahr mal vorsichtig heran — aber so, daß
er uns nicht bemerkt“, sagte Sandra zu Oliver.
    Sie band ein Kopftuch um ihre
Haare, setzte ihre Sonnenbrille auf und kletterte auf den Soziussitz.
    Oliver startete die schwere
Maschine. Er fuhr fast bis zur Einbiegung in die Hafenstraße und ließ das
Motorrad die letzten Meter im Leerlauf ausrollen.
    Der Wagen mit dem
zeitunglesenden Typ am Steuer stand noch immer da.
    Wenige Minuten später schob
sich der grüne Kombi der Siegmunds aus der Privatausfahrt.
    Als er auf der Hafenstraße
angelangt war, beschleunigte er, und dann fuhr Ingo in rascher Fahrt an der
Einbiegung vorbei.
    „Los, hinterher!“ rief Sandra
Oliver zu.
    Oliver startete mit einem
Blitzstart, der die Räder durchdrehen ließ. Doch er hatte seine Maschine in der
Gewalt, und sie brausten in die Hafenstraße — wo sie knapp einem Zusammenstoß
mit einem von links kommenden Auto entgingen.
    Es war das Auto, das der Junge
mit der Jeansmütze fuhr. Während Sandra sich auf Ingo konzentrierte, war ihr
entgangen, daß der Fahrer seine Zeitung auf den Nebensitz geworfen und sein
Auto gewendet hatte.
    In der knappen Sekunde, in der
die beiden Fahrzeuge, einander ausweichend, sich auf gleicher Höhe befanden,
bemerkte Sandra, daß der Fahrer des Wagens in ein Funkgerät sprach, oder
gesprochen hatte, denn im Moment erforderte das von rechts kommende Motorrad
seine Aufmerksamkeit.
    Sandra begann zu begreifen, daß
es sich um einen Zivilfahnder der Polizei handelte.
    Das erschien ihr einesteils
erfreulich, denn es bestätigte ihr, daß die Polizei Ingo überwachte.
Andererseits bedeutete es aber auch, daß die Polizei ihre Eigenmächtigkeit
erkannte und nun wußte, daß Sandra ebenfalls Ingo folgte.
    Sandra versuchte Oliver
klarzumachen, daß er sich zurückhalten und nicht zu dicht an Ingo oder dessen
Verfolger heranfahren durfte.
    Doch Oliver trug einen
Sturzhelm und hörte Sandras Rufen nicht.
    Kurz vor der Zufahrt zum
Stadtkern bog Ingo in nördlicher Richtung ab.
    Hinter ihm schaltete die Ampel
auf Gelb.
    Drei Autos trennten sie von
Ingo. Der Wagen mit dem Zivilfahnder am Steuer folgte Ingo über die Kreuzung.
Die beiden anderen Autos stoppten vor dem Haltesignal der Ampel.
    Zum Glück dauerte die Rotphase
an dieser Nebenstrecke nicht so lange wie auf den durchgehenden
Hauptverkehrsstraßen. Oliver war ein sicherer, geschickter Motorradfahrer.
Wenig später sichteten sie den grünen Kombi in der Ferne. Und diesmal hielt
Oliver sich in einiger Distanz hinter ihm, nachdem Sandra ihn beim Halt an der
Ampel auf diese Notwendigkeit hingewiesen hatte.
    Seltsamerweise war das Auto des
Zivilfahnders verschwunden.
    Doch jetzt löste sich ein
Motorrad vom Straßenrand, und Sandra vermutete, daß die hochtourige Maschine
von einem Streifenpolizisten gefahren wurde.
    Er blieb einige Straßenzüge
weit neben ihnen. Dann bog die Maschine ab, und Sandra sah, daß sie sich geirrt
hatte. Erschrocken stellte sie fest, daß Ingo der Polizei entwischt war.
    Sie überlegte, ob sie von der
nächsten Telefonzelle aus die Polizei informieren sollte, in welcher Richtung
Ingos Wagen gefahren war.
    Doch sie hatten den Wohnbezirk inzwischen
verlassen. Die Geschwindigkeitsbegrenzung war aufgehoben. Die Autokolonnen
waren schneller geworden, und Sandra mußte befürchten, Ingo ebenfalls zu
verlieren, während sie an einer Tankstelle anhielten, um zu telefonieren.
    Die Fahrzeuge fuhren jetzt alle
mit eingeschalteten Scheinwerfern, und auch die Neonleuchten an den
Straßenrändern brannten.
    Oliver schickte sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher