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die Detektivin in Jeans

die Detektivin in Jeans

Titel: die Detektivin in Jeans
Autoren: Margot Kreuter
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du mich heute abend am Hafen abholen?“ bat Sandra.
    „Eigentlich bin ich mit Andrea
verabredet. Was liegt denn an?“
    Sandra erklärte es ihm.
    „In Ordnung. Ich verschiebe den
Treff mit Andrea auf morgen. Wann soll ich da sein?“ fragte Oliver.
    „Gegen neun. Aber komm nicht
zum ‚Anker’. Warte an der Telefonzelle auf mich“, bat Sandra, und sie beschrieb
Oliver den Weg dorthin.
    Dann rief sie ihre Mutter an
und berichtete ihr, daß sie ausnahmsweise Maria am Abend vertreten müsse.
    Ihre Mutter erhob zunächst
Einwände. Doch Sandra versprach, künftig wieder pünktlich nach Hause zu kommen,
und da willigte die Mutter in die Vertretung ein.
    Anschließend spazierte Sandra
zum Fluß hinunter und legte sich auf einer Bank in die Sonne.
    Als sie nach etwa einer Stunde
aufstand, fühlte sie sich benommen. Ihr Gesicht glühte, und ihre Oberschenkel
brannten wie Feuer.
    Das konnte eine schlimme Nacht
werden. Doch wenn sie überstanden war, würde die Röte in Bräune übergehen, und
Sandra war ihrer Idealvorstellung von einem gutaussehenden Teeny einen Schritt
nähergekommen.
    Im „Anker“ fand Sandra auf dem
Küchentisch eine an sie gerichtete Mitteilung:
    „Ich bin mit Maria in die Stadt
gefahren. Bitte, räume die Spülmaschine aus und putze eine Lage Kopfsalat und
die Karotten im Korb auf der Anrichte. Bin rechtzeitig aus der Klinik zurück.
Karola Siegmund.“
    Bevor Sandra die Aufträge
erledigte, erfrischte sie sich mit einer Limonade. Hungrig war sie nicht. Frau
Siegmund legte ihr zu Mittag stets so große Portionen Fleisch und Gemüse auf,
daß Sandra bis zum Abendessen satt war.
    Sie hörte Stimmen in der
Gaststube, schob den Schieber der Durchreiche zurück und streckte ihren Kopf
ins Lokal.
    Ingo unterhielt sich mit zwei
vor dem Tresen stehenden Gästen.
    Sandra winkte ihm zu, damit er
wußte, daß sie zurück war, schloß die Durchreiche und machte sich an die
Arbeit.
    Sie wartete auf eine
Gelegenheit, sich mit Ingo unterhalten zu können. Sie hoffte, die Gäste würden
gehen und Ingo käme zu ihr in die Küche, so daß sie ihn über seine Pläne für
den heutigen Abend ausfragen könnte.
    Doch das Lokal wurde nicht
leerer. Und wenig später kam Frau Siegmund nach Hause. Sie zeigte Sandra, wie
die Bons für die Bestellungen in die Registriermaschine gedrückt werden mußten
und half ihr, Servietten und Bestecke auf den Tischen auszulegen.
    Bald darauf setzte der
Abendbetrieb ein.
    Sandra fand es zunächst
peinlich, die Gäste nach ihren Wünschen zu fragen, obwohl sie eigentlich nicht
schüchtern war. Doch es kostete sie Überwindung, den interessierten Blicken der
Männer standzuhalten, die die neue Bedienung mit Scherzworten begrüßten. Und sie
wandte sich lieber den Tischen zu, an denen Schiffer mit ihren Familien saßen.
    Einige Hafenarbeiter
protestierten gegen diese Bevorzugung und reklamierten, daß sie schon länger
darauf warteten, bedient zu werden.
    Doch im allgemeinen fand Sandra
die Gäste geduldig und nachsichtig.
    Maria trug nicht selten fünf
oder sechs Tellergerichte. Sandra, die ihrer eigenen Geschicklichkeit
mißtraute, rannte mit jedem einzelnen Teller durch das Lokal. Besonders schlimm
fand sie es jedoch, die schweren Tabletts mit Getränken zu servieren. Und sie
drängte Ingo immer wieder: „Mach die Gläser nicht so voll!“
    Ingo reagierte auf ihre Bitte
mit einem niederträchtigen Grinsen und füllte die Gläser bis zum Rand.
    Mitten im turbulentesten
Betrieb läutete im Lokal das Telefon.
    Ingo forderte Sandra mit einem
Zuruf auf, das Gespräch anzunehmen.
    „Kann ich bitte Sandra Faber
sprechen?“ fragte eine Mädchenstimme. Es war Andrea. „Sandra, ich habe gerade
von Oliver gehört, was ihr vorhabt. Du hast was rausbekommen, nicht?“ fragte
sie aufgeregt.
    Ingo blickte fragend vom Tresen
herüber, und Sandra signalisierte ihm, daß das Gespräch ihr galt.
    „Ich habe zu tun, Andrea“,
bedauerte sie. Doch dann brach die lange zurückgedrängte erwartungsvolle
Anspannung, in der sie sich seit Herrn Seibolds Anruf befand, durch. Zitternd
vor Erregung sagte sie: „Ich glaube, heute abend ist er dran. Die Polizei
beschattet ihn. Torsten wird bestimmt bald frei sein!“
    „Wißt ihr schon, was er
treibt?“
    „Ich nicht, aber die Kripo
bestimmt, sonst würden sie ja nicht so sicher sein, ihn heute festnehmen zu
können.“
    „Und wenn er es abstreitet —
ich meine die andere Sache?“
    Ein Gast war an den
Zigarettenautomaten neben der Telefonbox getreten. Er
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