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die Detektivin in Jeans

die Detektivin in Jeans

Titel: die Detektivin in Jeans
Autoren: Margot Kreuter
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den
Kombi kriegt. Er soll in die Werkstatt. Ich sagte Ihnen ja, daß er immerzu nach
Benzin stinkt.“
    Florian Seibold nickte
Ruhwedel, der das Gespräch mithörte, triumphierend zu.
    „Aber Ingo sagt, er nähme ihn
trotzdem. Ein Freund würde ihn reparieren. Und bis jetzt hat er immer noch
seinen Willen durchgesetzt“, berichtete Sandra.
    „Fein, Sandra! Du hast gute
Arbeit geleistet“, lobte Seibold.
    „Aber ich könnte noch mehr tun!
Ich könnte rauskriegen, ob und wann genau er heute abend...“
    Im Hintergrund schlug eine Tür
zu.
    „Hier ist die Börse“, hörte
Florian Seibold die Wirtin sagen.
    „Oh, vielen Dank!“ sagte
Sandra.
    „Alles andere ist jetzt Sache
der Polizei, Sandra. Untersteh dich nicht, selbst etwas zu unternehmen!“ sagte
Herr Seibold.
    „Ist gut... Onkel“, versprach
Sandra, ohne indessen ihr Versprechen ernst zu nehmen.
    Sie legte den Hörer auf.
    Ihr Gesicht glühte. Sie war so
aufgeregt, daß sie sicher war, durchzudrehen, wenn es ihr nicht gelang,
festzustellen, was die Kripo über Ingo herausgefunden hatte, und wie sie ihren
Einsatz plante, um ihn auf frischer Tat zu ertappen. Denn darauf schien doch
alles hinauszulaufen.
    Sie mußte dabeisein.
    Das wäre doch gelacht, sagte
sie sich. Schließlich hatte sie den Stein erst ins Rollen gebracht und die
Kripo auf Ingo hingewiesen. Da ließ sie sich jetzt nicht einfach abschieben.
    Sandra wandte sich an die
Chefin. Sie war etwas verlegen, weil sie nicht wußte, wie sie ihr Angebot
Vorbringen sollte.
    „Frau Siegmund... Ich... ich
habe heute morgen gehört, daß Ihre Tochter Bandscheibenschmerzen hat und heute
abend zur Massage fahren möchte. Vielleicht sollte ich sie so lange vertreten?
Fürs Schwimmbad ist es für mich jetzt doch zu spät. Ab fünf kommen die
Berufstätigen, dann wird es zu voll“, sagte Sandra mit roten Wangen.
    „Ach, das wäre aber nett,
Sandra“, freute sich Frau Siegmund. „Maria kann sich kaum noch geradehalten.
Unvernünftigerweise läuft sie aber auch immer erhitzt in den kalten Weinkeller,
ohne sich etwas überzuziehen.“ Doch dann wurde Frau Siegmunds Miene besorgt.
„Glaubst du denn, daß du das schaffst? Hast du schon einmal serviert?“
    „Nur bei Familienfesten. Meine
Großmutter ist Haushälterin bei einem...“ Rechtsanwalt... hätte Sandra fast
verraten. Doch sie hielt Herrn Seibolds Beruf rechtzeitig zurück und sagte:
„Bei einer reichen Familie. Da habe ich ziemlich viel gelernt, wenn ich ihr
half.“
    „Na, dann bist du ja nicht ganz
unerfahren. Am Abend sind auch keine Menüs zu servieren, und du brauchst nur
einzelne Teller zu tragen. Wird deine Mutter es denn erlauben?“
    „Bestimmt, wenn es nur eine
Ausnahme ist“, versicherte Sandra. „Ich muß sie nur anrufen und ihr Bescheid
sagen.“
    „Ja, sicher, tu das.“ Die
Wirtin deutete aufs Telefon...“
    Doch Sandra wehrte ab. „Ich
gehe ein bißchen draußen spazieren, bis Sie mich brauchen. Da kann ich vom
Telefonhäuschen aus anrufen.“
    „Wie du willst. Wenn du
zurückkommst, koch dir einen Tee oder nimm dir sonst was zu trinken. Du weißt
ja, wo alles steht. Auch wenn du Hunger hast — nimm dir aus dem Kühlschrank,
was du magst“, sagte Frau Siegmund herzlich.
    Sandra hatte einen Augenblick
lang ein schlechtes Gewissen.
    Frau Siegmund war immer nett zu
ihr, und es tat Sandra leid, daß sie mithelfen mußte, ihr Kummer zu bereiten.
    Frau Siegmund liebte ihre
Kinder, obwohl sie wenig Freude an ihnen hatte. Sandra konnte sich vorstellen,
was es für eine Mutter bedeutete, wenn eines ihrer Kinder mit dem Gesetz in
Konflikt geriet. Der Gedanke an Torsten und seine Familie half Sandra jedoch
schnell, ihre Gewissensbisse zu überwinden.
    Sie wanderte an der Mole
entlang.
    Es hatte immer noch nicht
ausreichend geregnet. Dichte Scharen von Möwen kreisten über den vom
Flachwasser freigelegten Kanalrohren der städtischen Abwässer. Es stank nach
Fäkalien und verwesenden Fischen, die durch den Sauerstoffmangel des Flusses
verendet waren und mit den Bäuchen nach oben gekehrt im Wasser trieben.
    In der Telefonzelle wählte
Sandra zunächst Olivers Telefonnummer. Oliver besaß ein schnelles, schweres
Motorrad, das genau richtig war für die Verfolgung eines Mittelklassewagens.
    Sandra hatte Glück. Oliver war
gerade heimgekommen. „Bist du heute abend frei?“ überfiel ihn Sandra.
    Oliver lachte überrascht.
„Warum? Willst du mich wieder zu einer Spezialfete einladen?“ fragte er.
    „Ich brauche deine Hilfe.
Kannst
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