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Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel

Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel

Titel: Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel
Autoren: Lolaca Manhisse
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sich ein eigenes Pferd herbei. Ein anmutig Weißes, mit einer schimmernden Mähne.
    Als Sarah irgendwann zurück aufs Meer blickte, schienen die Wellen eine geradezu aggressive Haltung angenommen zu haben und Jake war verschwunden. Sie begann die Sekunden zu zählen, die er unter Wasser war, merkte aber schnell, dass etwas nicht stimmte. Als er nach 45 Sekunden immer noch nicht aufgetaucht war, stand sie auf.
    »Jake?«, rief sie, obwohl er sie natürlich nicht hören konnte. Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals, als sie auf das Wasser zu stolperte und er weiterhin verschwunden blieb. Sie war bei einer Minute und zwanzig Sekunden angelangt. Das war zu lange! Viel zu lange!
    »Jake!«, rief sie noch einmal und watete ins Wasser. Die aufpeitschenden Wellen verlangsamten ihre Bewegungen und stießen sie immer wieder zurück, trotzdem kämpfte sie sich voran. Als sie bis zur Brust im Wasser stand und er immer noch nicht aufgetaucht war, geriet sie in Panik.
    »Oh mein Gott, oh mein Gott«, flüsterte sie in einem fort und konnte vor lauter Panik kaum noch klar denken. Sie tauchte unter und versuchte den Meeresboden nach ihm abzusuchen, doch die angriffslustigen Wellen schäumten das Wasser immer wieder auf, sodass sie keine klare Sicht hatte. Nachdem sie das dritte Mal erfolglos aufgetaucht war, wurde sie hysterisch.
    »Jake!«, schrie sie und konnte nicht verhindern, dass ihr Tränen in die Augen stiegen. Das konnte doch nicht sein! Warum hatte er nicht nach Hilfe gerufen? Warum hatte sie nicht eher gemerkt, dass etwas nicht stimmt? Sie schrie um Hilfe, wohl wissend, dass sie niemand hören würde. Sie war mutterseelenallein auf dieser Insel und Jake wahrscheinlich längst ertrunken. Sarah wollte gerade Luft holen, um erneut abzutauchen, als sie von einer starken Welle getroffen wurde. Es riss sie von den Füßen und ihr Mund füllte sich mit Wasser. Sie spürte, wie sie ein Stück ins Meer gezogen wurde und durch ihren panischen Aufschrei entwich ihrer Lunge kostbarer Sauerstoff. Erschrocken kämpfte sie sich nach oben und durchbrach die Wasseroberfläche, als die nächste Welle einschlug und sie hinunterdrückte. Als sich ein prickelndes Gefühl in ihren Gliedern ausbreitete, geriet sie, wenn überhaupt möglich, in noch größere Panik. Wenn sie nicht bald auftauchte und endlich Luft holte, würde sie qualvoll ertrinken. Diese Erkenntnis half ihr, noch einmal ihre letzte Kraft zu sammeln und an die Oberfläche zu schwimmen. Doch auch dieses Mal wurde ihr Kopf von den Wellen erfasst, ehe sie Atem holen konnte. Sie hatte schon so lange keine Luft mehr geholt, dass ihre Lunge geradezu nach Sauerstoff schrie. Als sie es schließlich nicht mehr aushielt, holte sie Luft. Sie wusste, dass es ihren Tod bedeutete, doch sie kam nicht mehr gegen den Reflex. Das Wasser drang in ihre Lunge, was zum Hustenreiz führte und dadurch nahm sie nur noch mehr Wasser auf. Ihr Körper begann zu zucken und ein schwarzer Schleier legte sich vor ihre Augen. Sarahs Lider flatterten, doch bevor sie sich schlossen, wurde sie von einer Hand gepackt und aus der Tiefe gezogen. Als sie die Wasseroberfläche durchbrach, wurde ihr Kopf nach vorn gebeugt, sodass sie das Wasser aushusten konnte. Und kaum war ihre Lunge geleert, bekam sie einen Hustenanfall, der ihr Tränen in die Augen trieb.
    »Da lässt man dich für eine Minute allein …«, hörte sie Jake sagen.
    Sie konnte nicht sprechen, weil ihre Lunge brannte und sie unaufhaltsam husten musste. Die Welt drehte sich, als sie hochgehoben und aus dem Wasser getragen wurde. Ihre Arme hingen schlaff herunter und das Gesicht ruhte an seiner harten warmen Brust. Sie sah zu ihm auf, doch sein Gesicht schien immer wieder zu verschwimmen. Einige Meter vom Wasser entfernt, wurde Sarah abgelegt. Er drückte ihr eine Wasserflasche an den Mund und forderte sie zum Trinken auf. Sarah tat es, musste aber immer wieder husten, wenn sie das Wasser schluckte.
    »Bleib noch einen Moment liegen«, schlug er vor, doch Sarah ignorierte seine Worte und starrte ihn stattdessen an. »Aber … du bist ertrunken«
    Ihre Stimme klang schwächlich und das Reden fiel ihr schwer. Es war, als wäre ihre Zunge betäubt. Sie blinzelte ein paar Mal, dann setzten sich die verschwommenen Konturen allmählich zu einem Ganzen zusammen und sie konnte Jake wieder klar und deutlich sehen.
    »Ertrunken? Ich war doch überhaupt nicht im Wasser.«
    Sarah versuchte sich ein Stück aufzurichten, doch ihre Arme waren weich wie Pudding. Jake
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