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Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel

Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel

Titel: Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel
Autoren: Lolaca Manhisse
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auf sie und hielt ihr die Tür auf, als sie zu ihm aufschloss. Ihr fiel auf, dass er einen Rucksack dabei hatte.
    »Ich habe uns ein paar Wasserflaschen und was zu essen eingepackt. Wir werden ein paar Stunden weg sein«, erklärte er auf ihren fragenden Gesichtsausdruck hin.
    Als sie ins Freie traten, verschlug es Sarah den Atem. Der Himmel war wolkenlos und das Sonnenlicht ließ das Tal in funkelndem Glanz erstrahlen. Die weiten Wiesen waren saftig grün und die fernen Hügel wirkten einladend. Als sie die Insel am Vorabend betreten hatte, war sie schon überwältigt gewesen, aber im Schein der Sonne wirkte die Landschaft fast schon magisch.
    »Es muss ein Traum sein, hier zu arbeiten«, sagte sie, ohne den Blick von den fernen Hügeln zu nehmen.
    »Das ist es«, stimmte Jake ihr zu und sah verträumt in die Ferne.
    »Wie lange arbeiten Sie schon hier?«
    »Duzen wir uns doch«, schlug er vor. Sarah hatte nichts dagegen einzuwenden. »Ich kam vor fünf Jahren das erste Mal hierher. Damals arbeitete ich für einen reichen Geschäftsmann. Ich verliebte mich vom ersten Moment an in die Landschaft. Dann kam ich mit den Dawsons ins Gespräch und sie boten mir eine Stelle an. Seitdem arbeite und wohne ich hier.«
    »Das heißt, Sie … du verlässt nie die Insel?«, fragte Sarah erstaunt.
    »Nur selten. Ich fahre alle drei Monate für eine Woche weg, um nicht vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten zu sein. Aber sonst … nie.«
    Das machte Sarah neugierig. »Aber was ist mit deinen Verwandten und Freunden?«
    »Ich habe keine«, antwortete Jake und vielleicht bildete sie es sich nur ein, aber sein Blick schien sich eine Spur zu verdunkeln.
    »Entschuldige. Das geht mich überhaupt nichts an«, sagte Sarah, der das Gespräch mit einem Mal unangenehm war. Sie hätte nicht gedacht, dass jemand wie Jake keine Freunde hatte.
    »Das macht nichts. Da gibt es ohnehin nicht viel zu erzählen.«
    Sie brauchten fast eine Stunde, um zur Pferdekoppel zu gelangen, was hauptsächlich an Sarah lag. Die Koppel selbst befand sich in unmittelbarer Nähe des Schlosses und dieses stand auf einem Hügel. Hätten sie sich auf ebenem Boden bewegt, wären sie sicher schneller vorangekommen, aber für Sarahs untrainierte Beine war der stete Anstieg unheimlich anstrengend. Ihre Unsportlichkeit drosselte Jakes Tempo erheblich, doch er beschwerte sich nicht, sondern bot ihr sogar an, sie zu tragen. Sarah lehnte dankend ab und war froh für die kleinen Pausen, die er einlegte. Sie wollte es nicht offen zeigen, aber wenn es noch lange bergauf ging, würde sie vor Erschöpfung zusammenbrechen. Als sie den Hügel endlich erreichten, ließ sich Sarah erschöpft ins Gras nieder.
    »Ich brauch eine Pause«, schnaufte sie und streckte die Beine aus. Jake setzte sich neben sie und beobachtete sie belustigt. Er wirkte keineswegs erschöpft. Als er den Rucksack öffnete und eine Wasserflasche herausholte, warf sie einen unauffälligen Blick auf seine Oberschenkel. Wenn er den Hügel jeden Tag besteigen musste, war es kein Wunder, dass er so trainiert war.
    Jake reichte ihr das Wasser und Sarah nahm es dankend entgegen. Während sie die kleine Flasche in gierigen Zügen leerte, bemerkte sie, dass Jake sie beobachtete. Und wie vorhin hatte sie das Gefühl, als studiere er sie wie ein seltenes Lebewesen.
    »Wie alt bist du?«, fragte er. Die Frage kam so unerwartet, dass sich Sarah an ihrem Wasser verschluckte. Hustend beugte sie sich vor und Jake klopfte ihr kurzerhand auf den Rücken. Sie hatte das Gefühl, dass er sich über sie lustig machte, als er sagte: »Jetzt weiß ich, warum man eine Frau niemals nach ihrem Alter fragen soll.«
    Sarah sah ihn nur an.
    »Entschuldige«, sagte er.
    »Ich wollte dir nicht zu nahe kommen.«
    Sarah schraubte die Wasserflasche zu und gab sie ihm zurück.
    »Fragen wir mal so: Für wie alt hältst du mich denn?«
    Sie konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme herausfordernd klang.
    Der vorsichtige Blick, mit dem Jake sie daraufhin musterte, brachte sie jedoch zum Lachen. Als hätte er Angst, etwas Falsches zu sagen. Bevor sie ihn noch in Verlegenheit bringen konnte, sagte sie: »Ich bin gerade einundzwanzig geworden. Und du?«
    »Fünfundzwanzig.«
    Sie blieben noch eine Weile sitzen und unterhielten sich. Dabei versuchte Sarah, etwas mehr über den gut aussehenden Jake in Erfahrung zu bringen, doch er schien nicht gern von sich zu sprechen. Umso mehr interessierte er sich für Sarah, die seine Aufmerksamkeit sehr
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