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Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel

Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel

Titel: Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel
Autoren: Lolaca Manhisse
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gefunden?«
    Soweit sie sich erinnern konnte, hatte sie vor der vermeintlichen Insel Long Island getrieben, als sie das Bewusstsein verlor. Man konnte sie also nicht weit von der Insel gefunden haben. Wie konnte man dann aber behaupten, es gäbe die Insel gar nicht?
    »Man hat Sie einige Kilometer vor Long Island gefunden.«
    Sarah schüttelte innerlich den Kopf. Das war doch vollkommen unmöglich! Wie konnte man sie vor einer Insel finden, die sie nie betreten hatte? Und angenommen, sie wurde von den Wellen nach Long Island getragen, dann mussten die Inseln doch benachbart sein. Irgendetwas passte hier vorne und hinten nicht zusammen! Sichtlich ungeduldiger forderte der Detektiv sie erneut auf, ihre Erlebnisse zu schildern. Sarah starrte ihn an und plötzlich blitzte das Bild von Miranda Harson, der Patientin, vor ihrem Gesicht auf. Hatte sie ihnen dasselbe erzählt? Hatte man ihr auch nicht geglaubt, sie ebenfalls unter Drogeneinfluss gefunden und in die Psychiatrie gesperrt? Erwartete sie das gleiche Schicksal?
    »Ich erinnere mich nicht«, sagte Sarah und erwiderte seinen Blick gelassen. Bennett starrte sie an und für einen Moment wich alle Freundlichkeit aus seinem Gesicht. Dann fing er sich wieder.
    »Sie … erinnern sich nicht?«
    Sarah schüttelte den Kopf.
    »Aber Sie sagten doch etwas von einer verlassenen Insel und einem Schloss.«
    Er tat ihr beinahe leid, so enttäuscht klang er. Sie zuckte gleichgültig die Schultern.
    »Tut mir leid, ich kann mich an nichts anderes erinnern. Da war eine verlassene Insel und ein brennendes Schloss, aber mehr weiß ich nicht. Vielleicht sollten Sie Dr. Reynolds reinholen. Ich bin mir sicher, sie kann meine Erinnerungen wieder auffrischen.«
    Wenn er den Sarkasmus in ihrer Stimme bemerkte, so ließ er sich nichts anmerken.
    »Ich denke, es ist, wie Sie gesagt haben. Meine Erinnerungen sind blockiert und ich muss sie nach und nach zurückholen. Wenn ich etwas Neues habe, sage ich Ihnen Bescheid.«
    Er zögerte noch einen Moment, dann stand er auf.
    »Also gut. Rufen Sie mich an, wenn Ihnen etwas einfällt. Jeder kleine Hinweis wird uns weiterbringen.«
    Er gab ihr seine Karte und verließ den Raum. Und als hätten sie sich abgeklatscht, trat Dr. Reynolds ins Zimmer. Kurz fragte sie sich, wer sie noch alles besuchen kommen würde, dann ließ sie die Sitzung über sich ergehen.

2 Monate später
    J ake hatte gesagt, dass es besser werden würde. Dass ihre Gefühle mit dem Drogenentzug nachlassen würden, doch das stimmte nicht. Nach allem, was sie erfahren, nach allem, was sie durchgemacht hatte, vermisste sie ihn immer noch. Ihr einziges Andenken an ihn war sein Pullover, den sie sicher in ihrem Schrank aufbewahrte.
    Sarah ließ sich vor den Fernseher plumpsen und genoss es, durch die Sender zu schalten, ohne ihr Gesicht aufblitzen zu sehen. Nach der Sitzung mit Dr. Reynolds durften sie dann auch endlich Freunde und Familie besuchen. Ihre Eltern waren vom anderen Ende der Welt angereist, um ihre Tochter in die Arme zu schließen und ihre beste Freundin Zoey blieb die ganze Nacht. Nachdem sie dann entlassen wurde, war sie wochenlang in den Nachrichten gewesen und man hatte ihr sogar Sicherheitsmänner gestellt, die ihre Wohnung vor neugierigen Paparazzi bewachten.
    Absurderweise ging das Gerücht herum, sie wäre Opfer eines Drogen- oder Bandenkrieges geworden und man hätte sie mit bewusstseinsverändernden Drogen zugedröhnt, damit sie sich an nichts erinnerte. Deshalb kam man ihr überall mit großem Mitleid und überschwänglicher Freundlichkeit entgegen. Ihr Betrieb hatte ihr sogar einen Monat bezahlten Urlaub gegeben, damit sie sich von dem Trauma erholen konnte. War denn das zu fassen? Doch sie wollte sich nicht beschweren, denn besser so, als wenn man sie für verrückt hielt.
    Die Wahrheit hatte Sarah niemandem erzählt, nicht einmal ihrer besten Freundin. Sie konnte nicht, noch nicht. Sie setzte Wasser auf und verschwand in ihrem Schlafzimmer, um sich etwas Bequemeres anzuziehen. Als es an der Tür klopfte, sah sie stirnrunzelnd zur Wanduhr. Halb zehn. Nicht unbedingt eine Zeit, zu der sie Besuch erwartete. Sie spähte durch den Spion, konnte aber nichts als Schwarz erkennen. Als sie die Tür öffnete, stand ein Strauß roter Rosen vor ihren Füßen.
    »Hallo?«, rief sie in den unbeleuchteten Gang, doch niemand antwortete. Sie nahm den Strauß hinein, schloss die Tür und stellte ihn auf den Esstisch im Wohnzimmer. Inmitten der roten Rosen war eine einzelne
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