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Die Dämonenfalle

Die Dämonenfalle

Titel: Die Dämonenfalle
Autoren: Peter F. Hamilton
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dahin sollten wir darüber Stillschweigen bewahren. Ich nehme die Bande mit zurück nach Paris. Der Staatsanwalt kann sie wegen Gefährdung der Siedler anklagen. Das bedeutet, dass wir sie umgehend in Untersuchungshaft nehmen können.«
    »Sicher«, sagte Gary. »Das steht meinem Briefing nicht entgegen. Aber wird denn die Herde ihre Angriffe nun einstellen?«
    »Wir werden die Totems zurückbringen«, sagte Dino. »Das sollte sie wieder beruhigen.«
    »Zurückbringen?« Bestürzt sah Gary den Goldbeutel an. »Sie geben es den Tieren zurück?«
    »Es ist der einzige Weg, den Ansturm auf die Siedlungen zu stoppen«, sagte Paula.
    »Früher oder später wird der Nächste rauskriegen, was für einen Schatz die Onid da haben«, warnte Gary. »Ganze Heerscharen von Schürfern werden hier einfallen und mit schwerem Gerät in die Berge ziehen. Die werden keinen Stein auf dem anderen lassen.«
    »Ich rede mit Wilson Kime«, sagte Paula. »Mal sehen, was man da machen kann.«
    »Ihre Entscheidung«, sagte Gary.
    »Ja, so ist es«, sagte sie. Einstweilen jedenfalls , fügte sie im Geiste hinzu. »Schaffen Sie die Gefangenen jetzt in die Hauptstadt; danach kommen Sie wieder zu mir zurück. Ich werde nur noch einen weiteren Tag hier sein.«
    Paula und Dino ritten über das Grasland direkt auf das Tal der Herde zu. Die beiden versuchten nicht, sich zu verstecken. Sie führten drei der Floß-Pferde mit sich, die mit den Goldsäcken beladen waren. Die sieben aus ihren Käfigen befreiten Onidbabys hingen sicher verzurrt an den Reittieren.
    »Ich weiß jetzt, was die Onid haben«, sagte Paula, als sie den Wald betraten, der das Tal umgab. »Ich weiß, warum sie die Spähervögel entdeckt und wie sie von dem Tracker erfahren haben.«
    Dino sah sie erstaunt an. »Was?«
    »Ausschlussverfahren. Und dabei hab’ ich so was ja selbst.« Sie hob eine Hand, als ihr e-Butler das Sensornetz aktivierte. Die silbernen Linien ihres OCTattoos glommen im hellen Sonnenlicht. »Sie können Elektrizität wahrnehmen. Irdische Bienen verfügen über eine ähnliche Fähigkeit, nicht?«
    »Der Magnetsinn der Tiere«, rief Dino. »Natürlich! Jetzt ergibt alles einen Sinn. Die Onid können Metall, wie zum Beispiel das herumliegende Gold, aufspüren. Zur Hölle, es könnte sogar erklären, warum sie immer und überall Marakwurzeln zu finden scheinen. Die enthalten ja bekanntlich sehr viel Eisen. Verdammt!« Er grinste glücklich.
    Paula musste noch immer lächeln, als sie den Wald wieder hinter sich ließen. Die Baby-Onids begannen, aufgeregt zu rufen. Kurz darauf steuerte jedes erwachsene Exemplar des Tals auf die beiden Menschen zu.
    »Reiten Sie einfach weiter zum Gräberfeld«, sagte Dino, als die Herde um die Pferde herumschwärmte. Diesmal bewaffneten sie sich zwar nicht mit Steinen, doch sie umrundeten die Eindringlinge auf ihre gewohnt schnelle Weise.
    Als sie die Grabhügel am Fuß der Felsen erreichten, saß Dino ab, löste die Säcke von den Sätteln und schlitzte sie auf, sodass die Goldbrocken über den Boden kullerten. Die Herde eilte herbei, schnappte sich die Nuggets, umschloss sie fest und rannte dann zu den offenen Gräbern.
    Erstaunt beobachtete Paula, dass die Onid sich nicht dem am nächsten liegenden geöffnete Grab zuwandten, sondern das jeder einer ganz bestimmten Grube zustrebte. »Sie wissen, welches Totem ursprünglich in welchem Grab gelegen hat.«
    »Die Identität ihrer Vorfahren bedeutet ihnen alles«, sagte Dino. »Das haben wir schon damals ziemlich schnell festgestellt.«
    »Eine solche Erinnerungsleistung muss auf etwas hindeuten. Man wird sie nun als proto-vernunftbegabte Wesen klassifizieren müssen, nicht?«
    »Höchstwahrscheinlich.«
    Das Zurücklegen der Totems nahm über eine Stunde in Anspruch. »Ich hab’ auch eine Theorie«, sagte Dino, als nur noch sehr wenige Nuggets übrig waren. Er nahm einen der Brocken in eine Hand; in der anderen hielt er einen Funkelstein. Die waren vor einigen Jahren sehr beliebt im Commonwealth gewesen; der Funkelstein war ein künstlicher Kristall, der Photonen speichern und sie dann beliebig wieder abgeben konnte, was zu einem eleganten Lichteffekt führte. Der Onid, der gerade auf sie zukam, um den nächsten Nugget abzuholen, trällerte leise, während er auf den Funkelstein starrte. Er griff danach. Dino entzog ihm den Kristall; bot ihm stattdessen einen Goldbrocken an. Wieder griff der Onid nach dem Funkelstein.
    Dino wiederholte das Spiel, verweigerte dem Onid den Funkelstein
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