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Die Daemonen 01 - Die Daemonen

Die Daemonen 01 - Die Daemonen

Titel: Die Daemonen 01 - Die Daemonen
Autoren: Tobias O. Meißner
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als hätte Matutin sie noch nie zuvor gesehen. »Sie ist das Leben und die Lust, die Sonne, der Mond und die lockend glitzernden Sterne – kurzum: alles Licht, das in mein dunkles Leben fällt.«
    »Matutin! Benesand! Wo steckt ihr, wenn man euch braucht, ihr nutzloses Gesindel!« Die Stimme der Baroness schnitt durch den Säulensaal wie eine Sense durch Weizen. Matutin nahm augenblicklich Haltung an und marschierte im Stechschritt hinter den Säulen hervor.
    »Hier, verehrteste Baroness! Hier und nie weit fort! Stets zu Diensten!«
    Benesand atmete tief durch, nahm einen kurzen Anlauf und flankte sportlich über eine niedrige hölzerne Balustrade in den eigentlichen Wandelgang. Seine Haare waren dabei ein wenig in Unordnung geraten, aber mit einem strahlenden Lächeln kam er in den Stand. »Ihr habt mich gerufen, Herrin? Verfügt über mich!«
    Die Baroness ließ den zitternden Diener stehen und schritt zu den beiden Koordinatoren herüber. Jede Bewegung ihrer unglaublich engen, glänzend schimmernden Hosen steigerte Benesands Verlangen ins Unermessliche.
    »Was treibt ihr da hinter den Säulen in den Beeten?Könnt ihr nicht den Wandelgang benutzen wie alle anderen auch?«
    »Immer auf der Suche nach Spionen, Eure Gnädigkeit! « Um die Angst vor seinem möglicherweise gewalttätigen Armeeamt zu überspielen, hatte Eiber Matutin es sich zur Angewohnheit gemacht, besonders laut und zackig zu sprechen, wenn man ihn offiziell anredete. Benesand zuckte jedes Mal unwillkürlich zusammen, wenn der dickliche Alte plötzlich so losschrie.
    Die Baroness rührte jedoch zu Benesands Bedauern keinen Muskel. »Spione? Wir sind doch gar nicht im Krieg, oder irre ich mich da?«
    »Man kann nie vorsichtig genug sein, Baroness! Besser argwöhnisch sein als hinterher das Nachsehen haben!«
    Faur Benesand strich sich seine Haare ordentlich zurück und grinste. »Auch eine der Säulen könnte nicht ganz so stabil sein, wie Ihr das von einer Säule zu Recht erwartet. Wir müssen eben auf alles ein Auge haben.«
    »Verstehe«, sagte sie und sah ihn direkt an. Da war wieder so eine Anspielung, die nur er entschlüsseln konnte, ein heimliches Einverständnis zwischen ihnen. Sie wusste , dass er sie stets beobachtete, und sie genoss es! Benesand jubelte innerlich. »Nun, ich habe einen Auftrag für euch zwei Drückeberger. Das dämliche Kind hat es sich in den Kopf gesetzt, den Dämonenschlund zu besichtigen. Ausgerechnet jetzt, wo dort wieder Unruhe herrscht, die erste seit Jahren. Matutin, ich will, dass du ihn höchstpersönlich mit einer Eskorte beim Inneren Schloss abholst und ihm Geleitschutz durch mein Baronat gibst. Ich habe keine Lust, mich um solchen Unfugselbst kümmern zu müssen – sag ihm einfach, ich habe Kopfschmerzen oder irgendeinen anderen Quatsch. Das dämliche Kind soll trotzdem das Gefühl haben, dass es das Sechste Baronat an nichts mangeln lässt, um seine Sicherheit zu garantieren, und deshalb schicke ich dich, Benesand, mit hin. Ich brauche einen Berater vor Ort, der kindisch genug ist, die Bedürfnisse eines Kindes begreifen zu können. Ihr brecht morgen in aller Frühe zum Inneren Schloss auf.«
    »Morgen früh erst? Heißt das, Ihr benötigt heute Nacht noch meine Dienste, Herrin?«, fragte Benesand hoffnungsvoll lächelnd.
    »Hm?« Sie schien nicht richtig zugehört zu haben. Zumindest tat sie so. »Nun, wenn du dich denn ungewöhnlicherweise unbedingt nützlich machen willst, dann melde dich bei den Ställen. Die Pferde müssen für den morgigen Ausritt gewiss gut gebürstet werden.«
    »Jawohl!«, bestätigte Benesand mit einem unfreiwilligen Juchzer in der Stimme. Ihm schwanden beinahe die Sinne. Dermaßen unverblümt hatte die Baroness noch nie ihren bevorstehenden gemeinsamen Liebesakt beschrieben! Sie wandte sich ab und zeigte ihm dabei ihr prächtiges Hinterteil. Benesand stieß ein Geräusch der Wonne aus, das einem Schluchzen nicht unähnlich war.
    Matutin neben ihm hörte damit auf, seinen Bauch einzuziehen. Auch seine Stimme wurde wieder normal leise. »Gott, das schmeckt mir gar nicht. Ganz und gar beunruhigend finde ich das. Zum Dämonenschlund! Ausgerechnet wir beide zum Dämonenschlund. Meint Ihr, dass sie uns loswerden will?«
    »Loswerden? Wie kommt Ihr denn darauf?« Benesand grinste breit. Auf seine ebenmäßigenweißen Zähne war er äußerst stolz. »Sie will mich hüllen in den Geruch der Gefahr. Einen Helden aus mir machen, einen Niederringer von Dämonen, damit sie sich mir umso
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