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Die Crock-Expedition

Die Crock-Expedition

Titel: Die Crock-Expedition
Autoren: J. T. McIntosh
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müssen. Die beiden Schiffe waren von einem Typ, und gegenwärtig zählte hauptsächlich der Unterschied, daß die 427 viel weniger Verschleißerscheinungen aufwies als die 3686.
    »Warum, Chuff?« fragte Blake den anderen Ersten Offizier. »Was kann Windham sogar an einer solchen Geste verdächtig finden?«
    Chuff grinste und hob die Schultern. »Du warst selbst schon sein Erster – du müßtest es wissen. Kumpel, Windham hat in seinem ganzen Leben nur eines gelernt, nämlich niemals die nächstliegende Sache zu tun, auch dann nicht, wenn sie absolut richtig ist und alles andere restlos falsch.«
    Blake war so beansprucht wie seit undenklichen Zeiten jeder Erste Offizier, der irgendein Gefährt zur Abreise fertigmachen und dem Kommandanten über den Stand der Vorbereitungen berichten mußte. Vor dem Start sah er Rachel überhaupt nicht mehr. Bisweilen blieb sie tagelang in ihrer oder in Springs Kabine, zwischen denen es eine Verbindungstür gab (nicht bedeutsamer als Rauch ohne Feuer), anscheinend ohne etwas zu essen.
    Nachdem sie sich im Raum befanden, erhielt Blake sehr viel Zeit. Spring wollte die Schiffsführung bis zur Einleitung der Überlichtphase ausüben und Blake den Rest überlassen, worauf Blake nur nickte, in jener bedächtigen Weise, die er sich im Verlauf der Subjektivjahrhunderte ihrer Zusammenarbeit angeeignet hatte.
    Er rief Suzy an, die zu seiner Überraschung untätig war (demnach wußten Peter Piper, Hogan und Willie vermutlich nicht, daß bis zur Überlichtphase bloß noch ungefähr vier Stunden verblieben waren, und der alte Nevil schätzte einen Chronophantasmus ohnehin höher als Suzy). »In sieben bis neun Sekunden bin ich oben«, versprach er.
    Das Versprechen konnte er nicht einhalten, denn im Korridor begegnete er Rachel. »Ken, ich brauche Unterstützung in der Dunkelkammer«, sagte sie. »Würde es dir etwas ausmachen?«
    »Gerade habe ich Suzy angerufen.«
    Sie erstarrte. »In diesem Fall zählt natürlich nichts anderes. Entschuldige, daß ich dich aufgehalten habe.«
    »Keine Ursache«, sagte er nachsichtig. »Ich komme anschließend und helfe dir.«
    »Ist es ausgeschlossen, daß du mir jetzt hilfst und dich später mit Suzy befaßt?«
    »Vollständig«, behauptete er. »Hast du meine permanente Erektion nicht bemerkt?«
    »Rede nicht so daher.«
    »Einmal mußt du dich mit den Tatsachen abfinden, Rachel« sagte er sehr sanft. »Dein eigenes sexuelles Interesse mag gleich Null sein, aber in diesem Schiff gibt es Männer, und auch eine Eisprinzessin wie du übt eine gewisse, wohlbekannte Wirkung aus. Wärst du nicht an Bord, Suzy hätte bestimmt kaum die Hälfte zu tun. Und sie würde weniger als die Hälfte zu tun haben, würdest du ihr handfeste Konkurrenz machen.«
    Darauf wußte sie keine Antwort. Sie rauschte davon, ein nicht sonderlich kluges Verhalten während der G-Absorbtion, welche die zahlreichen Gravos, die in der Phase der Primärbeschleunigung auftraten, in einen dauerhaften G-1-Zustand umwandeln sollte und das auch tat, allerdings keineswegs dauerhaft. Eine ununterbrochene, lautlose Vibration erfüllte das Schiff und vermittelte den Menschen ein Gefühl, als bestünden sie aus Wackelpudding, der tausendmal schneller als unter normalen Verhältnissen wackelte. Deshalb fielen Rachels gewöhnlich anmutige Bewegungen diesmal ziemlich steif und unsicher aus. Andererseits erhöhte diese Tatsache den Reiz einiger ohnehin reizvoller Bewegungen.
    Blake kletterte hinauf in den Schiffsbug, betrat Suzys Räumlichkeit und verschloß die Tür. Er pflegte sie immer zuvor übers Interkom anzurufen; einige der anderen machten sich nicht diese Mühe.
    Sie stand vor dem mannshohen Spiegel, gekleidet in ein langes hauchdünnes Spitzennachthemd, das sich mit bloßem Auge gerade noch erkennen ließ.
    »Was hältst du davon?« fragte sie.
    Er wußte, daß sie sich nach seiner Meinung über die vollzogene Veränderung erkundigte, nicht nach der über das Nachtgewand. »Fabelhaft wie immer«, sagte er. »Aber eben deshalb übertreibst du ein bißchen, Suzy, weil du so fabelhaft bist, märchenhaft, unwirklich, doppelt so schön wie jedes echte Mädchen. Und so machst du es immer . Warum kannst du zur Abwechslung nicht einmal ganz normal sein?«
    »Ich glaube, das kann ich nicht«, sagte sie ernst. »Ich nehme an, man hat mir diesbezügliche Direktiven installiert. Fabelhaft sagtest du? Nicht wie ein echtes Mädchen? Welche Fehler habe ich begangen?«
    Er sagte es ihr. Brüste von der Größe,
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