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Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Titel: Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)
Autoren: Linda Lael Miller
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die Tribüne kam. Er hatte seinen Hut abgenommen und grinste breit … aber er war nicht Brody.
    Sie merkte, wie Steven sich versteifte.
    Auf den Rängen drängten sich die Zuschauer, die in Jubel ausbrachen, als über die Lautsprecher der erste Reiter angekündigt wurde: „Heute können wir einen Gast von auswärts in Stone Creek begrüßen. Applaus für die Nummer 32, Brody Creed aus Lonesome Bend, Colorado!“
    Der Jubel wurde noch lauter.
    Von Brodys acht Sekunden langem Ritt bekam Melissa nichts mit, da sie den Blick nicht von dem Mann im Gang abwenden konnte. Dieser grinste mit einem Mal überhaupt nicht mehr, sondern ballte stattdessen die Fäuste.
    „Oha“, sagte Davis leise, dann standen er und Steven gleichzeitig auf.
    „Wer ist das?“, fragte sie Matt, der es sich auf ihrem Schoß bequem gemacht hatte.
    „Das ist Conner“, erklärte der Junge. „Er und Brody sind Zwillinge. So wie du und deine Schwester. Nur dass die beiden genau gleich aussehen.“
    Conners Miene war zornerfüllt, als er Davis und Steven kurz ansah und dann kehrtmachte. Davis und Steven folgten ihm, und Sekunden später konnte Melissa keinen der drei mehr sehen.
    „Was ist los?“, wandte sie sich an Stevens Stiefmutter.
    „Vermutlich bricht gleich der Dritte Weltkrieg aus“, antwortete Kim, doch auch wenn sie sehr ernst aussah, schien es so, als wäre sie über diese Entwicklung froh.
    „Werden wir einfach hier sitzen bleiben und abwarten?“, wollte Melissa beunruhigt wissen.
    „Ja“, erwiderte Kim entschieden. „Es ist besser so, vor allem für Matt.“
    „Wo sind Dad und Grandpa hin?“, fragte der Junge.
    „Sie holen Hotdogs“, gab Kim ohne zu zögern zurück und lächelte Melissa kurz zu, ehe sie sich wieder auf das Rodeo konzentrierte. Dort tauchte gerade Brodys Ergebnis auf der großen Anzeigetafel über der Sprecherkabine auf.
    Es war eine beeindruckende Zeit, die sich nur schwer überbieten lassen würde. Dennoch war eine ganze Meute von Cowboys bereit, es zu versuchen.
    Conner wollte gerade in seinen Truck einsteigen, um abzufahren, da holten Steven und Davis ihn eben noch ein. Davis packte Conners Arm, dann wirbelte er ihn herum und drückte ihn mit Schwung gegen die Seitenwand der Ladefläche. „Hast du’s immer noch nicht mitbekommen, Conner?“, fuhr er ihn an. „Ein Creed läuft nicht davon, vor nichts und niemandem!“
    „Sag das lieber meinem Bruder!“, konterte dieser wütend. Seine azurblauen Augen schienen Feuer zu spucken, so heftig loderten sie.
    „Warum sagst du’s ihm nicht selbst?“, warf Steven ein und verschränkte die Arme vor der Brust. Gleichzeitig stellte er sich breitbeiniger hin für den Fall, dass Conner um sich schlug. Es wäre schließlich nicht das erste Mal.
    „Ihm werde ich überhaupt nichts sagen“, brachte er heiser heraus und sah zu Steven. „Aber dir werde ich was sagen, Freundchen. Du hast das arrangiert, du hast das ganz genau gewusst. Ich weiß nicht, ob ich dir das jemals verzeihen kann.“
    „Werd endlich erwachsen“, herrschte Davis ihn an. Ein paar Nachzügler, die zu spät zum Rodeo kamen, schauten in ihre Richtung, aber keiner von ihnen war so dumm, sich in eine offensichtliche Familienangelegenheit einzumischen. „Ich weiß nicht, was zwischen dir und Brody vorgefallen ist, aber es wird Zeit, das endlich ruhen zu lassen und nach vorn zu schauen. Wir sind
eine
Familie, verdammt noch mal!“
    Conner wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. Er war immer noch sauer, aber entweder war er klug genug, oder er hatte genügend Respekt vor Davis, um nicht auszusprechen, was ihm auf der Zunge lag. Doch das musste er auch gar nicht, denn sein Zorn stand ihm ins Gesicht geschrieben. Es war deutlich, dass er über seine Wut so schnell nicht hinwegkommen würde. Wenn es ihm überhaupt jemals gelingen würde.
    Er wandte sich ab und öffnete die Fahrertür. Diesmal versuchten weder Davis noch Steven ihn aufzuhalten. Doch bevor Conner abfahren und buchstäblich in einer Staubwolke verschwinden konnte, tauchte Brody auf, stieß Davis und Steven aus dem Weg und stürmte auf Conner los. Es war nicht klar, ob Brody die Tür aufriss oder ob Conner sie von innen geöffnet hatte. Auf jeden Fall lagen die Brüder im nächsten Augenblick auf dem staubigen Boden und schlugen aufeinander ein, als wollten sie sich gegenseitig umbringen.
    Seufzend machte Steven einen Schritt auf sie zu, doch Davis fasste ihn am Arm und zog ihn zurück. „Die beiden sollen das unter sich
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