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Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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Stück für Stück glitt das Seil weiter hinunter. Zur Untätigkeit verdammt, lief Snip ständig auf dem Felsvorsprung hin und her, bis sich ihm Ayla irgendwann in den Weg stellte. „Komm runter!“, sagte sie ruhig zu ihm, „Du machst nur alle hier nervös.“ Der Goblin nickte. „Du hast ja recht. “ Bikka hatte bislang noch nichts entdeckt. Konzentriert leuchtete er den Krater aus. Jede Ecke wurde genauestens inspiziert. Aber außer erstarrter Lava war da nichts zu sehen. Kein Eingang, kein Tunnel, nicht einmal ein Loch. Zwischendurch leuchtete er immer wieder auch nach unten in der Hoffnung, den Grund des Kraters zu entdecken. Schließlich wurde sein Lichtstrahl von etwas Festem zurückgeworfen. Er konnte den felsigen Grund sehen. Schnell seilte er sich weiter ab. Noch ein Stück, dann landete er auf festem Boden. Es knackte kurz, als er auf einen dicken schwarzen Käfer trat. Angewidert streifte er die schleimige Hülle von seinem Schuh. Langsam und gründlich schaute der Wolfsreiter sich um . Der Grund des Kraters bestand aus geschmolzenem Gestein und bildete eine geschlossene Decke. Auch in den Wänden konnte er nichts entdecken, das auf eine Höhle, einen Tunnel oder sonst irgendeinen Durchgang hindeutete. Nur hier und da gab es fingergroße Löcher im Gestein. Um die Löcher herum erschien der Fels aber massiv. Plötzlich nahm Bikka eine Bewegung an einem dieser Löcher wahr. Ein schwarzer Käfer fiel mit einem leisen ‚Klack’ aus dem Loch heraus, ein zweiter folgte. Auch an anderen Stellen ertönte jetzt das gleiche Geräusch: ‚Klack, klack, klack.’ Immer mehr Käfer fielen aus den Löchern und sammelten sich davor zu einer großen Masse. Dann bewegten sie sich auf Bikka zu, erst langsam, dann immer schneller . „Holt mich hier raus!“, brüllte er voller Panik und rannte zur Wand des Kraters. „Beeilt euch, schnell!“ Das Seil spannte sich und er hob vom Boden ab. Nur wenig später hatten die Käfer die glatte Wand erreicht. Mit ungeahnter Leichtigkeit kletterten sie sie hoch, immer dem flüchtenden Leckerbissen hinterher. Bikka schrie noch lauter und zog sich seinerseits am Seil hoch. Doch so schnell er auch kletterte, die Käfer rannten schneller und holten immer mehr auf. Aus seinem Schreien war mittlerweile ein schrilles Kreischen geworden. Endlich kam der Sims in Griffnähe. Ein erster Käfer hatte seinen Fuß erreicht. Mit einem wütenden Lufttritt schüttelte er ihn ab, und er fiel in die Tiefe. Dann packte er beherzt den Rand des Simses, zog sich hoch und lief einfach weiter. „Weg hier!“, schrie er den anderen zu . Im nächsten Moment kamen bereits die ersten Käfer über die Kante geklettert. Eine kribbelige Masse, die sich direkt auf die Abenteurer zu bewegte. Reflexartig sprang Lars auf die Käfer zu. Mit seinen schweren Stiefeln trampelte er auf ihnen herum und zerquetschte viele von ihnen. Doch es kamen immer mehr. Augenblicklich begannen sie an ihm hochzuklettern. Bald war er ganz schwarz vor Käfern. Unkontrolliert schlug er um sich und stieß einen lauten Kampfschrei aus. Schlagartig erstickte der Schrei in einem gurgelnden Geräusch, als ihm die Käfer in den offenen Mund krabbelten. Mit letzter Kraft torkelte der Nordmann auf den Rand des Kraters zu und stürzte sich selbst mit den Käfern herab . Ein wenig Zeit hatten die anderen dadurch gewonnen. Der Rest der Gruppe wandte sich zur Flucht. Geistesgegenwärtig griff Ayla in ihre Tasche und holte ein Fläschchen mit Lampenöl heraus. Gezielt warf sie es zwischen die Käfer, wo es klirrend zerbrach. Dann riss sie Nogg die Fackel aus der Hand und schmiss sie hinterher. Schlagartig loderten Flammen auf. Die Käfer fingen Feuer. Knackend platzten ihre Panzer. Es roch nach verschmortem Fleisch und verbrannten Haaren. So schnell sie konnten rannten die Abenteurer den Tunnel zurück an die Oberfläche. Einfach nur weg von diesem Horror. Oben angekommen, sprangen sie auf ihre Reittiere und ritten schleunigst davon.
     

Kapitel 37
     
    Am späten Nachmittag erreichten sie den zweiten Ort auf Carendius’ Karte. Snip hoffte inständig, dass sie hier fündig würden. So allmählich reichte es ihm mit der Suche. Und auch die immer neuen Verluste unter den Reisegefährten machten ihm zu schaffen. Der Vulkan, der sich vor ihnen erhob, ragte längst nicht so hoch auf wie der vorige. Vermutlich hatte eine frühere Eruption ihn zu einem guten Teil auseinandergesprengt. Ein wahres Trümmerfeld umgab den weitgehend freiliegenden Krater.
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