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Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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Leben hatte sich viel zu sehr verändert. So fiel ihm die Entscheidung nicht schwer: Er wollte bei Snip in Tramor bleiben .
    Noch einmal klirrten die Bierkrüge. Die drei schauten zwischendurch verstohlen zum Nachbartisch. Dort entwickelte sich eine interessante Szene. Eine junge Menschenfrau, die ihrem Aussehen nach wohl aus Quandala kam, wurde von zwei angetrunkenen Männern belästigt. Mit nicht allzu gekonnten Komplimenten versuchten sie ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Doch der Erfolg blieb aus. Die Frau ignorierte sie einfach. Verärgert über die Zurückweisung wurden sie allmählich lauter und fingen an, sich auch körperlich der Frau zu nähern. Gegenseitig stachelten sie sich dabei an. „Nehmt sofort die Finger weg!“, schnauzte die Frau die beiden an. Aber die lachten nur und setzten ihre Annäherungsversuche fort . Mittlerweile schauten sämtliche Gäste des Wirtshauses gebannt auf das, was sich da entwickelte. Noch einmal warnte die Frau die Männer eindringlich. Wieder ohne erkennbaren Erfolg. Jetzt legte einer der Männer seine Hand auf ihr Knie. Mit einer blitzschnellen Bewegung sprang sie aus dem Sitzen auf, landete auf dem Tisch und versetzte dem Grabscher einen Tritt gegen die Brust. Benommen torkelte er einige Schritte zurück. Die Menge johlte. Das war ganz nach ihrem Geschmack. Der andere Mann griff nun nach ihr. So etwas wollte er sich nicht gefallen lassen. Elegant wich sie seiner Hand aus, packte ihrerseits seinen Arm und verdrehte ihn auf den Rücken. Ein leichter Ruck nach oben, und der Mann kniete mit schmerzverzerrtem Gesicht vor ihr auf dem Boden. „Offensichtlich haben eure Mütter euch nicht sehr gut erzogen.“, fuhr sie den Kerl mit einem fremdländischen Akzent an, „Da muss wohl erst ich kommen, um euch ein wenig Benehmen beizubringen. Deshalb schreib es dir hinter deine ungewaschenen Ohren: So geht man nicht mit einer Dame um. “ Der Mann auf dem Boden nickte nur. Während sie noch sprach, schlich sich der andere Rüpel von hinten an sie heran. Gerade wollte er seine starken Arme um sie legen, als sie mit dem Bein gezielt nach hinten austrat, ohne den Arm des anderen loszulassen. Ihre Fußspitze traf exakt die Weichteile des Angreifers. Die Augen quollen ihm fast aus den Höhlen. Zusammengekrümmt und mit einem stummen Schrei auf den Lippen sank er zu Boden. Wieder wendete sie sich dem anderen Mann zu: „Hast du mich verstanden?“ „Ja.“, antwortete er leise. „Du musst lauter reden, damit ich dich besser verstehen kann.“, riet sie ihm und zog seinen Arm eine Winzigkeit weiter nach oben. „Ja!“, schrie er laut und deutlich. Tränen standen ihm in den Augen. „Na also, geht doch.“, gab sie trocken zurück, „Dann seht zu, dass ihr schleunigst von hier verschwindet. Und wagt es bloß nicht, mir noch mal unter die Augen zu kommen.“ Mit ihren braunen mandelförmigen Augen funkelte sie die beiden böse an. Hastig standen sie auf und rannten zur Tür . Applaus erschallte von allen Seiten. Doch schien das die Frau nicht zu beeindrucken. Ohne auf die anderen Gäste zu reagieren, setzte sie sich wieder an ihren Tisch und widmete sich ihrem Tee. Die Grünhäute grinsten sich gegenseitig an. „Willst du es dir nicht noch einmal überlegen?“, nahm Snip den Gesprächsfaden wieder auf. In seinem Herzen wusste er, dass der Wolfsreiter seine Entscheidung längst getroffen hatte. Mit einem wehmütigen Blick schüttelte Bikka langsam den Kopf. „Lass es gut sein, mein Freund. Kommt mich gerne besuchen. Und wer weiß, vielleicht habe ich dann auch wieder Lust auf ein Abenteuer.“ „So soll es sein!“, gab Snip zurück. Und damit waren alle Worte gesagt.
     

Epilog
     
    Die unsterbliche Existenz, die zu früheren Zeiten auch als Seelenverschlinger bekannt war und die viele in Unkenntnis ihrer komplexen Wesenheit einfach als Dämon bezeichneten, saß lässig auf ihrem steinernen Thron in der Festung am Ende der Welt und schaute ihren Dienern dabei zu, wie sie geschäftig umherliefen und ihre Aufgaben erledigten. Er musste sich nicht sonderlich anstrengen, um sie zu beschwören und an sich zu binden. Nun brachten sie die Festung wieder auf Vordermann. Lange hatte sie auf seine Rückkehr gewartet, und nun füllte sie sich endlich wieder mit Aktivität und Leben. Der Dämon nickte zufrieden mit dem Kopf. Sein Plan war aufgegangen . Sicher, es hatte mehr als 2000 Jahre gedauert, bis er seinem Gefängnis entkommen konnte. 2000 Jahre eingesperrt! Seine Lebensenergie
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