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Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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wiederzusehen. „Wie ist es euch ergangen?“, fragte er sie mit ehrlichem Interesse. Die drei berichteten ihm von ihren Abenteuern und ließen nur wenig aus. Das hätte vermutlich ohnehin keinen großen Sinn gemacht – bei den Fähigkeiten, die der Magier besaß. Schließlich kamen sie auf den Vulkan und den letzten Teil ihrer Suche zu sprechen. „Könntet ihr uns vielleicht dabei helfen, den Standort des Vulkans herauszufinden?“, schloss Snip ihre Ausführungen ab. Carendius wiegte seinen Kopf ein wenig hin und her. „Da habt ihr eine wahrlich aufregende Zeit hinter euch. Und es grenzt ja fast schon an ein Wunder, dass ihr all das überstanden habt.“
    Anerkennend nickte er den Grünhäuten zu. „Was eure Frage nach dem Vulkan anbetrifft, so dürfte das nicht ganz einfach werden. Aber vielleicht finde ich in meinem persönlichen Archiv ein paar alte Dokumente, die uns wertvolle Hinweise geben können.“ Mit diesen Worten stand er auf und verließ wortlos das Zimmer. Kurz darauf betrat der Gehilfe des Magiers den Raum. „Ich habe mir erlaubt, ein Zimmer für euch herzurichten.“, sagte er leise, „Wenn ihr mir freundlicherweise folgen mögt.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er einfach los.
    Am nächsten Morgen wartete ein köstliches Frühstück auf sie. Frisch und erholt langten sie ordentlich zu. Gerade lud Nogg sich zum vierten Mal den Teller voll, als die Tür sich öffnete und Carendius hereinkam. Freudestrahlend setzte er sich zu ihnen. Offenbar hatte er die ganze Nacht durchgearbeitet, doch von Müdigkeit war keine Spur zu erkennen. „Ich habe eine gute Nachricht für euch.“, hob der Magier an, „Unter den zahllosen Vulkanen, die es in der Wildnis gibt, konnte ich drei herausfiltern, die für eure Suche in Frage kommen. Einer von ihnen müsste der gesuchte sein.“ Aus dem weiten Mantel zog er einen zusammengerollten Bogen Papier. „In diese Karte habe ich die drei Orte eingezeichnet. Und ich hoffe sehr, dass ihr fündig werdet. Allerdings“, der Magier hob warnend die Hand, „solltet ihr euch noch Verstärkung suchen, wenn ihr in die Wildnis reisen wollt. Mit den Monstern dort ist nicht zu spaßen, auch wenn ihr hart gesotten seid und vieles überlebt habt. “ Den Grünhäuten kamen die Geschichten wieder in den Sinn, die sie in Tuch Al Naraq gehört hatten. „Wollt ihr uns denn begleiten?“, fragte Bikka etwas zögerlich. Amüsiert wehrte der Magier ab. „Vielen Dank, das ist nicht mein Geschäft. Das überlasse ich gerne Abenteurern wie euch. Und überhaupt verlasse ich meinen Turm nur, wenn es absolut notwendig sein sollte. Allerdings ich würde euch empfehlen, nach Greifennest zu reisen. Das ist eine Stadt am nördlichen Rand der Wildnis. Von dort aus ziehen viele Abenteurer und natürlich auch jede Menge Verrückte zu ihren Streifzügen in die Wildnis aus. Und die guten kommen manchmal sogar wieder…“ Ein eiskaltes Grinsen huschte über das Gesicht des Magiers. „In Greifennest werdet ihr sicher Leute finden, die ihr für euren Trip anheuern könnt. Wenn ihr möchtet, werde ich euch gerne ein paar Namen und Adressen mitgeben.“ Die Grünhäute waren hoch erfreut. „Das Angebot nehmen wir gerne an.“, sprach Snip aus, was alle dachten. „Wie können wir euch für eure Hilfe danken?“, fragte er dann. „Wisst ihr“, gab Carendius zurück und lächelte wissend, „der Gefallen, den ihr mir tun werdet, wird dann eben noch ein wenig größer.“ Snip schwante nichts Gutes.
     

Kapitel 36
     
    Greifennest besaß den Charme eines überdimensionierten Holzfällerlagers. Eine krude Palisadenwand aus angespitzten Baumstämmen umgab die Ortschaft. Darin befand sich ein Sammelsurium von Behausungen und Gebäuden. Vom Zelt bis hin zur Villa, vom Wohnwagen bis zum Tempel. Nichts passte wirklich zusammen. Die engen Straßen – wenn man sie denn überhaupt so nennen dufte – schlängelten sich zwischen den Häusern hindurch. Klare Linien oder Strukturen gab es nicht. Offenbar auch keine Kanalisation oder fließendes Wasser; denn Greifennest stank erbärmlich. Doch das schien niemanden wirklich zu stören. Die Stadt war auch laut. Sehr laut. Ihre Bewohner hatten sich daran gewohnt, sich gegen andere durchzusetzen – physisch, aber auch mit Worten. Und so fanden sich allerorten Leute, die sich gegenseitig anschrien . In Greifennest ging es ganz und gar um Abenteurer, Glücksritter und andere zwielichtige Gestalten. Sie fanden hier die ideale Basis für Streif- und Raubzüge
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