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Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Titel: Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)
Autoren: Kevin Hearne
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den Chiricahuas, wenn auch nicht so üppig wie in feuchteren Regionen.
    Die Chiricahuas sind insofern ungewöhnlich, als es dort mehrere »Himmelsinseln« gibt – alte Vulkankegel, die fast dreitausend Meter über dem Grasland aufragen –, auf denen diverse Ökosysteme beheimatet sind.
    Oberon und ich jagten Maultierhirsche und Wildschweine, außerdem terrorisierten wir ein paar Nasenbären, einfach nur um zu hören, wie sie uns wütend anquiekten. Zwar fanden wir keine Dickhornschafe, doch ließen wir uns durch diese kleine Enttäuschung nicht unseren wunderbaren Ausflug verderben.
    ›Diese Gegend ist klasse, Atticus‹, befand Oberon, als wir an einem Flüsschen in einem Canyon rasteten und das Gurgeln des Wassers genossen, das über Steine strömte und um die Stengel von Schilfrohr wirbelte. ›Wie lange können wir hier bleiben?‹
    Ich wünschte, ich hätte ihm sagen können, bis er es satt hatte. Das war es, wofür ich gekämpft und gelebt hatte – eine Welt ohne AENGHUS ÓG . In ganz TÍR NA NÓG gab es nirgendwo einen schöneren Platz als diesen Flusslauf, und ich konntemich an keinen Moment in den vergangenen Jahrhunderten erinnern, zu dem ich mich ruhiger und zufriedener gefühlt hatte als in diesem besonderen Augenblick mit meinem Freund. Das erinnerte mich daran, dass auch Oberon eine magische Fähigkeit besaß: Er verstand es, meine Aufmerksamkeit darauf zu lenken, wie wundervoll das Leben manchmal war. Solche Momente sind flüchtig, und ohne seine Führung hätte ich sicher viele von ihnen verpasst, weil ich so hart daran arbeitete, irgendetwas zu erreichen, dass ich es nicht einmal genießen konnte, wenn ich es erreicht hatte.
    Nur noch ein paar Tage , sagte ich. Dann muss ich zurück in den Laden und Perry seinen Urlaub nehmen lassen. Außerdem musste ich mich darum kümmern, dass das tote Land rings um Tony Cabin geheilt wurde. Und ich musste einen Weg finden, mir wieder ein einigermaßen überzeugendes rechtes Ohr wachsen zu lassen. Alles, was ich bisher zustande gebracht hatte, war ein unförmiger Knorpelklumpen, für den ich alles andere als bewundernde Blicke geerntet hatte. Womöglich musste ich doch auf plastische Chirurgie zurückgreifen.
    ›Och. Schade. Na, dann werde ich es eben genießen, solange es dauert.‹
    Wenn wir zurück sind, habe ich eine Überraschung für dich.
    ›Hast du mir diesen Film über Dschingis Khan besorgt?‹
    Ich hab ihn bereits über Netflix bestellt, aber das ist nicht die Überraschung. Keine Sorge, es ist was Gutes. Ich will nur nicht, dass du deprimiert bist, wenn wir wieder nach Hause fahren.
    ›Oh, bin ich gar nicht. Aber es wäre prima, so einen Fluss wie diesen hinterm Haus zu haben. Kannst du uns einen machen?‹
    Ähh … nein.
    ›Hab ich mir schon gedacht. Aber es war einen Versuch wert.‹
    Oberon war tatsächlich ziemlich überrascht, als wir wieder zu Hause in Tempe eintrafen. Hal hatte die Arrangements fürmich getroffen, und Oberon stellte die Ohren auf, als der Shuttlebus der Autoverleihfirma uns vor der Haustür absetzte.
    ›Hey, es riecht, als wäre jemand auf meinem Territorium‹, sagte er.
    Niemand kann sich hier ohne meine Erlaubnis aufhalten, das weißt du.
    › FLIDAIS hat’s getan.‹
    Das ist nicht FLIDAIS , was du da riechst, glaub mir.
    Ich öffnete die Eingangstür und Oberon rannte sofort zu dem Küchenfenster, das hinaus in den hinteren Garten zeigte. Er bellte entzückt, als er sah, was dort auf ihn wartete.
    ›Französische Pudeldamen! Alle schwarz und lockig und mit puscheligen kleinen Schwänzchen!‹
    Und alle sind sie läufig.
    ›Oh, WOW! Danke, Atticus! Ich kann es kaum erwarten, an ihren Hinterteilen zu schnüffeln!‹ Er sprang zur Hintertür und kratzte an der Hundeklappe, die geschlossen war, um die Pudeldamen am Hereinkommen zu hindern.
    Du hast es dir verdient, Kumpel. Moment, geh ein Stück von der Tür zurück, damit ich sie für dich öffnen kann. Und sei vorsichtig, tu keiner von ihnen weh.
    Ich öffnete die Tür und erwartete, dass er hindurchschießen und in seinen persönlichen Hundeharem eintauchen würde. Doch stattdessen machte er nur einen Schritt, hielt inne, blickte mit kummervoller Miene und hängenden Ohren zu mir auf, und ein leises Winseln entwich seiner Schnauze.
    ›Nur fünf?‹

Hinweise zur Aussprache des Irischen
     
    Es soll gleich zu Beginn klargestellt werden, dass es dem Leser freisteht, die Namen in diesem Buch auszusprechen, wie immer es ihm beliebt. Schließlich soll das Lesen
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