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Die Chronik der Unsterblichen 13 - Der Machdi

Titel: Die Chronik der Unsterblichen 13 - Der Machdi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Süleyman. »Es war genau so, wie ich es dir gesagt habe. Glaub es mir, oder lass es bleiben, aber so ist es. Ich wollte nicht, dass es so kommt. Ich habe den Machdi gespielt, und vielleicht war ich zu gut in meiner Rolle. Als ich erfahren habe, was sie tat, war es zu spät. Ich wollte nicht, dass sie zu den Machdiji geht, und ich wollte ganz bestimmt nicht, dass sie dieses verdammte Kat nimmt!« »Und du wolltest ihr auch nicht verraten, wie sie sich davon befreit.“ »Nein«, antwortete Süleyman. »Weil es keine Rettung gibt!
    Niemand, der einmal von diesem verdammten Zeug gekostet hat, kommt jemals wieder davon los. Dein Freund nicht, die Machdiji nicht und meine Tochter auch nicht! Ich habe sie zum Tode verurteilt, als ich zugelassen habe, dass sie sich mit den Machdiji einlässt. Kannst du mir wirklich verdenken, dass du meine letzte Hoffnung warst und dass ich alles getan habe, was nötig war, um sie zu retten?«
    »Du hast keine Ahnung, was du ihr angetan hast«, sagte Andrej.
    »Du irrst dich, Unsterblicher«, antwortete Süleyman. »Ich weiß, wer du bist, und ich weiß auch, was du bist, und das schon lange. Glaubst du, es wäre ein Zufall, dass ihr nach Konstantinopel gekommen seid?«
    »Nein«, antwortete Andrej. »Es war ein Schiff.«
    »Dessen Kapitän ich bezahlt habe, schon bevor dein Freund und du in Venedig an Bord gegangen seid«, fügte Süleyman hinzu. »Ich weiß, was zwischen dir und diesem Mädchen war, das auf Murano verbrannt ist, und auch dass die Signori di Notte hinter euch her waren wie der Teufel hinter den armen Seelen.« Er lachte hart. »Glaubst du wirklich, es war Zufall, dass ausgerechnet in diesem Moment ein Schiff im Hafen lag, dessen Kapitän so dringend Matrosen brauchte, dass er keine lästigen Fragen gestellt hat?«
    »Du hast Abu Dun und mich beobachten lassen?« fragte Andrej.
    »Und andere wie euch«, bestätigte Süleyman. »Schon seit Jahren. Aber meine Wahl ist auf euch gefallen.« »Warum?«
    Süleyman drehte sich halb herum und sah eine geraume Weile in die Wüste hinaus. »Dies war einmal ein mächtiges Land, Andrej«, sagte er wie zu sich selbst. »Das gewaltigste Reich, das es jemals auf dieser Welt gegeben hat, regiert von Männern und Frauen, die sich selbst für Götter gehalten haben.«
    »Ich glaube das hast du schon einmal erwähnt«, sagte Andrej.
    Süleyman nickte. »Habe ich auch schon erwähnt, dass ich es glaube?«
    Andrej musste plötzlich wieder an die unheimlichen Statuen denken, die sie in dem unterirdischen Tempel gesehen hatten. Und die Präsenz, die er dort gespürt hatte. »Nichtalles, was Hauptmann Sharif dir erzählt hat, war gelogen, Andrej«, fuhr Süleyman fort. »Ich habe mich schon immer für die Geschichte dieses Landes interessiert, und für seine Vergangenheit und die Alten Könige.« Er lächelte flüchtig. »Ich hatte viel Zeit, mich um solcherlei Dinge zu kümmern, bevor sich meine Brüder entschlossen haben, mir doch den Thron zu überlassen, der mir von Rechts wegen von Anfang an zugestanden hat. Damals habe ich sie dafür gehasst. Ich dachte, sie hätten mir all diese Jahre gestohlen, in denen ich gefangen war … aber nun bin ich nicht mehr sicher, ob es nicht im Gegenteil sogar ein Glück gewesen ist. Ich hatte sehr viel Zeit, mich mit der Geschichte des Pharaonenreiches zu beschäftigen. Vielleicht habe ich mehr über sie erfahren als jeder andere zuvor.«
    »Und was sollte das sein?«, fragte Andrej.
    »Ich glaube, dass sie wie du waren«, antwortete Süleyman.
    »Männer und Frauen und auch noch … andere, die waren wie dein Freund und andere deiner Art. Wusstest du, dass man sagt, Ramses der Große hätte das ägyptische Reich mehr als zweihundert Jahre lang regiert?«
    Andrej meinte, dieselbe Behauptung sogar schon aus Sharifs Mund gehört zu haben, reagierte aber nur mit einem abwesenden Kopfschütteln. Viel mehr als diese Absonderlichkeit – wenn sie denn wahr sein sollte - interessierte ihn die Frage, was Süleyman mit Männer und Frauen und anderen g emeint haben mochte. Aber dann dachte er auch wieder an die Skulpturen in dem Grab und war mit einem Male ganz und gar nicht mehr sicher, ob er die Antwort überhaupt wissen wollte.
    »Am Anfang dachte ich dasselbe wie die meisten anderen«, fuhr Süleyman fort. »Aber ich habe viel herausgefunden, vielleicht mehr als die meisten anderen, und mir sind mehr und mehr Zweifel gekommen. Was, wenn es nicht nur Legenden waren? Wenn sie sich nicht nur für Götter ausgegeben

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