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Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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verhaftet.«Truppführer Toede beugte sich zu einem Goblin: »Bring mir den Stab mit dem blauen Kristall, wenn du ihn bei ihnen findest«, sagte er in der krächzenden Goblinsprache. Tanis, Flint und Tolpan sahen sich fragend an. Sie beherrschten alle ein wenig Goblin – Tolpan besser als die anderen. Hatten sie richtig gehört? Ein Stab mit einem blauen Kristall?
    »Falls sie sich wehren«, fügte Truppführer Toede hinzu, wobei er sich wieder der Umgangssprache bediente, um eine größere Wirkung zu erzielen, »dann töte sie.«
    Er zerrte heftig an den Zügeln, schlug mit einer Reitpeitsche auf das Tier ein und galoppierte den Pfad hinab auf die Stadt zu.
    »Goblins! In Solace! Dieser neue Theokrat scheint allerhand auf dem Kerbholz zu haben!« fauchte Flint. Er langte nach hinten, zog seine Streitaxt aus der am Rücken befestigten Halterung und setzte seine Füße auf den Pfad, sich hin und her wiegend, bis er ein Gleichgewicht gefunden hatte. »Nun gut«, verkündete er. »Dann kommt schon.«
    »Ich rate euch, das Feld zu räumen«, sagte Tanis. Er warf seinen Umhang über eine Schulter und zog sein Schwert. »Wir
hatten eine lange Reise. Wir sind hungrig und müde und spät dran für ein Treffen mit Freunden, die wir schon sehr lange nicht mehr gesehen haben. Wir haben nicht die Absicht, uns verhaften zu lassen.«
    »Oder getötet zu werden«, fügte Tolpan hinzu. Er hatte keine Waffe gezogen, sondern beobachtete die Goblins nur interessiert.
    Die verblüfften Goblins sahen sich nervös an. Einer warf einen haßerfüllten Blick zum Pfad hin, auf dem ihr Anführer verschwunden war. Die Goblins waren daran gewöhnt, Hausierer und in die Stadt reisende Bauern einzuschüchtern – aber nicht herausfordernde, bewaffnete und offensichtlich geübte Kämpfer. Aber ihr Haß auf alle anderen Rassen auf Krynn war uralt, und sie zogen ihre langen gebogenen Klingen.
    Flint schritt nach vorn, seine Hände hielten den Griff der Axt fest umschlossen. »Es gibt nur eine Kreatur, die ich mehr verachte als einen Gossenzwerg«, murmelte er, »und das ist ein Goblin!«
    Der Goblin warf sich auf Flint in der Hoffnung, ihn niederzumachen. Flint schwang seine Axt mit tödlicher Genauigkeit. Der Goblinkopf rollte in den Staub, der Körper fiel zu Boden.
    »Was habt ihr Schleim in Solace zu suchen?« fragte Tanis, während er den ungeschickten Dolchstoß eines anderen Goblins gewandt parierte. Ihre Schwerter kreuzten sich und verhielten einen Augenblick, dann stießTanis den Goblin nach hinten. »Arbeitet ihr für den Obersten Theokraten?«
    »Theokrat?« Der Goblin gluckste vor Lachen. Er schwang wild seine Waffe und rannte auf Tanis zu. »Dieser Dummkopf? Unser Truppführer arbeitet für den... hu!« Er hatte sich selbst an Tanis’ Schwert aufgespießt und rutschte stöhnend auf den Boden.
    »Verdammt!« fluchte Tanis und starrte enttäuscht auf den toten Goblin. »Dieser ungeschickte Narr! Ich wollte ihn nicht töten  – nur herausfinden, wer ihn angeheuert hat.«
    »Du wirst noch herausfinden, wer uns angeheuert hat – eher
als dir lieb ist!« knurrte ein anderer Goblin und stürmte auf den abgelenkten Halb-Elf zu.Tanis drehte sich schnell um, entwaffnete die Kreatur, trat ihr in den Bauch, und der Goblin brach zusammen.
    Ein anderer Goblin sprang Flint an, bevor der Zwerg Zeit hatte, sich von seinem tödlichen Schlag zu erholen. Er war zurückgestolpert und versuchte, wieder sein Gleichgewicht zu gewinnen.
    Dann ertönte Tolpans schrille Stimme: »Dieser Abschaum kämpft für jeden, Tanis. Wirf ihnen ab und zu Hundefleisch zu, und sie gehören dir für imm ...«
    »Hundefleisch!« krächzte der Goblin und wandte sich zornig von Flint ab. »Wie steht es denn mit Kenderfleisch, du kleiner Quietscher!« Der Goblin bewegte sich auf den anscheinend unbewaffneten Kender zu, die purpurroten Hände griffen nach seinem Hals.Tolpan, ohne seinen unschuldigen kindlichen Gesichtsausdruck zu verlieren, griff in seine Fellweste, zückte plötzlich einen Dolch und warf ihn – mit einer einzigen Bewegung. Der Goblin griff krampfhaft nach seiner Brust und fiel stöhnend zu Boden. Hastige Schritte waren zu hören, als der übriggebliebene Goblin floh. Die Schlacht war vorüber.
    Tanis steckte sein Schwert in die Scheide und zog angeekelt vor den stinkenden Körpern eine Grimasse; der Geruch erinnerte ihn an verwesenden Fisch. Flint wischte schwarzes Goblinblut von seiner Axtklinge. Tolpan starrte düster auf den Leichnam des Goblins, den
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