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Die Chaos Queen

Die Chaos Queen

Titel: Die Chaos Queen
Autoren: Janet Evanovich
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lange man graben muss, wenn man einen Sarg in der Erde versenken will? Ich habe was Besseres vor. Ich hacke dich klein und lasse dich hier in der Küche liegen. Es ist wichtig, dass du in diesem Haus gefunden wirst.«
    »Warum?«
    »Weil es Spiro gehört. Sein Testament ist noch nicht eröffnet, weil er noch nicht für tot erklärt wurde. Wenn Spiro dich umbringen würde, dann in diesem Haus, meinst du nicht?«
    »Du hast mir immer noch nicht gesagt, warum du mich töten willst.«
    »Das ist eine lange Geschichte.«
    »Haben wir’s eilig?«
    Con sah auf die Uhr. »Nein. Ganz im Gegenteil: Ich liege gut in der Zeit. Das hier koordiniere ich mit dem letzten Auftritt von Spiro. Man wird ihn gegen Mitternacht in seinem Auto sehen, dann komme ich zurück und bringe dich um, und Spiro wird für immer verschwinden.«
    »Das mit Spiro verstehe ich nicht. Ich verstehe überhaupt nichts.«
    »Es geht um ein Verbrechen, das vor langer Zeit begangen wurde. Vor sechsunddreißig Jahren, um genau zu sein. Ich war in Fort Dix stationiert und plante den Überfall auf einen Geldtransporter. Ich hatte vier Freunde, die mir dabei halfen: Michael Barroni, Louis Lazar, Ben Gorman und Jim Runion.«
    »Die vier, die im Wald gefunden wurden.«
    »Ja. Eine unglückselige Notwendigkeit.«
    »Ich hätte dich nicht für ein kriminelles Genie gehalten.«
    »Ich habe viele unbekannte Talente. Zum Beispiel bin ich ein ziemlich guter Schauspieler. Jeden Abend spiele ich die Rolle des perfekten Bestatters. Und wie du weißt, bin ich ein genialer Maskenbildner. Ich brauchte nur einen Hut und eine Jacke, gefärbte Kontaktlinsen und selbst gemachte Narben. So konnte ich dich und den Pizzaboten in die Irre führen.«
    »Ich habe immer geglaubt, du wärst gerne Bestatter.«
    »Bin ich ja auch. Und in Burg habe ich sogar eine gewisse Berühmtheit erlangt. Das gefällt mir.«
    Constantine Stiva hatte also ein Ego, wer hätte das gedacht.
    »Du hast einen Überfall geplant?«
    »Jede Woche kamen die Lkws durch. Ich wusste, dass es an der abgelegenen Kaserne einfach wäre, einen hochzunehmen. Lazar war ein Munitionsfachmann. Alles, was ich über Bomben weiß, habe ich von ihm. Gorman hatte schon mit neun Jahren Autos geklaut. Er stahl den Schlepper, mit dem wir den gepanzerten Wagen wegzogen. Barroni hatte alle möglichen Beziehungen, um das Geld zu waschen. Runion hatte schlicht Kraft.
    Willst du wissen, wie es ablief? Es war so leicht! Ich hatte mit zwei anderen Männern Wache. Der Panzerwagen fuhr vor. Runion und Lazar waren direkt dahinter in einem Auto. Lazar hatte zuvor eine Bombe angebracht, als der Geldtransport Mittagspause machte.
Wumm!
, ging die Bombe hoch und schaltete den Transporter aus. Runion brachte die anderen beiden Wachleute um und schoss mir ins Bein. Dann hängte Gorman den Geldtransporter an den Abschleppwagen und zog ihn eine Viertelmeile die Straße runter bis zu einer verlassenen Scheune. Ich war natürlich nicht dabei, aber die anderen erzählten mir, Lazar hätte eine Ladung angebracht, die den Panzerwagen aufriss wie ein Dosenöffner. Sie töteten die Fahrer und waren innerhalb weniger Minuten meilenweit fort und um sieben Millionen Dollar reicher.«
    »Und das Verbrechen wurde niemals aufgedeckt.«
    »Nein. Die Armee setzte alles daran, den Vorfall zu vertuschen. Man wollte nicht, dass das Ausmaß des Schadens bekannt wurde. Damals war das eine Menge Geld.«
    »Was ist damit passiert?«
    »Wir waren zu fünft. Zuerst nahm jeder zweihunderttausend als Startkapital für ein Unternehmen. Wir einigten uns, dass wir alle zehn Jahre zweihunderttausend pro Person entnehmen würden. Nach vierzig Jahren wollten wir dann aufteilen, was noch übrig war.«
    »Und?«
    »Wir hatten einen Tresorraum im Keller der Leichenhalle. Jeder von uns kannte eine Zahl aus der Kombination des Tresors, nur alle zusammen konnten wir ihn öffnen. Es wusste keiner, aber ich hatte mir im Laufe der Jahre die Zahlen zusammengereimt. Hin und wieder lieh ich mir etwas aus dem Tresor. Dann hast du mit deiner Großmutter mein Geschäft abgefackelt. Der Tresorraum blieb heil, aber ich war ruiniert. Ich war unterversichert. Deshalb nahm ich den Rest des Geldes und baute damit das Geschäft neu auf. Vor zwei Monaten erfuhr Barroni, dass er Darmkrebs hatte. Er forderte seinen Anteil, denn er wollte sicherstellen, dass seine Familie das Geld bekam. Wir verabredeten uns auf dem Feld hinter dem Bauernmarkt, um darüber abzustimmen. Ich wusste, dass die anderen
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