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Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Titel: Die Bücher von Umber: Drachenspiele
Autoren: P. W. Catanese
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Tränen flossen an seinem Mund vorbei, der sich zu einem breiten, begeisterten Lächeln auseinandergezogen hatte. »Sie waren großartig! Umwerfend! Eins der Dinge, die ich in dieser Welt am dringendsten sehen wollte, und jetzt habe ich sie gesehen. Waren sie nicht unglaublich? Größer, als ich sie mir je vorgestellt hätte. Klar, ich wäre gern näher rangegangen, aber das war unter diesen Umständen nicht klug, das gebe ich gern zu. Trotzdem, ich habe sie gesehen . Sophie, sag bitte, dass du sie gut erkennen konntest! Meinst du, du kannst sie genau genug zeichnen? Oder sollen wir lieber noch mal zurückfahren?«
    Â»Nein!«, schrie Sophie lauter, als Hap es von ihr gewöhnt war. »Ich … ich habe genug gesehen, Lord Umber. Ich schwöre!«
    Â»Wunderbar! Großartig!«, rief Umber und lachte. Hinter seinem Rücken sah Balfour Hap an und schüttelte den Kopf. Hap wusste, was er dachte: Umbers Stimmungen wechselten so rasch, dass einem davon ganz schwindlig werden konnte.

3
    U mber wollte den geschäftigen Hafen von Kurahaven nicht dadurch blockieren, dass er auf dem Rücken eines Seetieres von gewaltigen Ausmaßen darin Einzug hielt. Also stiegen sie mehrere Seemeilen von der Stadt entfernt auf die Bounder um. Sie war ein Schiff aus Umbers Handelsflotte – alles Segler, die schneller waren als jedes Schiff, das die Welt bislang gesehen hatte. Die Bounder unterstand Kapitän Sandar, einem Halbbruder von Nima. Nachdem die Bounder sie aufgenommen hatte, brauchten sie nur noch wenige Stunden nach Kurahaven. Ein schweres Unwetter hatte erst vor wenigen Wochen große Schäden angerichtet, die Anleger zertrümmert und Schiffe auf die Straßen gespült. Alle Seefahrzeuge im Hafen waren bei dem Sturm in Mitleidenschaft gezogen worden, doch die Bounder war zu der Zeit auf Handelsreise gewesen und daher verschont geblieben.
    Normalerweise kreuzten Dutzende Boote aller Größen durch die Bucht, doch als die Bounder einlief, waren außer ihr nur drei einsame Schiffe unterwegs. An Land ging es weitaus geschäftiger zu. Tausende Menschen arbeiteten daran, die Stadt und den Hafen wiederherzurichten. Kurahaven war die reiche Hauptstadt eines wohlhabenden Landes und besaß daher genügend Reserven, um seine Pracht zu erneuern. Handwerker, die aus einem Umkreis von über hundert Kilometern angereist waren, hämmerten an den Mauern und Dächern der Gebäude. Sie zerlegten beschädigte Schiffe, um die noch nutzbaren Planken, Balken, Seile und Segel auszuschlachten, und bauten neue Docks, die noch weiter in die Wellen hineinragten. Auf dem lang gestreckten Hügel hinter der Stadt sah Hap mit Bauholz und Steinen beladene Wagen heranrollen. Selbst aus einer halben Seemeile Entfernung konnte er die Sägen und Hämmer hören und die Farbe und das Sägemehl riechen.
    Die Bounder steuerte einen der wenigen noch verbliebenen Liegeplätze an und schrammte dabei an einem ähnlichen Schiff vorbei, das halb versunken im Wasser lag. »Arme Swift «, sagte Sandar und neigte den Kopf. Die Swift hatte ebenfalls unter seinem Kommando gestanden, doch das schlanke Schiff war dem Unwetter zum Opfer gefallen.
    Sobald Sandars Männer die Bounder festgemacht hatten, eilte Umber nervös den Landungssteg hinunter und winkte die anderen mit sich. Eine Kutsche wartete. »Hoyle ist auf der Jagd nach Ihnen!«, rief der Kutscher Umber zu. Es war Dodd, einer von Umbers Dienern und Wächtern.
    Â»Ich weiß! Ich hab sie kommen sehen!«, rief Umber. »Wer hätte gedacht, dass sie sich so schnell bewegen kann? Los, alle einsteigen!« Selbst der klapprige Balfour verfiel in einen Sprint, und alle zwängten sich in die Kutsche. Oates setzte sich vorn neben Dodd auf den Bock. Als die Kutsche sich mit einem Ruck in Bewegung setzte, atmete Hap erleichtert auf. Auch er hatte absolut kein Bedürfnis, in der Nähe zu sein, wenn Hoyle Umber die Meinung sagte.
    Hoyle war eine kleine, untersetzte Frau mit einem eisernen Willen, die Umbers Reederei führte. Während sie in der Theorie für Umber arbeitete, wirkte es in der Praxis immer so, als wäre es andersherum. Sie schimpfte oft lauthals mit ihm, weil sie seine Jagd nach allem, was magisch oder monströs oder beides war, für pure Verschwendung hielt. »Ich fühle mich noch immer wie im siebten Himmel, weil ich die Riesen gesehen habe«, sagte Umber, während er sich
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