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Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Titel: Die Bücher von Umber: Drachenspiele
Autoren: P. W. Catanese
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kam und auf seinen kleinen Cousin schien. Hap bestaunte die Perle. Er hatte in den Zelten der Schmuckhändler auf dem Markt von Kurahaven schon viele davon gesehen, aber noch keine, die so groß und atemberaubend war wie diese. »Das kann ich nicht annehmen. Das ist zu viel!«
    Â»Ihr Leute vom Festland schätzt Perlen mehr, als ich es tue. Glaubst du wirklich, es ist schwierig für mich, so etwas zu finden?«, fragte Nima. Nein, wohl kaum, dachte Hap. Nima war eine Amphibie, halb Fisch, halb Mensch, und konnte unter den Wellen ebenso gut atmen wie darüber. Für sie war es leicht, hinunterzutauchen und alle möglichen Wunderdinge mit nach oben zu bringen. Balfour hatte ihm erzählt, dass die Walfischbarke von den Schätzen erbaut und bezahlt worden sei, die sie in versunkenen Schiffen gefunden hätte.
    Â»Diese Perle könnte dir eines Tages aus einer schwierigen Situation helfen«, sagte Nima. »Oder vielleicht auch einem Freund, der in Not geraten ist. Dein Herz wird dir sagen, wann du sie benutzen sollst.«
    Hap ließ das Schloss wieder zuschnappen und legte sich die Kette um den Hals. »Sie ist schön. Vielen Dank.«
    Â»Es war übrigens Boroons Idee«, sagte Nima.
    Hap starrte auf den breiten Kopf des Leviathans, der vor ihnen die Wellen durchschnitt. »Wirklich? Boroons?« Er wusste, dass Nima mit dem Wal kommunizierte, aber er hatte keine Ahnung gehabt, dass sie so … spezielle Themen besprachen. »Würdest du ihm dann bitte von mir danken?«
    Nima nickte.
    Eine Minute verging in vollkommener Stille, bis auf das Zischen des Wassers an den Flanken des Wals. »Wohin fahren wir?«, fragte Hap dann.
    Nima lächelte. »Umber möchte, dass das ein Geheimnis bleibt. Du weißt ja, wie er in diesen Dingen ist.«
    Hap seufzte. Wenn er nur eine Sache an Umber ändern könnte – außer seinem beständigen Bedürfnis nach aufregenden Entdeckungen – dann wäre das seine Vorliebe für Geheimnisse und Überraschungen.
    Kurz darauf waren alle eingeschlafen, selbst der große Leviathan lag wie eine atmende Insel im Wasser. Hap hielt für die anderen Wache, da er keinen Schlaf brauchte. Das war ein weiteres der vielen Geheimnisse um ihn, den Jungen ohne Erinnerung daran, wer er war und woher er kam.
    Boroons Flossen wirbelten durchs Wasser und hielten die Barke einen Steinwurf von der Küste entfernt in Position. Hap schirmte wie die anderen seine Augen vor der aufsteigenden Sonne ab und starrte auf den Punkt, auf den Nima zeigte. Dann schaute er Oates an, doch der runzelte die Stirn und zuckte die Achseln.
    Umber schlug mit beiden Händen auf die Reling und lachte. »Jetzt verstehe ich auch, warum sie vorher niemand entdeckt hat! Warum sollte ein Schiff hier auch so dicht vorbeifahren? Das sind einfach ein paar felsige Klippen, nicht weiter bemerkenswert. Aber ich sehe die Öffnung noch nicht, die du erwähnt hast, Nima.«
    Â»Achte mal darauf, wenn die Wellen auf den Strand schlagen«, sagte Nima. »Da!«
    Ein Wellenkamm rollte auf das Kliff zu. Hap sah genau hin und erwartete, dass das Wasser gegen den Felsen prallen und schäumend aufwirbeln würde. Aber es geschah etwas anderes: Die Welle brach in sich zusammen, als wäre der Boden unter ihr weggezogen worden.
    Â»Jetzt sehe ich es!«, schrie Umber. »Eine Höhle unter der Wasseroberfläche! Aber wie kommen wir da rein?«
    Â»Boroon kann uns reinbringen«, sagte Nima.
    Umbers Augen leuchteten. »So viel Platz ist da drinnen? Und wir … du weißt schon, stören wir sie denn nicht?«
    Nima schüttelte den Kopf. »Die Höhle ist groß genug. Und ich habe es schon mal gemacht.«
    Â»Ich bin ja so froh, dass du sie entdeckst hast!«, rief Umber und hüpfte ungeduldig auf und ab.
    Â»Boroon hat die Höhle gefunden. Er ist von Natur aus neugierig«, erwiderte Nima ruhig. »Aber manchmal beschleicht mich das Gefühl, ich hätte dir niemals davon erzählen sollen.«
    Â»Warte mal, Umber«, sagte Oates und hob seine dicke Hand. »Was meinst du mit ›Stören wir sie denn nicht‹?«
    Umber ignorierte den großen Mann. »Wir sollten keine Sekunde länger warten!«, rief er. »Sollen wir das Feuer löschen?«
    Nima schüttelte den Kopf. »Wir werden nur ganz kurz unter Wasser sein«, sagte sie.
    Unter Wasser, dachte Hap. Nicht schon wieder! Er
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