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Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Titel: Die Bücher von Umber: Drachenspiele
Autoren: P. W. Catanese
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Aerie war nicht ein einziges Licht zu sehen, als sie tiefer sanken. Hap wurde es ganz warm ums Herz bei diesem vertrauten Anblick: Umbers runder Turm auf der quadratischen Dachterrasse und sein eigenes Zimmer auf Höhe des großen, in den Stein gemeißelten Gesichts. Umber redete unentwegt, während sie sich ihrem Zuhause näherten. »Gentlemen, dies war eine ereignisreiche Reise. Hätten wir Caspar retten können, würde ich sie als vollen Erfolg bezeichnen. Aber lasst uns nun an all das Gute denken. Ein Tyrann wurde gestürzt – und der Tyrann, der seinen Platz einnehmen wollte, ebenfalls. Ein Königreich und sein Volk sind befreit. Wir haben die Dracheneier und noch obendrein einen jungen Drachen. Und wir stehen kurz davor, die Geheimnisse um Hap zu lüften.
    Ich fange an zu glauben, dass sich alles zu unseren Gunsten wendet, meine Freunde. Selbst hier in Kurahaven könnte bald Prinz Galbus König sein – ein Mann, der trotz all seiner Fehler verstanden hat, wie mächtig die Freiheit und die Stimme des gemeinen Volkes sind. Das ist fast zu schön, um wahr zu sein. Ich glaube, ich werde es feiern, indem ich mir eine riesige Kanne Kaffee mache. Oder besser noch: von Balfour machen lasse, wenn er hier ist. Ich werde ihn sofort wecken und ihm sagen: »Eier, Balfour! Omeletts, Speck, Toast und Kaffee, so schnell du kannst!«
    Hap lächelte, als die Gondel sich neben Umbers Turm auf die Dachterrasse herabsenkte. Es schien tausend Jahre her zu sein, seit Umber beinahe die Seeriesen aufgeweckt hatte, sie den Todeskeiler im Wald gesehen hatten und Prinz Argent in den Tod gestürzt war.
    Aber er war wieder zu Hause, endlich, und er konnte es gar nicht erwarten, Sophie und Balfour wiederzusehen. Selbst der unwirsche Thimble und die missmutige Lady Truden würden ein willkommener Anblick sein. Die einzige Begegnung, vor der er sich fürchtete, war die mit Smudge, wegen der schrecklichen Nachrichten, die sie ihm zu überbringen hatten.
    Â»Leinen festmachen, Mädels«, rief Pilot den Spinnenleuten zu. Arabell, Quellen und Gossilen krabbelten über die Seitenwände nach unten und zogen Leinen aus Seide hinter sich her, mit denen sie das Schiff so festbanden, dass es einige Zentimeter über der Terrasse schwebte.
    Pilot öffnete die Tür in der Seitenwand, und Hap sprang als Erster heraus, froh, wieder das Felsgestein von Aerie unter seinen Füßen zu spüren.
    Â»Ich hab auch Hunger«, sagte Oates und stürmte auf die Treppe zu. »Ich hole Balfour.«
    Â»Aber wecke ihn vorsichtig«, rief Umber hinter ihm her. Er gähnte, machte den Rücken krumm und beugte sich ganz nach unten, um seine Zehen zu berühren.
    Â»Meine Bezahlung, Umber«, sagte Pilot.
    Â»Ach, ja«, erwiderte Umber. »In meinem Turm. Frühstücken Sie noch mit uns, bevor Sie weiterfahren?«
    Â»Ich möchte vor Anbruch der Dämmerung wieder weg sein«, antwortete Pilot.
    Â»Wie immer voller Angst gesehen zu werden«, sagte Umber. »Allerdings haben Sie sich und Ihr Schiff auf dieser Reise mehr als einmal fremden Augen offenbart.«
    Â»Nur, wenn es nötig war, um Sie zu retten, damit ich mein Geld bekomme.«
    Umber kicherte. »Was nur recht und billig ist.« Er schloss mit seinem beeindruckenden Schlüssel die Tür zum Turm auf. In dem Moment, als er mit einem prall gefüllten Sack wieder heraustrat, kam ein müde aussehender Balfour die Treppe hoch. Sophie rannte an ihm vorbei; sie war barfuß und noch nicht ganz fertig damit, den Bademantel über ihrem Nachthemd zuzubinden. Sie flog auf Hap zu und warf ihm die Arme um den Hals. »Wir dachten, du wärst für immer verschwunden, auf dem Meer verschollen«, sagte sie weinend.
    Â»Balfour!«, rief Umber und breitete seine Arme weit aus. »Ja, Hap lebt und ist gesund. Und wie schön, euch zu sehen! Zuerst muss ich dir sagen, dass du die Nachforschungen über die Bittmichs leider einstellen kannst. Der arme Caspar lebt nicht mehr.«
    Â»Umber«, sagte Balfour leise. Es klang, als hätte er einen Kloß im Hals.
    Umber bemerkte es gar nicht. »Wir werden euch alles berichten, das ganze unglaubliche Abenteuer. Wir haben sie, Balfour! Die Dracheneier und auch einen kleinen Drachen! Aber bevor ich die Geschichte erzähle, brauche ich dringend Kaffee. Einen ganzen Eimer voll. Ein Fass!«
    Â»Umber«, sagte Balfour noch einmal, diesmal
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