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Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Titel: Die Bücher von Umber: Drachenspiele
Autoren: P. W. Catanese
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er sah, wie Umber die Hand nach dem Türklopfer ausstreckte. Oates griff nach Umbers Handgelenk und hielt es fest, doch Umber öffnete die Hand und zeigte ihnen den Kohlestiftstummel, den er mitgebracht hatte. »Oh, habe ich euch schon wieder Angst eingejagt? Entspannt euch, Freunde. Selbst ich bin so schlau, nicht an diese Tür zu klopfen. Aber wenn ihr erlaubt, schreibe ich eine Warnung für die nächste arme Seele darauf.«
    Haps Laune besserte sich sprunghaft, als sie beim Verlassen des Tunnels ein höchst willkommener Anblick erwartete: Die Silkship schwebte über Desolas. Pilot setzte sofort zur Landung an, als er Umber unten am Strand erspähte.
    Das Luftschiff war ramponiert und angekokelt. Der Boden der Gondel bestand nur noch aus einem feinen Gitterwerk aus Fäden. Hap erschrak, als er lediglich zwei von den Spinnenwesen zählte – eines außen am Kokon und eines am Geländer. In seinem Kopf sah er wieder vor sich, wie die Flammen sich über das Schiff ausgebreitet und die Spinnenleute um seine Rettung gekämpft hatten. Als er merkte, welches der Wesen fehlte, schrie er ängstlich: »Arabell! Pilot, wo ist Arabell?«
    Pilot beugte sich über das Geländer, und zu Haps großer Erleichterung krabbelte Arabell auf seine Schulter und quietschte zur Begrüßung. Hap lachte und winkte. Dann stellte er erstaunt fest, dass ihm eine Träne über die Wange lief.
    Â»Ich hätte nie gedacht, dass ihr mit diesem Schiff ins Inferno hineingelangen würdet«, sagte Pilot, als die Silkship schon fast den Strand berührte.
    Â»Jetzt fragen wir uns eher, wann wir hier wieder rauskönnen«, erwiderte Umber. »Hast du das Schiff gesehen, das draußen auf der Lauer liegt?«
    Â»Ich hab sie wegsegeln sehen, als ich kam«, antwortete Pilot. »In ihrem Kielwasser trieben einige Leichen, unmittelbar außerhalb dieses Feuerrings. Wir können uns also vorstellen, was passiert ist.«
    Umber nickte und verzog das Gesicht. Er wandte sich Hap und Oates zu, um es ihnen zu erklären. »Offenbar gab es eine Meuterei. Magador hat einigen Männern das Schiff anvertraut mit dem Befehl, auf ihn zu warten. Die Mannschaft des Schiffs hatte aber wohl andere Vorstellungen, als Magador nicht gleich wieder zurückkehrte.« Umber presste sich eine Hand auf den Magen und schüttelte den Kopf. »Ich weiß, dass diese Leute uns an den Kragen wollten … aber diese ganzen Toten in der letzten Zeit … Schrecklich, schrecklich …«
    Sable umklammerte Haps Hand so fest, dass Hap sogar zweifelte, ob Oates ihn aus ihrem Griff befreien könnte. »Willst du wirklich zu den schrecklichen Spinnendingern auf dieses Schiff?«, fragte sie.
    Â»Sie sind nett, wenn man sie erst einmal kennengelernt hat«, erwiderte Hap.
    Â»Ich wünschte, du könntest mit uns kommen«, beharrte Sable leise.
    Hap zuckte mit den Schultern. Er wollte ihr antworten, doch es fiel ihm immer noch schwer, einen klaren Gedanken zu fassen, wenn sie in der Nähe war. Irgendetwas an der Art, wie sie ihn ansah, vernebelte ihm das Hirn.
    Umber und Fay standen neben ihnen im Sand. »Es wird sich für Sie alles zum Guten wenden«, versicherte Umber Fay. »Pilot sagt, dass das Wetter für Ihre Reise günstig ist. Barber ist ein guter Seemann – er wird Sie zu der nächsten Insel bringen, die von Schiffen meiner Reederei angelaufen wird. Der Brief mit meinen Anweisungen wird Ihnen eine bequeme Weiterreise nach Kurahaven ermöglichen. Dort treffen wir uns dann wieder.«
    Â»Sie waren überaus freundlich zu uns, Lord Umber. Niemand von uns wird je vergessen, was Sie …« Fay unterbrach sich und bedeckte ihr Gesicht mit der Hand. »Stimmt irgendwas nicht mit meiner Nase?«
    Umber lief knallrot an.
    Â»Sie haben sie gerade so angestarrt«, fügte Fay hinzu.
    Â»Wie? Nein! Nein, meine Liebe. Das habe ich nicht … ich … äh …«, stammelte Umber und fing sich schließlich wieder. »Wie ich gerade ausführen wollte, müssen wir noch schnell etwas erledigen, bevor wir nach Kurahaven zurückkehren. Sollten Sie vor mir dort eintreffen, gestatten Sie meinem Freund Balfour, Ihnen unsere prächtige Stadt zu zeigen. Aber es ist noch zu früh zum Abschiednehmen. Wir kommen erst noch mit auf die Eel und helfen Ihnen, das Schiff aus dem Inferno zu steuern, bevor wir uns trennen.«
    Als die
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