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Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Titel: Die Bücher von Umber: Drachenspiele
Autoren: P. W. Catanese
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Ruderer sich ausgeruht hatten, bereiteten sie die Eel darauf vor, das Inferno durch den engen Spalt wieder zu verlassen. Diesmal konnten sie den besten Zeitpunkt für die Durchfahrt abwarten. Von der Silkship wurde ein Seil herabgelassen, das Oates am Bug der Eel befestigte. Als die Männer losruderten, zog das Luftschiff zusätzlich von oben und beschleunigte so das Fahrttempo. Auf diese Weise holten sie sich bei der Durchfahrt nur wenige neue Brandflecke.
    Pilot ließ von der Silkship eine Leiter zur Eel herab. Umber bat alle Männer an Bord, sich an Deck zu versammeln und stellte sich auf ein Fass, damit ihn alle sehen und hören konnten. »Gentlemen. Diese junge Dame hat einen Brief von mir bekommen, der mein Siegel trägt. In dem Hafen, den Sie nun ansteuern, wird sie diesen Brief meinen Geschäftspartnern vorlegen. Und wenn sie und Sable sicher dort angekommen sind, wird jeder von Ihnen seine dreißig Goldstücke bekommen.« Diese Ankündigung löste Jubel bei den Männern aus und Fay lächelte still.
    Hap trat zu Fay und Sable und sagte leise: »Ich würde Ihnen gern etwas geben.« Er drehte sich so, dass die anderen es nicht sehen konnten, dann öffnete er seine Faust und zeigte ihnen, was er darin verbarg. Es war das Medaillon, das Nima ihm geschenkt hatte; er hatte es geöffnet, so dass die riesige Perle in seinem Innern zu sehen war. Sable schnappte nach Luft und schlug die Hand vor den Mund. »Vielleicht können Sie das auf Ihrer Reise gebrauchen. Um sich Sicherheit zu erkaufen oder vielleicht auch nur Bequemlichkeit. Bitte nehmen Sie es.« Er schloss das Medaillon wieder, nahm Fays Hand und drückte es hinein.
    Fay lächelte und fuhr ihm mit den Fingern durch die Haare. »Das ist viel zu großzügig, Happenstance. Ich nehme es in meine Obhut, aber nur, damit ich es dir zurückgeben kann, wenn wir uns in Kurahaven wiedersehen.«
    Â»Aber Sie würden es doch benutzen, wenn Sie es brauchen?«, fragte Hap mit einem verstohlenen Seitenblick zu Sable. Ihr stand der Mund offen und sie hatte die Augen weit aufgerissen.
    Â»Ja, das werden wir«, antwortete Fay und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
    Nach einer langen Verabschiedung kletterte Oates, gefolgt von Hap und schließlich auch Umber, zur Silkship hoch, und die beiden Schiffe trennten sich.
    Der Sack mit den Dracheneiern war ebenfalls nach oben gebracht worden, wie auch der Käfig mit dem kleinen Drachen. Oates starrte missmutig auf etwas am anderen Ende der Gondel: eine lange, massige Gestalt, die in Segeltuch gehüllt war. »Uhh. Warum haben wir ihn nicht einfach beerdigt, Umber?«
    Umber verschränkte die Hände hinter seinem Rücken und räusperte sich. »Oates. Happenstance. Wir müssen reden.«
    Hap setzte sich aufrecht hin. Wenn Umber ihn Happenstance nannte und nicht Hap, wurde es für gewöhnlich ernst. Pilot, der am Steuer stand und gerade in irgendwelche Karten vertieft war, blickte über seine Schulter zu ihnen herüber. Selbst die drei Spinnenleute, die immer noch eifrig damit beschäftigt waren, die beschädigte Gondel zu reparieren, hielten inne und schauten zu Umber.
    Umber presste die Lippen aufeinander und zögerte, bevor er weitersprach: »Wir wissen, dass auf Happenstance noch eine große Aufgabe wartet. Oates, ich habe dir nicht alles erzählt, aber du musst wissen, dass außergewöhnlich viel auf dem Spiel steht, vielleicht sogar eine Milliarde Menschenleben.«
    Oates wollte losschreien, doch Umber hob beschwichtigend die Hand. »Niemand, den du kennst, Oates, niemand, den du kennst. Wenn ich versuchen würde, dir zu erklären, woher ich das alles weiß, würdest du mir nicht glauben, da bin ich sicher. Aber es ist wahr. Und nur Hap kann sie retten.«
    Hap erschauderte. Er hasste diese Vorstellung und das erdrückende Gewicht, das auf ihm lastete.
    Umber legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Und das ist der Grund, weshalb wir so viel wie möglich darüber herausfinden müssen, wer die Fädenzieher sind und was sie können. Wir müssen mehr über Willy Nilly in Erfahrung bringen, den Mann, der Hap seine besonderen Talente verliehen hat. Caspar hat zumindest einige der Antworten, nach denen wir suchen, in den Unterlagen gefunden, die er aus meinem Archiv gestohlen hat. Diese Unterlagen sind nun in einer Schatulle, die Caspar irgendwo versteckt hat. Wir müssen sie finden. Und
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