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Die Brut hinter der Mauer

Die Brut hinter der Mauer

Titel: Die Brut hinter der Mauer
Autoren: Jason Dark
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Läufe von sich gestreckt, den Kopf leicht verdreht, das Maul dabei halboffen und die lange Zunge wie eingeklemmt zwischen den beiden Gebißhälften steckend. Wie tot, dachte Suko, wie tot. Er wußte, daß sie nicht ewig leben konnte. Sie hatte schon zahlreiche Verletzungen abbekommen und sich davon immer wieder erholt.
    Einmal war jedes Leben zu Ende. Da brauchte er nur an den jungen Ali zu denken, unter dessen Tod alle stark gelitten hatten, nicht nur Yakup, der große Kämpfer.
    Sukos Hand zitterte, als er den Arm ausstreckte und den Körper der Wölfin berührte. Kalt wie Eis war er.
    Suko schluckte den Kloß hinunter, der aber immer wieder hochkam. Kalt wie der Tod. War das Nadines Fnde?
    ***
    Sie gingen, sie leisteten keinen Widerstand, denn sie standen unter dem Bann des veränderten Sternenlichts, mit dem der Körper des ehemaligen Lehrers ausgefüllt war.
    Er selbst ließ die Schlange der Schüler an sich vorbei, denn er brauche nichts zu tun. Seine Befehle waren klar und deutlich von ihnen empfangen worden.
    Nehmt den direkten Weg zum Sumpf. Durch den Wald, über die freie Fläche und hinein.
    Das war alles…
    Er schaute starr jeden Schüler an. Johnny war schon nicht mehr zu sehen, dafür blickte er in andere, junge Gesichter. Noch unfertig, zwischen Mädchen und Frau oder Junge und Mann schwebend. Eine Jugend, die das Leben vor sich hatte, die sich darauf freute, weiterleben zu können und nicht in den Tod geführt werden wollte. All das kümmerte den Veränderten nicht. Sein Ziel war der brutale Egoismus. Das Leben, das er früher geführt hatte, lag längst hinter ihm. Daran wollte er auch nicht erinnert werden, er hatte die Gedanken daran längst gelöscht.
    Was war schon die Vergangenheit, wenn es für ihn eine Zukunft gab, die sich kaum ein normaler Mensch vorstellen konnte. Sogar eine Zukunft, die von der Weltallkraft einer alten Vergangenheit erfüllt war. Mit dem Licht der Sterne, den Planeten, die lange vor den Menschen gewesen waren und noch immerleuchteten.
    Er hatte das Licht auffangen und verändern können, die Psychonauten waren ausgetrickst worden. Er würde regieren und sich dieses Gebiet hier Untertan machen.
    Noch vier Schüler mußten an ihm vorbei.
    Das Gesicht eines Jungen wirkte starr. Die Augen besaßen den gleichen matten Glanz, wie alle anderen auch. Schweiß tropfte über das Gesicht des nächsten Jungen. Es war kaum zu hören, wie er atmete. Ihm folgte ein Mädchen. Die blondbraunen Haare kunstvoll hochgesteckt, innerhalb der Flut kleine Zöpfe geflochten, die durch bunte Spangen gehalten wurden.
    Dann kam Linda Ferguson.
    Sie humpelte nicht einmal und ging so normal wie die anderen Schüler. Der Bann besaß eine derart große Macht, daß er körperliche Schmerzen zurückdrängen oder löschen konnte.
    Auch Linda ging an ihm vorbei, ohne die Augen zu bewegen. Der kalte Glanz hielt sie starr.
    Chilmark starrte noch für die Dauer von wenigen Sekunden auf die Rücken seiner Diener, bevor er sich ebenfalls in Bewegung setzte. Das Gelände war abschüssig, an manchen Stellen leicht rutschig, die er jedoch sicher überwinden konnte.
    Die Sonne wanderte immer tiefer. Es war längst Abend geworden, und noch mehr Insekten durchtanzten die Luft, wobei sie ein Brummen ausstießen, als wollten sie all ihre Artgenossen aus einem noch tiefen Schlaf reißen.
    Als Wolkenschwärme tobten sie über dem tückischen Sumpf, dessen Oberfläche allmählich Schatten bekam und dadurch noch düsterer und drohender wirkte.
    In der Ferne hatte ein Konzert begonnen. Frösche fingen an zu quaken. Der Schall wehte über die Oberfläche und vermischte sich mit dem Gesang der Vögel, die ihr letztes Nachtlied anstimmten, bevor sie einschliefen.
    Es war alles so natürlich, wie Chilmark fand, nur er war es nicht. Er beeilte sich, die Schüler zu überholen, was nicht schwierig war, denn sie behielten den Schritt fast bei. Sein Blick streifte auch den Porsche, mit dem die beiden Männer gekommen waren.
    Chilmark lachte innerlich auf. Als Retter hatten sie sich aufspielen wollen, diese Idioten. Da war er wesentlich schneller gewesen als sie. Er hatte sie überholt und sich innerhalb der Ruine versteckt, um auf sie zu warten.
    Es war alles glatt gelaufen, bestimmt hatte sie die Kraft der grünen Totenschädel schon zu Sternenstaub zerfallen lassen. Da gab es nichts, er konnte mit dem Ergebnis, das bisher erreicht worden war, sehr zufrieden sein. Auf seinen Lippen lag ein kaltes Lächeln, als er die letzten
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