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Die Brut hinter der Mauer

Die Brut hinter der Mauer

Titel: Die Brut hinter der Mauer
Autoren: Jason Dark
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konnte. Eins blieb zurück, die anderen siehst du in den Wänden gefangen. Sie leuchten in den Nischen als gelbe Totenschädel, das war meine Bestrafung sowie auch die Zerstörung dieses Tempels. Die Menschen haben gewußt, daß hier etwas existierte, doch sie wußten nicht, was es gewesen ist. Erst als eine Untat die Umgebung zeichnete, stiegen die Trümmer der Ruine wieder aus dem Kreislauf der Zeiten hervor und damit auch der letzte Verräter, der sich einen Gastkörper suchte und ihn leider fand.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Er ging, er hat die Ruine verlassen. Wenn er zurückkehren will, wird er sie nicht mehr so vorfinden, wie sie jetzt aussieht.«
    »Willst du sie zerstören?«
    »Ja, es ist die letzte Möglichkeit. Ich mußte warten, bis sie erschien, um sie vernichten zu können.«
    Mir war es in diesem Augenblick egal, was mit den alten Mauern geschah, Bill Conolly sicherlich auch. Für ihn und mich ging es um ganz andere Dinge.
    Johnny und Linda waren verschwunden. Ich brauchte nicht groß darüber nachzudenken, wer sie mitgenommen hatte. Da kam nur dieser mit dem Licht gefüllte Verräter in Frage.
    »Wirst du ihn einfangen?« erkundigte ich mich.
    »Ich würde es gern, doch mein Platz ist auf diesen Ort begrenzt. Ich habe kein Unheil über diese Welt bringen wollen, es waren die anderen, die meiner Kontrolle entglitten.«
    »Dann werden wir ihn holen!«
    Der Fremde, dessen Namen ich nicht einmal wußte, schwieg in den folgenden Sekunden. Wahrscheinlich traute er uns diese Aufgabe nicht zu. »Ihr wollt ihn stoppen? Wie denn?«
    Ich lächelte optimistisch. »Es wird uns schon etwas einfallen, keine Sorge. Können wir gehen?«
    »Ja, verlaßt diese Stätte, die leider zur Heimat einer schrecklichen Brut geworden ist. Ich will sie nicht mehr sehen, ich will sie vernichten. Geht, aber geht schnell.«
    Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ich drehte mich um und lief zurück zu Bill.
    Es begann bereits. Nach dem zweiten Schritt schon vernahm ich das dumpfe Rumoren aus der Tiefe der Erde. Die breiten, kraterartigen Löcher trugen das Echo hinaus. Sie kündeten auch von der Gefahr, in der wir uns befanden.
    Ich sprang über einen neu entstandenen Spalt hinweg. Bill wich bereits zurück, und ich nahm mir die Zeit, noch im Laufen über die Schulter zu schauen.
    Der Psychonaut hatte seinen Platz nicht verändert. Wie schon bei seiner Ankunft hielt er die Arme in die Höhe gestreckt und wurde vom grünen Licht umtanzt, das seine Kraft verändert hatte und nun zerstörerisch wirkte. In den Nischen veränderten sich die grünen Totenschädel. Sie begannen zu reißen und knacken. Es hörte sich unheimlich an, dann zersprangen sie und wurden zu Lichtbällen, die schattengleich durch die Ruine rasten, so daß ich den Kopf einziehen mußte, sonst wäre ich von einem dieser Energiebälle noch getroffen worden.
    Ich rannte so schnell wie möglich, das Licht sollte mich nicht mehr erwischen.
    Ich sah, wie die Mauern neben mir Risse bekamen. Es war nur mehr eine Sache von Sekunden, wann sie endgültig einstürzen würden. Bill wartete bereits auf mich. Mit beiden Händen winkte er mir heftig zu. Dann übersprang ich einen letzten Spalt, und befand mich noch in der Luft, als das mörderisch klingende Krachen mir Schauer über den Rücken jagte.
    Mein Freund fing mich ab, weil ich einfach mitzuviel Schwung gesprungen war. In seinem Griff drehte ich mich herum. Der Fremde hatte sein Versprechen eingelöst. Die Ruine sackte zusammen. Die letzten steinernen Rundbögen, die einmal das Dach gehalten hatten, fielen zusammen, als hätte eine Bombe sie gesprengt. Es gab für die Ruine keine Rettung mehr. Die Gewalt war zu stark, sie richtete sich nach innen. Überall, wo die grünen Lichtbälle trafen, zerstörten sie einen Teil der Mauer.
    Bill und ich gingen sicherheitshalber weiter zurück. Wir wollten von keinen umherfliegenden Brocken getroffen werden, sondern aus der Distanz beobachten.
    Staub wallte hoch, als die Mauern ineinanderkrachten und sich der Boden öffnete.
    Es war wie bei einem Vulkanausbruch, nur eben in umgekehrter Richtung, denn die Krater im Boden verschlangen die Reste, als wären sie für sie ein besonderes Futter.
    »Verstehst du das?« fragte Bill.
    »Zur Hälfte. Ich hätte nie gedacht, daß die Psychonauten auch in diesem Land einen Stützpunkt hatten. Sie müssen wirklich weit herumgekommen sein.«
    »Und nicht nur auf unserer Welt. Die ersten haben sich damals schon einen Traum erfüllt.«
    »Der manchmal
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