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Die Bruderschaft

Die Bruderschaft

Titel: Die Bruderschaft
Autoren: John Grisham
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sie. Dann schlenderten sie ein wenig herum und landeten schließlich in Pete’s Bar and Grill, wo sie sich ein Baseballspiel im Fernsehen ansahen und den Trubel genossen.
    Yarber war irgendwo über dem Atlantik, auf der Spur ihres Geldes.
    Der Zollbeamte in Heathrow warf nur einen kurzen Blick auf Yarbers Pass, der ein Wunderwerk der Fälschungskunst war. Der Pass trug deutliche Gebrauchsspuren und hatte Mr. William McCoy rund um die Welt begleitet. Aaron Lake hatte tatsächlich mächtige Freunde.
    Yarber nahm ein Taxi zum Hotel Basil Street in Knightsbridge, wo er das kleinste verfügbare Zimmer nahm und bar bezahlte. Er und Beech hatten dieses Hotel beim Blättern in einem Reiseführer aufs Geratewohl ausgesucht. Es war altmodisch, voll gestopft mit Antiquitäten und erstreckte sich über mehrere Etagen. In dem kleinen Speisesaal in der ersten Etage bestellte er sich Kaffee, Spiegeleier und Blutwurst zum Frühstück. Anschließend machte er einen Spaziergang. Um zehn Uhr hielt sein Taxi vor dem Gebäude der Metropolitan Trust Bank in der City. Der Dame am Empfang gefiel seine Aufmachung nicht - er trug Jeans und einen Pullover -, doch als sie merkte, dass er Amerikaner war, zuckte sie die Schultern und schien sich damit abzufinden.
    Man ließ ihn eine Stunde lang warten, doch das machte ihm nichts aus. Er war nervös, ließ es sich aber nicht anmerken. Wenn es sein musste, würde er tage-, wochen-, monatelang warten. Er hatte gelernt, geduldig zu sein. Mr. McGregor, der die Überweisung bearbeitet hatte, bat ihn schließlich in sein Büro, entschuldigte sich für die Verzögerung und sagte, das Geld sei gerade eingetroffen. Die sechs Millionen Dollar hatten den Atlantik sicher überquert und befanden sich nun auf britischem Boden.
    Allerdings nicht lange. »Ich möchte das Geld in die Schweiz überweisen«, sagte Yarber. Er besaß nicht nur das nötige Selbstbewusstsein, sondern mittlerweile auch die erforderliche Erfahrung.
    Am selben Nachmittag flogen Beech und Spicer nach Atlanta. Wie Yarber schlenderten sie, während sie auf den Anschlussflug nach London warteten, durch das Flughafengebäude. Im Flugzeug nahmen sie ihre Plätze in der ersten Klasse ein, genossen ein ausgedehntes Mahl mit den dazugehörigen Getränken, sahen sich einen Film an und versuchten zu schlafen.
    Zu ihrer Überraschung erwartete Yarber sie in Heathrow. Er überbrachte ihnen die erfreuliche Nachricht, dass das Geld bereits in die Schweiz weitergeleitet worden war. Die nächste Überraschung war sein Vorschlag, sofort weiterzureisen.
    »Die wissen, dass wir hier sind«, sagte er, während sie in einer Flughafenbar Kaffee tranken. »Wir müssen sie abschütteln.«
    »Glaubst du, dass sie uns verfolgen?« fragte Beech.
    »Damit müssen wir rechnen.«
    »Aber warum?« fragte Spicer.
    Sie diskutierten den Plan eine halbe Stunde lang und machten sich daran, eine Wahl zu treffen. Schließlich entschieden sie sich für einen Alitalia-Flug nach Rom. Selbstverständlich erster Klasse.
    »Spricht man in Rom englisch?« fragte Spicer beim Einchecken. »Eigentlich spricht man dort italienisch«, sagte Yarber. »Meinst du, der Papst wird uns empfangen?«
    »Der ist wahrscheinlich zu beschäftigt.«

NEUNUNDDREISSIG
    Buster fuhr tagelang im Zickzack in Richtung Westen, bis er in San Diego endgültig den Bus verließ. Das Meer zog ihn an - es war die erste große Wasserfläche, die er seit Monaten zu Gesicht bekam. Er hielt sich oft am Hafen auf, fragte nach Handlanger Jobs und unterhielt sich mit Hafenarbeitern und Matrosen. Ein Charterbootkapitän heuerte ihn als Schiffsjungen an, und in dem mexikanischen Städtchen Los Cabos am südlichen Ende der Baja California ging er von Bord. Der Hafen dort war voller teurer Fischerboote - sie waren viel schöner als die, die sein Vater und er verkauft hatten. Er lernte ein paar Kapitäne kennen, und innerhalb von zwei Tagen hatte er einen Job als Matrose. Die Kunden waren reiche Amerikaner aus Kalifornien und Texas, die mehr am Trinken als am Angeln interessiert waren. Buster bekam keine Heuer, strich aber Trinkgelder ein, die umso größer waren, je mehr die Kunden getrunken hatten. An einem schlechten Tag waren es 200 Dollar, an einem guten 500, und alles in bar. Er wohnte in einem billigen Hotel, und nach ein paar Tagen hörte er auf, über seine Schulter zu sehen. Binnen kurzem war Los Cabos seine neue Heimat geworden.
    Wilson Argrow wurde ganz plötzlich von Trumble in ein Offenes Haus in Milwaukee
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