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Die Blut-Prinzessin

Die Blut-Prinzessin

Titel: Die Blut-Prinzessin
Autoren: Jason Dark
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traute dem Braten nicht. Ich hatte ein ganz merkwürdiges und sehr unbehagliches Gefühl. Durch den endgültigen Tod dieser Gestalt hatte ich einen Sieg errungen, doch so richtig freuen konnte ich mich nicht.
    Durban wartete. Also rief ich ihn über Handy an.
    »Sie sind es, John!«
    »Wer sonst?«
    »Nun ja. Was haben Sie mir zu bieten?«
    »Eine Tote.«
    Er räusperte sich nur, und ich fing an, ihm die Dinge zu erklären. »Eine echte Tote. Sie hätte zuvor zwar auch als echt durchgehen können, aber ich musste mich eines Besseren belehren lassen...« Dann berichtete ich, was ich erlebt hatte.
    Amos Durban unterbrach mich mit keinem Wort. Ich entnahm nur seinen heftigen Atemzügen, dass ihn der Bericht doch sehr mitnahm, und er stöhnte schließlich auf.
    »Ja«, sagte er leise. »Ja, ich weiß es genau. Es hat sich bestätigt, und ich wollte, dass Sie es auch sehen.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Der Blutzauber, John. Der alte Blutzauber, der sich über Jahrhunderte gehalten hat.«
    »Da sollten wir mal über Einzelheiten sprechen, Amos.«
    »Müssen wir, und zwar so schnell wie möglich. Es ist noch nicht spät. Ich denke, wir treffen uns in einer Bar, die wir beide gut erreichen können.«
    »Einverstanden. Wie lautet der Name?«
    »African Queen.«
    »Oh – nomen est omen «, sagte ich.
    »Ja, genau. Sie wird zumeist von Farbigen besucht. Sie ist schon okay, denke ich.«
    Nach der Anschrift brauchte ich nicht zu fragen, denn ich wusste in etwa, wo sich die Bar fand. Sie lag zwischen Belgravia und Brompton, nicht weit von den zahlreichen Botschaften entfernt.
    »Gut«, sagte ich. »Es wird allerdings noch dauern, bis ich dort eintreffen kann. Die Tote kann hier nicht liegen bleiben. Ich werde sie von unseren Leuten abholen lassen, damit man sie untersucht. Danach komme ich so schnell wie möglich zu Ihnen.«
    »Danke.«
    »Ach ja, noch etwas.« Ich fügte meiner Stimme ein leises Lachen hinzu. »Sie haben doch nicht grundlos die Bar als Treffpunkt ausgesucht – oder?«
    »Nun ja... ich meine... vielleicht erhalten wir einen Hinweis. Es hat sich herumgesprochen, dass etwas im Gange ist.«
    »Und was?«
    »Seien Sie Optimist, John. Vielleicht finden wir es ja heraus. Auf jeden Fall bleiben wir am Ball.«
    » All right . Bis später dann.«
    Nach dem Gespräch mit Amos Durban rief ich Suko an. Ich hatte ihm versprechen müssen, anzurufen, wenn sich etwas tat, und es war auch noch nicht zu spät.
    Als er meine Geschichte hörte, blieb er zunächst mal stumm. Auch er konnte nicht begreifen, dass mein Kreuz eine derartige Wirkung auf diesen Zombie gehabt hatte.
    »Hast du keine Vorstellung davon, wie es dazu hat kommen können?«
    »Nein. Die Kraft des Kreuzes hat das noch vorhandene Blut aus dem Körper des Wesens getrieben.«
    »Seltsam.«
    Ich ging während des Telefonierens im Kreis. »Du kannst dir die Leiche ansehen, wenn du willst. Ich werde sie von den Kollegen in die Pathologie schaffen lassen. Es kam mir vor, als hätte der Kontakt mit dem Kreuz bei der Gestalt sämtliche Poren geöffnet, damit das Blut freie Bahn hat. Auch ich stehe vor einem Rätsel.«
    »Du hast mir von einem Blutzauber berichtet.«
    »Ja, Suko. Das kam nicht von mir selbst, wie du weißt. Darauf hat mich Kollege Durban gebracht, den ich bald treffen werde.« Ich nannte ihm den Namen der Bar, und Suko fragte, ob er auch dort erscheinen sollte.
    »Nicht unbedingt«, antwortete ich. »Ich denke auch nicht, dass es irgendwelchen Stress geben wird. Allerdings erhoffe ich mir einige Informationen. Ich denke, dass Amos Durban mehr weiß, als er bisher zugegeben hat.«
    »Wäre möglich.«
    »Gut, dann sehen wir uns spätestens morgen.«
    »Aber gib Acht, dass dir keine blutenden Leichen entgegen kommen, John.«
    »Keine Sorge. Wer sie einmal gesehen hat, kann gut und gern darauf verzichten.«
    Es war mein letzter Satz, danach beendete ich das Gespräch und informierte die Kollegen.
    Still, feucht und finster war es um mich herum. Nur ab und zu ließ der Wind das Laub rascheln, sodass ich den Eindruck haben konnte, als würden mir die Toten aus ihren Gräbern etwas zuflüstern. Aber das war zum Glück nicht der Fall, obwohl nicht alles tot war, was man auch als solches ansah.
    Den Beweis dafür hatte ich vor kurzem noch erlebt...
    ***
    Manchmal hat man Glück. In dieser Nacht gehörte ich zu den Glückspilzen, denn es war mir gelungen, nahe der Bar einen Parkplatz für meinen Rover zu finden. Dabei hatte ich ihn nicht mal in eine Lücke
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