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Die Blut-Prinzessin

Die Blut-Prinzessin

Titel: Die Blut-Prinzessin
Autoren: Jason Dark
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etwas.
    Die Kraft war plötzlich weg. Zwar konnte sich die Gestalt noch auf den Beinen halten, aber sie zuckte immer stärker und brach auch allmählich in die Knie. Es lief intervallweise ab. Dabei schwankte ihr Körper, und manchmal hob sie die Schultern an, um sie dann wieder fallen zu lassen.
    Der Kopf pendelte mal vor, dann wieder zurück. Es sah für mich aus, als wollte sie ihr Gleichgewicht halten, was allerdings nicht mehr zu schaffen war.
    Sie fiel zusammen und landete auf den Knien, wobei sie diese fast schon bittende Haltung beibehielt, als wollte sie von mir die nötige Hilfe erflehen.
    Ich konnte ihr nicht helfen. Mein Kreuz hatte sie gezeichnet und sorgte letztendlich für ihre Vernichtung. Aber wie das genau geschah, das überraschte mich.
    Sie fiel noch mehr zusammen, und dabei brach ihre Haut auf. Ich sah es nur am Gesicht und an den Händen, aber ich wusste, dass sie von innen Druck bekommen hatte.
    Und genau das trat ins Freie!
    Eine dicke, ölige Flüssigkeit. Sie hatte die gleiche Konsistenz wie die, die aus dem Mund gedrungen war. Ich wollte es jetzt genau wissen und holte meine Leuchte aus der Tasche. Den Strahl konzentrierte ich auf das Gesicht – und hätte ihn am liebsten sofort wieder zur Seite geschwenkt, weil der Anblick so schrecklich war.
    Hier war dieser erwähnte Blutzauber tatsächlich in die Tat umgesetzt worden. Der Druck von innen hatte die Haut an vielen Stellen aufgerissen, und so hatte das Blut freie Bahn, um ins Freie zu drängen.
    Überall gab es diese kleinen Quellen, und sie verteilten sich nicht nur auf das Gesicht und die Hände, der gesamte Körper wurde in Mitleidenschaft gezogen.
    Das Wort »unglaublich« sprach ich nicht aus, aber es bewegte sich durch meinen Kopf. Das Leichenhemd, das noch vor kurzem als zu großes Teil um ihre Gestalt geflattert war, lag durch das feuchte Blut nun eng an der Haut und klebte sogar fest.
    Ich begriff im Moment nichts. Ich war auch nicht in der Lage, mir irgendwelche Gedanken zu machen, das Bild war einfach scheußlich, und vor allem das Gesicht hatte ein grauenvolles Aussehen. Es war wirklich zu einer blutigen Fratze geworden, und ich merkte, wie mich ein Schauer nach dem anderen durchfuhr.
    Wie war es möglich, dass mein Kreuz solche Reaktionen verursachte? Eine Lösung hatte ich nicht. Dafür schaute ich zu, wie der kniende Körper immer stärker zitterte. Ich konnte mir leicht ausrechnen, wann er endgültig zu Boden fallen würde. Dabei war die Frage, wohin er kippte. Zur Seite oder nach vorn oder nach hinten?
    Noch schwankte er.
    Dann aber war es auch damit vorbei. Als hätte die Gestalt einen Stoß erhalten, fiel sie wie ein Brett nach hinten und blieb liegen, die blutigen Arme ausgebreitet, das blutige Gesicht gegen den dunklen Himmel gerichtet. Ein nicht geschlossener Mund, um den herum sich ein Bart aus Blut gebildet hatte.
    Ich blieb vor der Leiche stehen und war ziemlich durcheinander. Doch ich war mir sicher, dass sich diese Person nicht mehr erheben würde, denn den bösen Zauber hatte ich durch den Einsatz meines Kreuzes gebrochen.
    Langsam drehte ich mich um. Obwohl es dunkel war, konnte ich den Anblick nicht ertragen. Ich merkte, dass auch meine Knie weich geworden waren, und erst jetzt fiel mir richtig auf, dass der Gesang und auch der Trommel klang verstummt waren.
    Die Stille des Friedhofs hielt mich gefangen. Nur konnte ich nicht behaupten, dass sie mir gefiel. Ich dachte daran, dass mein farbiger Kollege Arnos Durban Recht behalten hatte, und ich glaubte auch, dass dieses Geschehen hier erst der Anfang war. Es würde weitergehen, solange der Blutzauber nicht gebrochen war.
    Durban hatte mich bewusst allein losgeschickt. Er wartete natürlich auf meinen Bericht. Es war bis jetzt alles im Geheimen geschehen, doch das würde nicht so bleiben. Vor mir lag eine Tote. Eine Person, die zum zweiten Mal gestorben war, was an sich hirnrissig genug war, aber dieses Phänomen gab es leider.
    Sie musste weggeschafft und untersucht werden. Dafür würden meine Kollegen sorgen, denn auch das Blut musste untersucht werden.
    Diese Nacht hatte ihr Ende noch nicht gefunden. Es würde weitergehen, auch in den folgenden Tagen. Hinter diesem Fall steckte eine besondere Kraft, die ich bisher aber nur gehört und nicht gesehen hatte. Das ungewöhnliche Heulen und auch das Trommeln hatte sich in mein Gedächtnis eingebrannt.
    Amos Durban, der Kollege, der auf meinen Anruf wartete, würde sich bestätigt fühlen.
    Es blieb still, doch ich
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