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Die Blut-Prinzessin

Die Blut-Prinzessin

Titel: Die Blut-Prinzessin
Autoren: Jason Dark
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meiner Hand verbergen konnte. Nuba hatte es noch nicht gesehen. Weiterhin konzentrierte sie sich einzig und allein auf mein Gesicht. Das Schweigen hatte sich verdichtet, und ich nahm den leicht rußigen Geruch der Kerzen jetzt besonders stark auf. Auch Suko und Amos hielten sich zurück.
    Nuba schaute – und sie bewegte ihren Kopf.
    Es war so etwas wie ein Zeichen, das ihr selbst galt, dass aber auch ich verstand: Sie wollte die Entscheidung!
    Sie tat einen weiteren Schritt nach vorn und verkürzte die Entfernung zwischen uns noch mehr.
    »John, sei vorsichtig!«, hörte ich Suko hinter mir sagen.
    »Sicher.«
    Suko hatte ebenso wie ich gesehen, dass Nuba’s rechte Hand in die Höhe geruckt war und damit auch das Messer.
    Sie machte sich kampfbereit!
    Damit hatte ich gerechnet. Ich bewegte mich nicht, zeigte ihr nicht die geringste Spur von Furcht und war gespannt, wie sie jetzt reagieren würde.
    Sie tat nichts.
    Keine Veränderung. Sie bewegte auch das Messer nicht. Nach wie vor wies die Klinge leicht schräg auf meinen Körper, und Nuba sah auch das Kreuz nicht, das weiterhin von meiner Faust verborgen wurde. Es sollte für sie die große Überraschung werden.
    Ich maß die Entfernung ab. Sie betrug nicht mehr als eine Körperlänge. Die Distanz war schnell zu überwinden, aber Nuba musste erst alles unter Kontrolle haben. Es sah so aus, als würde sie an mir vorbeischielen. Sie sah die beiden Männer im Hintergrund, aber sie kümmerte sich nicht um meine Begleiter. Sie war sich ihrer Sache sicher.
    Wir hatten bisher kein Wort miteinander gesprochen, und das würde auch so bleiben. Ich wusste nicht mal, ob sie meine Sprache verstand oder verstehen wollte. Sie war ein Geschöpf, das wie aus einem Höllentunnel geschlüpft war, plötzlich in dieser Welt stand und nun ihre verdammten Fäden darin zog.
    Sie kam.
    Sehr schnell ging es.
    Nur einen Schritt weit ging sie, als wollte sie meine Reaktion testen. Die erfolgte nicht. Ich behielt die Nerven und blieb auf der Stelle stehen.
    Sie ging noch einen Schritt nach vorn, und diesmal bewegte sie auch ihren rechten Arm.
    Das Messer zuckte weiter in die Höhe. Wenn sie die Hand nach unten stieß, würde mich das Messer jetzt von oben treffen.
    Ein Schrei.
    Gleichzeitig der Sprung nach vorn, um genügend Wucht zu haben, damit sie zustoßen konnte.
    Dann fuhr das Messer auf mich zu!
    ***
    Nichts im Leben ist ohne Risiko, da hatte ich meine besonderen Erfahrungen gesammelt. In diesem Fall ging ich ein besonders großes Risiko ein, aber ich vertraute dabei auf mein Kreuz, denn es lag in dem Augenblick frei, als sie bereits ausgeholt hatte.
    Der Stoß folgte.
    Einen Herzschlag zuvor riss ich meine rechte Hand hoch und präsentierte ihr meinen Talisman.
    Der Schrei. Schrill und hoch. Der Arm stoppte mitten in der Bewegung, und auch das Messer, als hätte es mit seiner Spitze eine Wand getroffen.
    Nuba war in der Bewegung erstarrt. Sie glich jetzt einer Figur aus dem Wachsfigurenkabinett der Madame Tussot. Aber sie war nicht aus Wachs, sondern stand unter dem Bann des Kreuzes, das ihren Körper durch seine Magie eingefroren hatte. Eingefroren war irgendwie das falsche Wort, denn ich spürte die leichten Wärmestöße, die von meinem Talisman abstrahlten. Ich sah das Licht, das er jetzt verstrahlte, und dann hörte ich wieder den Gesang.
    Oder?
    Nein, diesmal war es nur ein Heulen, das aus dem Mund der Blut-Prinzessin drang. Es war vergleichbar mit dem Heulen eines Wolfes, der in den letzten Zügen liegt.
    Sie konnte sich plötzlich wieder bewegen. Sie drehte sich auf einmal von mir weg, aber sie hatte dabei zu viel Schwung genommen, denn in der Drehbewegung brach sie zusammen und fiel auf die Knie.
    Von zwei Seiten glotzten ihre Helferinnen sie an. Sie konnten ihr nicht beistehen, denn vor dem Kreuz hatten auch sie eine höllische Furcht.
    Jetzt ging ich mit dem Kreuz in der Hand auf Nuba zu, und das merkte sie.
    Nuba drehte den Kopf!
    Plötzlich hatte ihr Gesicht alles Königliche und Arrogante verloren. In den Zügen zeichnete sich nur mehr die nackte Angst um ihre Existenz ab. Die Augen waren weit aufgerissen, und tief aus ihrer Kehle drang noch immer das verzweifelte Heulen.
    »Keine Chance mehr!«, rief ich. »So etwas wie du darf einfach nicht existieren!«
    Ob sie mich verstand, spielte keine Rolle. Sie sah das Kreuz, und dieser Anblick ließ sie vor Angst zittern.
    »Ja, siehe das Kreuz!«, rief ich. »Dieses Symbol hat auch in deinem Land die Herrschaft der
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