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Die Bibel für Eilige

Titel: Die Bibel für Eilige
Autoren: Friedrich Schorlemmer
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ist die größte unter ihnen.« (1. Korinther 13,13)
    Hör zu. Hör hin. Hör dich hinein. Hör nicht auf.
    Eigentlich reichen drei oder vier Geschichten: Vom barmherzigen Samariter. Vom Kornbauern. Vom Scherflein der Witwe.
    »Der Glaube kommt aus dem Hören«, also aus dem gesprochenen, dem zugesprochenen Wort, schreibt der Apostel Paulus an die Gemeinde
     in Rom. Dieses Wort kann trösten und mahnen, aufmuntern und ermutigen, es kann durstig und satt machen, erwärmen und kalt
     lassen, verwirren und klären, ärgern und erhellen, in Frage stellen und bestätigen. Es kann Hoffnung wecken und aus Verzweiflung
     erlösen, kann dich ganz leer lassen und dich ganz erfüllen, es kann beglücken, orientieren und Widerspruch erregen. Es bleibt
     unendlich fern, und es kommt bestürzend nah. Aber nie kann es gleichgültig lassen.
    Texte aus der Vergangenheit haben ihre Zukunft noch vor sich. Um dich geht es! Dein Leben wird verhandelt. Du bist gemeint.
     Du bist gefordert. Dir wird viel zugetraut und viel zugemutet. Dein Scheitern brauchst du hier ebensowenig zu leugnen wie
     deine Schuld: Die Gnade ist größer. Für deinen Neuanfang ist es nie zu spät.
    Worte wie Brot. Man muss es kauen, ehe es schmeckt. Man muss es kauen, ehe es süß wird, selbst das trockene und harte Brot.
    Worte wie Perlen: die Seligpreisungen. Die verblüffenden Antworten Jesu auf dem Berg der Versuchung. Der Mut des Samariters.
     Die Liebe des Vaters zum verloren geglaubten Sohn. Die Umkehrung aller Herrschaftsverhältnisse: der |18| Herr wäscht den Dienern die Füße. Die Liebe ist sein Vermächtnis.
    Brot wird gebrochen und verteilt wie Leben; Wein wird gesegnet und getrunken, zum Heil und zur Freude, zur Freude über das
     Heil. Und in Dankbarkeit für Brot und Wein.
    Das Heil der Welt kommt durch einen Menschen. Sein klärendes und aufhelfendes Wort führt durch alle Verirrungen und Verwirrungen.
    »Fürchtet euch nicht«, steht über der Krippe. Die Engel singen es für die Hirten in der Nacht.
    »Fürchtet euch nicht«, ruft der, der den Tod überwunden hat, seinen erschrockenen Jüngern zu. Darum geht es, zuerst und zuletzt:
     ohne Angst leben. »In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.« (Johannes 16,33)
    Diese Worte wollen gehört, diese Worte wollen verstanden, diese Worte wollen gelebt werden.
    Der Acker ist die Welt. Sie braucht gute Ackerleute, fleißige, zuversichtliche, dankbare.
     
    Jeden Tag ein Stück (vor)lesen. Zuhören und In-sich-hinein-Hören. Aufhören und nachdenken. Wieder anfangen und weiterdenken.
     Das Wort trägt. Das Wort trägt weiter. Das Wort braucht Träger. Das Wort meint dich. Das Wort trägt dich. Es soll nicht leer
     zurückkommen. Es wird nicht leer zurückkommen.
    Lies. Hör. Sprich. Lies weiter. Lies wieder.

|19| Die Bibel: ehrwürdig und anwendbar
    Deshalb ist die Bibel ein ewig wirksames Buch, weil, so lange die Welt steht, niemand auftreten und sagen wird: Ich begreife
     es im Ganzen und verstehe es im Einzelnen. Wir aber sagen bescheiden: Im Ganzen ist es ehrwürdig und im Einzelnen anwendbar.
    Johann Wolfgang von Goethe,
    Maximen und Reflexionen
     
    Die Bibel ist das Buch unserer westlichen Zivilisation. Jeder sollte sie kennen und sich ein Leben lang bemühen, sie zu verstehen.
     Jeder kann sie verstehen. Die Bibel-Texte haben mit Ihnen selbst zu tun. Was wahr ist und wer lügt, was schwer ist und was
     leicht, wodurch einer schuldig wird und wie er gerechtfertigt wird und worauf er hoffen kann, was gut ist und gut tut, was
     böse ist und alles zerrüttet, zerstört, vernichtet, wozu wir da sind, was fest steht und was wir offen lassen müssen und dürfen!
     – all das wird darin geschildert in Geschichten, Bildern, Mythen, in Bekenntnissen, Gebeten, Geboten.
    Manche Aussagen sind widersprüchlich. Was man da liest, ist bestechend klar, bringt die Ambivalenzen des Lebens zur Sprache,
     bleibt geheimnisvoll. Immer auf der Suche nach dem Geheimnis des Lebens – als ein Mensch vor dem Angesicht Gottes.
    Unsere Sprache ist voll von sprichwörtlich gewordenen Worten und Redewendungen, deren Tragweite sich erst dann erschließt,
     wenn man ihren Zusammenhang kennt – nein: versteht! Turmbau, Damaskus-Erlebnis, Apokalypse, wahrer Jakob, Wüstenwanderung,
     Gelobtes Land, Sündenbock, Sintflut, Menetekel, Silberling – sein Licht nicht unter den Scheffel stellen, sein Kreuz auf sich
     nehmen, sein Leben verlieren. |20| Die Bibel ist eine Buchsammlung in
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