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Die Bibel für Eilige

Titel: Die Bibel für Eilige
Autoren: Friedrich Schorlemmer
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verständlich ist im Deutsch des Bergmannsohnes aus Eisleben, des Augustinermönchs Dr. Martin
     Luther. Nichts wird weggenommen und nichts wird hinzugetan. Was da aufgeschrieben wurde, kommt aus Glauben und will auf Glauben
     hinaus. Es geht nicht um ein Für-wahr-Halten, sondern um das Zeugnis des Lebens, unseres Lebens.
     
    Am Ende des Jahres 2002 fragten nun BILD, STERN und SPIEGEL gemeinsam nach der Wahrheit der Bibel und suchten |15| vor allem
historische
Wahrheit und führen damit die Leserinnen und Leser auf eine falsche Spur. Wenn denn nur das wahr wäre, was war! Wenn BILD
     in einem Beitrag über Jesus fragt, »wer sein bester Kumpel war« und damit Johannes meint, »den Jünger, den er lieb hatte«,
     dann führt das nicht in die Wahrheit der Bibel, sondern in die Banalität von BILD.
    Frank Ochmann schreibt in der Weihnachtsnummer des STERN:
    »Bei einem, über den wir so wenig Gesichertes wissen, ist es leicht, sein Bild so lange zu retuschieren, bis es gefällt oder
     nützt. Jesu frühe Anhänger heben ihren am Kreuz getöteten Meister mit aller Fantasie des Morgenlandes in den Himmel. Per Mundpropaganda
     zunächst. Was dann Jahrzehnte später an Erinnertem und Ersonnenem auf eine der damals gebräuchlichen Buchrollen passt, wird
     aufgeschrieben und zur Quelle der heutigen Evangelien. So bekommt Jesus, gestutzt und geschminkt, seine gewohnten Konturen
     und wird endgültig zum Christus.« (STERN, Nr. 52 vom 18.   12.   2002)
    An anderer Stelle heißt es dort: »Wie er als Mensch lebte, nicht als Messiaskandidat, das lässt sich nur noch ahnen. Aber
     er half wohl vielen, denen es dreckig ging, wieder auf die Beine. Und solche Wunder bewirkt er offenbar bis heute.« Mit dem
     letzten Satz nähert sich der STERN-Autor dem, worum es in der Bibel geht: um eine im Glauben angeeignete und damit auch veränderte
     Welt – mit Hilfe einer Botschaft, die in jeder Zeit zu den Menschen kommt, die sie hören können und wollen.
    Die Verfasser der Evangelien treten hinter dem zurück, was sie aufgeschrieben haben. Lediglich vom Apostel Paulus wissen wir
     viel: wer er war, was er durchlebt und durchlitten hat, welch wunderbare Wendung sein Leben nahm: wie er zum ersten transnationalen
     Missionar wurde, der die Grenzen überwand und das Universalistische des Pantokrators |16| Jesus Christus zur Geltung brachte: gegen jede alte und neue Engherzigkeit, horizontlose Engstirnigkeit, gegen Abgrenzung
     und Ausgrenzung. Paulus war – weiß Gott! – kein Relativist, sondern mutiger Bekenner vor jedermann, in jeder Lebenslage, vor
     Freund und Gegner. Er stellte sich auf dem Areopag der Meinungen. Er erkannte die Suche der anderen nach der Wahrheit an und
     ließ unerschrocken erkennbar werden, wo
er
die Wahrheit gefunden hatte, welche Wahrheit es verdient, in aller Welt verbreitet zu werden. Das Persönliche des Glaubens
     blieb ihm wichtig; er redete, predigte, er schrieb Briefe. In aller Dichte. Mit aller Freude und allem Schmerz.
    Das Evangelium soll heute seinen Weg finden zu den Menschen, zu allen Menschen, die etwas suchen, was diesem begrenzten Leben
     Sinn, Ziel, Tiefe, Orientierung, Hoffnung gibt: Fülle des Lebens, Stillen des Durstes, Ende des Hungers, Freude des Genießens,
     Dankbarkeit und Staunen, prallvolles Leben – und die Netze reißen nicht.
    Lernen vom Baum. Werden wie die Kinder. So bleiben wie ein Fischer, selbst wenn man gewürdigt wird, »ein Fels der Kirche«
     zu heißen; den Versuchungen der Verleugnung wie denen der Macht zu widerstehen. Die Gnade der neuen Geburt annehmen – und
     auch anderen gestatten. Suchen und finden. Bitten und erhört werden. Anklopfen und Offenheit erleben. Sich nicht verschweigen,
     dass es Verweigerung, Verschlossenheit und Vergeblichkeit gibt.
    Das WORT schält sich heraus aus den Worten. Es bleibt unendlich fern – und es kommt bestürzend nah. Aber nie kann es gleichgültig
     lassen.
    Da hörst du Worte, da geht dir der Himmel auf, sofern sie dein Herz erreicht haben: bei den Seligpreisungen der Bergpredigt
     (Matthäus), bei den Abschiedsreden Jesu im Johannes-Evangelium (Johannes 13–17), beim Lied über die Liebe (1. Korinther 13),
     bei den tröstenden und kräftigenden Bildern |17| der Hoffnung, die Johannes auf Patmos gesehen hat, den »neuen Himmel und die neue Erde« (Offenbarung 21).
    Christus ist das Ja Gottes zu uns, nicht das Ja und Nein. Das ganze JA. Bleiben wird: »Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung,
     Liebe, diese drei; aber die Liebe
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