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Die Beziehungs-Trickkiste

Die Beziehungs-Trickkiste

Titel: Die Beziehungs-Trickkiste
Autoren: GU
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Gespräch auf diese Weise fort, bis alles Wichtige gesagt ist.
    SCHRITT 6:
Ein Resümee ziehen
Denken Sie an diesem Punkt noch nicht an Lösungen. Fassen Sie stattdessen gemeinsam die vertretenen Standpunkte zusammen und korrigieren Sie das, was missverständlich war.
    SCHRITT 7:
Lösungen vorschlagen
    Jetzt erst fangen Sie an, sich gegenseitig Lösungen vorzuschlagen. Die Streitenergie sollte sich mittlerweile gewandelt haben.
Erörtern Sie in Ruhe das Für und Wider der gemachten Lösungsvorschläge.
Stellen Sie fest, worauf Sie sich so einigen können, dass beide zufrieden sind.
Wenn Sie sich nicht gleich einigen können, lassen Sie die Lösung einen Tag oder einige Tage offen.
Nehmen Sie dann das Thema wieder auf und schließen Sie es mit einer klaren Vereinbarung ab.
    SCHRITT 8:
Das Streitgespräch würdigen
Sprechen Sie abschließend darüber, was an dem Streitgespräch gut und was nicht so gut gelaufen ist und was Sie zukünftig anders machen wollen.
    Umgang mit möglichen Schwierigkeiten
    Streit bringt Themen auf den Tisch. Das ist gut. Schlecht ist, wenn man in der Hitze des Gefechts den Standpunkt des anderen ignoriert, abschwächt, abwertet oder wegwischt. Hieraus ergibt sich ein endloses Ping-Pong.
    Eine kleine Regel ist in solchen Fällen sehr hilfreich: die Fünf-Sekunden-Regel oder auch die Zehn- oder die Zwanzig-Sekunden-Regel. Sie besagt, dass man vor einer Antwort den entsprechenden Zeitraum verstreichen lässt. Man schleudert also nicht das Erstschlechteste raus. Achten Sie genau auf die Zeit, Sie werden feststellen, dass die kleine Sprechpause zu anderen, weniger hitzigen und bereits teilweise bedachten Äußerungen führt.
Vorwürfe
    Glaubt man Paartherapeuten, stellen Vorwürfe eines der großen Kommunikationsprobleme in Partnerschaften dar. Ständige Vorwürfe sind in der Lage, jegliche Beziehung zu belasten oder zu beschädigen.
    Der Vorwurf, vor allem der wiederkehrende Vorwurf, basiert auf der verbreiteten und irrigen Annahme, der Partner sei dazu da, das eigene Leben zu erleichtern, und daher sei er zu emotionaler Versorgung verpflichtet. Wozu hat man schließlich einen Partner? Damit der einem die eigenen Bedürfnisse erfüllt, das scheint doch klar. Dummerweise hat der Partner aber selbst Bedürfnisse, die er erfüllt haben möchte.
    Mit Bedürfnissen umzugehen erweist sich – gerade in unserer zielorientierten Welt – oftmals als kompliziert. In dem Begriff steckt das Wort „dürfen“. Wer ein Bedürfnis verspürt, der will sich etwas erlauben, doch das ist kaum möglich, wenn man glaubt, Wichtigeres tun zu müssen. Mit anderen Worten: Die eigenen Bedürfnisse geraten einem schnell aus dem Blick, sobald dessen Fokus vorwiegend auf Ziele und Pflichten gerichtet ist. Da wäre es toll, wenn der Partner für das sorgen würde, was man selbst nicht bemerkt oder zu wenig beachtet. Wie gesagt, wozu hat man einen Partner?
    Die Frage lautet an diesem Punkt: Wie teilt man Bedürfnisse mit, die man selbst nicht genug im Blick hat? Hier drängt sich der Vorwurf als indirekte Mitteilung an den Partner auf: Wer beispielsweise erschöpft ist, wirft ihm mit Vorliebe vor, dieser sei ein Egoist und denke nur an sich. Wer sich unsicher fühlt, wirft seinem Partner gern vor, ihm nicht genügend Aufmerksamkeit zu geben. Wer selbst den Hintern nicht hoch bekommt, hält seinem Partner vor, träge und einfallslos zu sein. Wer sich abhängig fühlt, wirft dem Partner vor, dominant zu sein. Wer tanzen gehen möchte, wirft dem Partner vor, ein lahmer Esel zu sein. Und wer im Bett zurückhaltend ist, wirft dem Partner vor, bloß einer lahmen Routine zu folgen.
    Nicht zu persönlich nehmen
    Partnerschaften sind mit Vorwürfen verminte Gebiete, mit offenen, mit unausgesprochenen, mit lauten und leisen, mit stummen und gemeinen, mit zutreffenden und mit ungerechten. Wer Vorwürfe auf sich bezieht und sie persönlich nimmt, hat sich ein echtes Problem eingehandelt.
    Dabei lassen sich Vorwürfe wunderbar nutzen, wenn man weiß, dass der Partner im Grunde etwas über die eigene Bedürfnislage aussagen möchte. Vorwürfe sollten demnach ernst genommen und aufgegriffen werden. Die Partner können sie nutzen, um herausfinden, was die eine und der andere braucht und wozu der eine und die andere bereit sind. Wer sich zusätzlich auch unabhängig vom Partner um
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