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Die Beziehungs-Trickkiste

Die Beziehungs-Trickkiste

Titel: Die Beziehungs-Trickkiste
Autoren: GU
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vielleicht: „Ja, das stört mich“, aber erst im Streit rutscht ihm die ganze Wahrheit heraus: „Das nervt mich schon seit Jahren!“
    Die ganze Wahrheit transportiert sich nicht bloß durch Worte, sondern auch durch Tonfall, Gesichtsausdruck und Gesten. Versuchen Sie einmal Ihrem Partner in einem liebe- oder verständnisvollen Ton zu sagen: „Ich hasse das!“, oder: „Ich habe dein Verhalten so satt, bis unter die Hutschnur!“ Das ergibt wenig Sinn und klingt eher nach Heuchelei als nach Wahrhaftigkeit. Soll die Information glaubwürdig sein, muss das entsprechende Gefühl dahinterstehen und für den anderen spürbar sein.
    Auf den Punkt gebracht
    â€¢ Streit wird gebraucht, um auseinander zu kommen.
    â€¢ Auseinander zu sein ist die Voraussetzung dafür, wieder zusammenzukommen.
    â€¢ Eine wichtige Frage ist allerdings, wie gestritten wird. Am besten nämlich nach bestimmten Regeln, die miteinander vereinbart werden sollten.
    Â 
    Aus der Trickkiste
    Wenn Sie über ein Thema streiten und die Kontrolle über Ihre Worte zu verlieren drohen, stellen Sie ein kleines Aufnahmegerät auf den Tisch und drücken auf „Aufnahme“. Ab dann gibt es Zeugen, und das bremst gehörig! Darüber hinaus können Sie sich das Ganze später noch anhören und dabei den Kopf über sich schütteln oder über sich lachen. Das ist ein spannendes Experiment, um Abstand zu sich herzustellen.
    Haben Sie sich über den Partner geärgert? Sind Sie in wichtigen Punkten anderer Meinung? Passt Ihnen etwas nicht? Dann fordern Sie den Partner zu einem Streit heraus! Machen Sie mit ihm die Übung „Streitgespräche führen“, die Sie auf der folgenden Doppelseite finden.

    Streitgespräche führen
    Ein verabredetes Streitgespräch lässt sich wie ein Duell betrachten. Auch ein Duell mit Degen oder Säbel unterlag bestimmten Regeln und sollte eine Klärung herbeiführen. Die wichtigste Klärung im Streitgespräch ist jedoch nicht die Lösung, sondern besteht darin, die unterschiedlichen Positionen darzustellen. Erst wenn das passiert ist, macht es Sinn, sich der Frage möglicher Lösungen zuzuwenden.
    Die Regeln dieser Übung
    Die Regeln des Streitgesprächs werden im ersten Schritt der Übung jedes Mal neu festgelegt.
    SCHRITT 1:
Regeln festlegen
    Streit sollte der Klärung dienen, er ist nicht dazu da, den Partner zu verletzen. Aus diesem Grund ist es ratsam, bestimmte Regeln für das Streitgespräch aufzustellen. Fügen Sie den hier aufgeführten Punkten nach persönlichem Bedarf weitere hinzu.
Welcher Ton, welche Lautstärke ist für Sie nicht akzeptabel? Geben Sie sich gegenseitig ein Beispiel.
Was wäre für Sie eine Beleidigung? Geben Sie hierfür Beispiele: „Wenn du sagen würdest …“
Drohungen sollen den Partner daran hindern, seinen Standpunkt einzunehmen. Sie müssen unterbleiben.
Bis die Standpunkte dargelegt und verstanden sind, darf nicht nach Lösungen gesucht werden.
    SCHRITT 2:
Herausforderung
Künden Sie an, dass Sie sich streiten wollen und legen Sie gemeinsam Termin und Ort dafür fest. Das könnte heißen: „Wir treffen uns morgen Abend in der Küche, es steht uns eine halbe Stunde zur Verfügung.“
    SCHRITT 3:
Das Thema festlegen
    Wenn der Moment des „Duells“ gekommen ist, geht es zunächst um die Festlegung des Themas. Das Streitgespräch soll sich um ein einziges Thema drehen.
Wer die Herausforderung ausgesprochen hat, der legt das Thema fest.
Stellen Sie sicher, dass der Partner verstanden hat, um was es Ihnen geht.
Bestätigen Sie sich, mit dem Streit über dieses Thema einverstanden zu sein.
    SCHRITT 4:
Positionen einnehmen
Bevor es losgeht, nehmen Sie einen räumlichen Abstand ein, der Ihnen das Gefühl gibt, eine eigenständige Position einzunehmen.
Erläutern Sie als der Herausforderer den Anlass des Streitgesprächs.
    SCHRITT 5:
Seinen Standpunkt vertreten
    Ab jetzt vertritt jeder seine Sicht der Dinge und seinen Standpunkt. Fassen Sie sich möglichst kurz und lassen Sie den Partner aussprechen, bevor Sie antworten.
Sagen Sie, was Sie stört, was Sie ärgert, was Ihnen nicht passt.
Stellen Sie durch Nachfragen fest, ob Sie richtig verstanden wurden.
Hören Sie sich den Standpunkt Ihres Partners an.
Stellen Sie fest, ob sich Ihr Standpunkt durch das Gehörte verändert.
Führen Sie das
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