Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Beziehungs-Trickkiste

Die Beziehungs-Trickkiste

Titel: Die Beziehungs-Trickkiste
Autoren: GU
Vom Netzwerk:
seine Bedürfnisse kümmert, der hat für sich gewonnen und die Beziehung entlastet.
    Auf den Punkt gebracht
    â€¢ Wer dem Partner Vorwürfe macht, weiß oft keinen anderen Weg, etwas von sich selbst auszudrücken.
    â€¢ Meist weiß er nicht genau, worum es ihm eigentlich geht. Er weiß, was ihm am Partner nicht passt, aber kann seine eigenen Motive und Bedürfnisse nicht klarmachen.
    â€¢ Dem Partner etwas „vorzuwerfen“, ist ein aggressiver Akt, der den anderen dazu animiert, „zurückzuwerfen“.
    Â 
    Aus der Trickkiste
    Ein Spiegel sein: Manchmal greift ein Partner den anderen an, ohne sich über seine Wirkung klar zu sein. Würde er dabei in einen Spiegel sehen, würde er sich bald zurücknehmen. Anstatt zurückzuschlagen oder sich gegen immer gleiche Vorwürfe zu wehren, kann man solch ein Spiegel sein:
Nehmen Sie wahr, wie der Angreifer wirkt, klingt, aussieht.
Äußern Sie Ihre Wahrnehmung, beispielsweise: „Das klingt, als ob du mir drohen willst“, oder: „Du siehst aus, als ob du gleich auf mich losgehst.“
Wird dem Angreifer bewusst, wie er auf Sie wirkt, wird ihn das meist stoppen – es sei denn, er will genau so wirken oder sein. Meist aber ist dann der Raum da, sich sachlich mit der Situation auseinanderzusetzen.
    Wenn Sie regelmäßig Vorwürfe machen oder welche erhalten, sollten Sie zur Klärung die beiden Übungen auf der folgenden Doppelseite nutzen. Die erste Übung soll dem Beschuldigten helfen, sich eindeutiger zu verhalten, und dem Angreifer den Wind aus den Segeln nehmen. Die zweite Übung fordert den Beschuldiger auf, seine Bedürfnisse auszudrücken, anstatt sinnlose Anklagen vorzubringen. Eine ausführliche Darstellung des Umgangs mit Vorwürfen finden Sie in meinem E-Book „Umgang mit Vorwürfen“.

    Mit Vorwürfen umgehen
    Für den Angegriffenen
    Diese Übung soll dem Angegriffenen die Qual wiederkehrender Vorwürfe ersparen, indem er zugibt, was an dem Vorwurf stimmt. Der Angreifer lernt seinen Partner so mit einer neuen Facette kennen.
    Die Regeln dieser Übung
    Der Anlass ist, dass ein Partner den anderen wiederholt wegen des gleichen Verhaltens angreift. Dies sollte nun geklärt werden.
    SCHRITT 1:
Den Vorwurf zugeben
Der Angreifer formuliert knapp den Vorwurf. Der Partner fasst zusammen: „Du wirfst mir also vor, … faul zu sein.“
Der angreifende Partner bestätigt oder formuliert den Vorwurf genauer.
Anstatt weiter zu leugnen, gibt der Angegriffene nun zu, in welcher Hinsicht der Angriff berechtigt ist und was der Partner richtig bemerkt hat. Machen Sie sich klar: Sie werden für etwas angegriffen, das der andere wahrnimmt und das ihm nicht passt, das aber zu Ihnen gehört.
Dann macht der Angegriffene deutlich, inwieweit er tatsächlich das ist beziehungsweise das sein will, was ihm vorgeworfen wird. Er teilt seine Gefühle, Gedanken und Motive dafür mit und macht klar, wozu er es braucht, so zu sein. Zum Beispiel: „Wenn die Wohnung nur einmal in der Woche aufzuräumen, für dich faul sein ist, dann bin ich faul. Ich habe nämlich keine Lust, mich deswegen zu stressen. So gesehen bin ich gern faul.“
    SCHRITT 2:
Was fangen wir damit an?
Nun tauscht man sich darüber aus, was die neuen Informationen verändern.
Der Angreifer kann an diesem Punkt realisieren, wie sein Partner – sonst, auch, auch noch – ist, und er sollte dessen So-Sein anerkennen. Oft ist es für den Angreifer erleichternd, wenn das Leugnen des Angegriffenen aufhört. Vielleicht hat er an dieser Einsicht aber auch zu kauen.
Lösungen sind an diesem Punkt nicht unbedingt nötig. Wichtig ist erst einmal das Realisieren, dass es ist, wie es ist.
    Umgang mit möglichen Schwierigkeiten
    Es mag schwierig sein, zu dem zu stehen, wie man ist. Vielleicht, weil man selbst versprochen hat, anders zu sein, vielleicht, weil man sich lieber anpassen möchte, um Differenzen nicht aufbrechen zu lassen. Aber wenn man nicht zum wahren Gehalt eines wiederkehrenden Vorwurfs steht, wird man ihn womöglich für den Rest seines Lebens anhören müssen.
    Für den Angreifer
    Diese zweite Übung ermöglicht dem Angreifer auszudrücken, worum es ihm eigentlich geht. Zugleich erfährt der Angegriffene, was sein Partner tatsächlich braucht.
    Die Regeln dieser Übung
    Halten Sie sich an den beschriebenen Ablauf und die vorgegebene
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher