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Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets

Titel: Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets
Autoren: Meg Gardiner
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Bemühen, Menschenleben zu erhalten. Irgendjemand musste den Zusammenstoß überlebt haben, zumindest so lange, bis die Sanitäter eingetroffen waren.
    »Wie viele?«, fragte sie.
    »Vier Tote, fünf Verletzte.«
    Der BMW war auf ein anderes Fahrzeug heruntergekracht. Sie konnte die Marke nicht identifizieren, doch auf der von den Feuerwehrleuten aufgestemmten Tür war der gemalte Schriftzug Golden Gate Shuttle zu erkennen . Der M5 hatte das Dach eines Shuttle-Kleinbusses vom Flughafen durchbohrt.
    Ein Team von Forensikern sammelte Spuren. Der Gerichtsmediziner stand über seinen Koffer gebeugt. Ein Polizeifotograf schoss Bilder. Jeder Blitz der Kamera war wie ein stummer Schrei.
    Die Deformationen zerstörter Maschinen waren immer schockierend für sie. Elegant schimmerndes Metall war zerschreddert, zermalmt und über die Straße verstreut worden wie durch eine Splitterbombe. Wie das Leben der Insassen. Zu Scherben der Erinnerung zerschlagen, die scharf waren wie ein Skalpell. Auf dem Boden klebte noch Feuerwehrschaum, obwohl es keinen Brand gegeben hatte. Sie sah keine verkohlten Teile und roch keinen verbrannten Gummi, nur Benzin. Und zum Glück kein verbranntes Fleisch.
    Zwei Polizeibeamte entrollten eine blaue Plastikplane, um das Schlimmste vor den Blicken von der Brücke zu verbergen.

    Der Cop räusperte sich. »Die Sanitäter mussten einem Mann den Arm amputieren, um ihn rauszuholen.«
    Die Beamten schoben die Plane über den Kleinbus. Mann, dachte Jo, die haben wirklich einen miesen Job. Man musste sie bewundern.
    Ihr Blick wanderte zur Brücke. Sie wurde von kitschigen Leuchtreklamen für den Massagesalon Green Door und die Bar Tunnel Top beschienen. Die Pfosten der Brüstung bestanden aus Beton. Der BMW hatte sie durchbrochen wie Legosteine. Das Wort Rammgeschwindigkeit fand hier seine nur allzu deutliche Entsprechung.
    Hinter der Brücke ging die Stockton Street den Hügel hinauf. An dieser Stelle hatte sie auf einer Strecke von zwei Blöcken zwei Ebenen. Die ursprüngliche Straße führte über den Kamm und war von Wohnhäusern gesäumt. Unmittelbar darunter durchbohrte der Tunnel den Hügel bis hinüber nach Chinatown. Er erinnerte stark an einen aufgesperrten Rachen. Und Jo wusste, dass er zusammensacken konnte wie eine zerquetschte Luftröhre. Dafür brauchte es nur ein Beben der Stärke 7.
    Der Cop wies mit dem Kinn auf eine Frau am Eingang des Tunnels. »Das ist Tang.«
    Er machte die Zivilpolizistin auf sich aufmerksam. Sie kam herüber wie jemand, der schon sein ganzes Leben in Eile war und sich immer noch abstrampelte, um aufzuholen. Sie war winzig, ganz in Schwarz gekleidet, und die Haare standen ihr in Stacheln ab wie einem Igel. Ihre Wangen waren gerötet, doch sie schien fest entschlossen, die Kälte nicht zu beachten. Abgesehen davon wirkte sie völlig durchgefroren. Sie streckte die Hand aus.

    »Dr. Beckett?«
    Sie reichten sich die Hand, und sie hob das Absperrungsband, damit Jo durchschlüpfen konnte.
    »Was haben Sie für mich?«, fragte Jo.
    Statt zu antworten, unterzog Tang Jo erst einmal einer gründlichen Musterung. Nacheinander beäugte sie ihre Doc Martens, die Cargohose, die Jeansjacke, den roten Schal, den sie sich um den Hals geschlungen hatte, und das schwarze Haar, das ihr in wilden Locken über den Rücken fiel. Tangs Gesichtsausdruck war distanziert. Vielleicht fand sie Jo ungepflegt oder zu jung. Jo war das egal. Ihre Klamotten waren bequem und funktional, obwohl man sie heute nicht hergerufen hatte, um sich mit einem psychotischen Gewalttäter zu befassen. Niemand würde sie am Hals packen, um sie zu erwürgen. Sie musste bestimmt nicht rennen, aus einem Fenster springen oder jemanden mit den guten harten Kuppen ihrer Stiefel in den Bauch treten. Heute Abend nicht.
    Hier lief niemand mehr weg.
    Tang betrachtete Jos Gesicht nach Copmanier. Cops beurteilen Angst, Ehrlichkeit und Gewaltpotenzial. Tang führte zusätzlich den in Kalifornien üblichen Abstammungstest durch. Was bist du für eine? Tang selbst war eine Chinesin aus San Francisco, wie Jo aufgrund des Namens und des kalifornischen Akzents vermutete. Sie schien nach der richtigen Schublade für Jo zu suchen.
    »Warum haben Sie mich so schnell dazugeholt?«, wollte Jo wissen.
    Tang bedachte sie mit einem durchdringenden Blick. Sie wusste ganz genau, dass Dr. Jo Beckett keine Erstversorgerin war, sondern vielmehr die Letzte in der Reihe. »Die
Fahrerin des BMW hieß Callie Harding. Kennen Sie den Namen?«
    Nach ein
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