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Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets

Titel: Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets
Autoren: Meg Gardiner
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Uhr blitzte rot: 00:58, 00:57. Die Fernsehnachrichten zeigten Bilder von der Kamera des Helikopters.
    »Zwei Leute sind auf dem Dach gefangen«, rief der Reporter. »Eine Frau hat Hilfe suchend gewinkt. Vielleicht können wir umdrehen …«
    Der Alarmton wurde noch höher.
    »Wie lang brauchen wir nach unten?«, fragte sie.
    Sie rannten zum Serviceaufzug, und sie drückte hektisch auf den Knopf. Der Scheinwerfer schwenkte über die Fenster. Geblendet blinzelten sie in das grelle Licht.

    »Ich kann sie sehen. Sie setzen alles daran, aus dieser tödlichen Falle zu entrinnen …«
    Sie drosch mit der Reitgerte auf den Fahrstuhlschalter. »Geh schon auf.«
    Mit einem Pling öffnete sich der Aufzug, und sie warfen sich hinein.
    Im Erdgeschoss stürzten sie durch eine Hintertür hinaus auf eine Seitengasse. Auf dem Asphalt lag dampfende Nässe. Scott drückte auf die Stopptaste seiner Uhr. »Noch sieben Sekunden. Da hätten wir uns ja gar nicht so beeilen müssen.«
    »Spinner.«
    Durch Pfützen hasteten sie zum Ende der Gasse. Vorn an der Hauptstraße raste ein Polizeiauto mit zuckendem Blaulicht vorbei. Oben wummerte noch immer der Helikopter, den Scheinwerfer aufs Dach gerichtet.
    Scott schaute hinauf. »Sie haben es gefilmt. Da hast du deinen Beweis.«
    »Das war bodenlos leichtsinnig. Ich hab fast das Gefühl, du willst, dass sie dich erwischen.«
    »Ich hab nur die Aufgabe erfüllt, die du mir gestellt hast. Hab ich es geschafft?«
    Sie kämpfte mit ihrem Reißverschluss. »Wir werden abstimmen. Versprechen kann ich dir nichts.«
    Immer noch keuchend, verließen sie die Gasse. Die von Banken und edlen Läden gesäumte Straße wurde gerade von der Polizei geräumt. Sie verlangsamten ihren Schritt und versuchten, sich möglichst unauffällig zu benehmen. Er knöpfte sich die Jacke zu, während sie sich das Haar glatt strich.

    Eine Woge der Euphorie spülte über ihn hinweg. »Gib zu, das war fantastisch.«
    »Es war haarsträubend.« Sie deutete auf ihn. »Und erzähl mir bloß nicht, dass wir am Schluss einen starken Abgang hatten.«
    »Warum nicht?« Er griff in seine Jackentasche und zog einen Baseball heraus.
    »Was ist das?«
    Er warf ihn ihr zu, und sie fing ihn auf.
    »Der Ball mit dem Autogramm von Willie Mays?« Erstaunt starrte sie ihn an. »Aus der Andenkensammlung der Kanzlei - du hast ihn gestohlen?«
    »Auf dem Weg nach draußen. Das ist nicht einfach irgendein Baseball. Das ist der Ball schlechthin - aus der Saison 1954. Die beste Fangaktion aller Zeiten.«
    Sie starrte ihn an. »Der muss ja ziemlich was wert sein.«
    »Hunderttausend.« Er grinste breit. »Direkt unter deiner Nase.«
    In ihrem Gesicht zuckte es. Sie drückte ihm den Ball in die Hände. »Okay, Bonuspunkte für Gerissenheit.«
    Lachend ließ er den Ball in die Luft schnellen. »Keine Angst, er wird zurückgebracht. Das ist nämlich die nächste Aufgabe.«
    »Wie denn? Das Gebäude ist dicht. Und deine Fingerabdrücke sind drauf.«
    »Na und? Ich bin ein Starmandant. Mein Anwalt hat mir erlaubt, dass ich ihn anfasse. Meine Fingerabdrücke spielen keine Rolle.« Sein Blick glitt zu einem Polizeiwagen am Ende des Blocks und wieder zurück zu ihr. »Aber wie willst du deine Fingerabdrücke erklären?«

    Wie angewurzelt blieb sie stehen.
    Er hielt den Ball hoch. »Bring ihn zurück, ohne dass sie dich vor Gericht schleifen. Ich fordere dich heraus.«
    Er wandte sich dem Juweliergeschäft zu, an dem sie gerade vorbeimarschierten, und schleuderte den Ball direkt durchs Schaufenster. Glas splitterte, eine Sirene schrillte.
    Er fuhr herum. »Viel Spaß, Hardgirl.« Mit wenigen gro ßen Schritten war er verschwunden.

KAPITEL 2
    Scheinwerfer waren das Erste, was Pablo Cruz sah, fette Strahlenbündel, die in seinem Rückspiegel aufflammten. Einen Atemzug später folgten die Rücklichter, als der Wagen wie ein Strich an ihm vorbeizischte. Er tippte auf einen BMW, der da mit heulendem Motor über die Kreuzung Van Ness Street und California Street bretterte. Ein BMW mit gut hundertfünfzig Sachen. Das Vergehen ordnete er als Dummheit am Steuer ein, weil die Ampel kirschrot und sein Polizeiauto unübersehbar schwarz und weiß war. Cruz schaltete das Blaulicht ein und düste los.
    Er schnappte sich das Funkgerät und weckte den Fahrdienstleiter auf. »Nehme Verfolgung auf. BMW, neueres Modell, dunkelblau oder schwarz.«
    Ein Uhr nachts, die Straßen leer. Der BMW hatte bereits einen Block Vorsprung. Cruz drückte auf die Tube. Er beschleunigte, um
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