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Die Bancroft Strategie: Roman (German Edition)

Die Bancroft Strategie: Roman (German Edition)

Titel: Die Bancroft Strategie: Roman (German Edition)
Autoren: Robert Ludlum
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legen?«
    »Ein milliardenschweres Unternehmen.«
    »Inver Brass hoch zwei«, sagte der Agent. »›Genesis‹ war ein Name, der deinen Alten in Angst und Schrecken versetzen würde. Und die Kirk-Kommission war deine Chance. Durch sie wolltest du die Autorität der US-Regierung nützen, um Theta zu zerschlagen. Du hast Informationen über ihre Tätigkeit gesammelt und Teile davon an Kirks Ermittler weitergegeben.«
    »Mir ist keine andere Möglichkeit eingefallen«, sagte der Junge. Belknap fand, er spreche mit einer seltsamen Mischung aus Selbstbewusstsein und Verletzlichkeit. »He, nichts gegen Sie persönlich, aber könnten Sie Ihre Pistole weglegen? Mir ist unwohl, wenn eine auf mich zielt. Verrückt, was?«
    Der Agent hatte die Waffe in seiner Hand vergessen. »Sorry«, sagte er. »Schlechte Manieren.« Er legte die Pistole auf das halbmondförmige Tischchen neben der Tür und trat einige Schritte auf Brandon zu. »Weiß dein Vater, was du von Theta hältst?«
    »Er mag es nicht, wenn ich Kant lese, von der Bibel ganz zu schweigen. Er weiß, dass wir unterschiedlicher Meinung sind, aber … nun, er ist vernünftigen Argumenten nicht mehr zugänglich. Das ist schwer zu erklären. Wie ich schon gesagt habe, liebe ich meinen Dad, Mr. Belknap. Aber …« Er zuckte hilflos mit den Schultern.
    »Aber du hattest das Gefühl, ihn aufhalten zu müssen.« Belknaps Stimme wurde sanfter. »Außer dir hätte das niemand gekonnt. Also hast du gewissermaßen Online-Schach mit deinem Vater gespielt.«
    »Man kann nicht von Schach sprechen, wenn die Figuren lebendige Menschen sind.«
    »Da hast du recht.«
    »Anfangs habe ich naiverweise geglaubt, Drohungen würden ausreichen.«
    »Du hast angedroht, die Kirk-Kommission über die Gruppe Theta zu informieren.«
    »Richtig. Aber das hat nicht gewirkt. Also habe ich angefangen, genaue Informationen über die Arbeit der Gruppe zusammenzutragen  – ein digitales Dossier zu erstellen. Das war nicht leicht. Aber jetzt bin ich damit fertig. Dieses Dossier enthält alles, was man braucht, um Theta mit Stumpf und Stiel auszurotten.«
    »Das Dossier ist fertig, sagst du?«
    Der Junge nickte.
    »Mit ein paar Anschlägen auf deiner Tastatur kannst du’s also sämtlichen Mitgliedern der Kirk-Kommission schicken. Und damit etwas abgrundtief Böses enttarnen.«
    Brandon nickte. »Es wird Zeit, dass ich’s tue, finden Sie nicht auch?«
    Genesis: ein Junge von dreizehn Jahren . Belknap fiel es schwer, seine Gedanken zu ordnen, sich wieder zu konzentrieren. »Dann hat Jared Rinehart für deinen Vater gearbeitet. Mit Genesis hatte er nie etwas zu tun.«
    »Rinehart? Himmel , nein. Der Kerl soll echt unheimlich sein. Ich bin froh, dass wir uns nie begegnet sind.«
    Von der Tür her war eine Stimme zu hören: samtig, kalt, gebieterisch. »Bisher nicht.«

Kapitel einunddreißig
    Belknap fuhr herum und sah die hohe, schlaksige Gestalt des Mannes, der sein bester Freund gewesen war. Castors Zwillingsbruder Pollux. So wie er in der Tür stand, wirkten sein Körper besonders schlank und die Pistole Kaliber .45 in seiner Hand besonders riesig.
    »Schade, dass ich keinen Hut trage«, erklärte der groß gewachsene Agent ihm. »Sonst würde ich ihn vor dir ziehen.«
    »Jared …«, sagte Belknap heiser.
    »Du hast dich wirklich selbst übertroffen«, fuhr Rinehart fort. »Du warst bewundernswert gut. Sensationell. Wie ich’s nicht anders erwartet hatte. Und jetzt ist Schluss für dich. Den Rest übernehme ich.« Er nickte dem Jungen zu. »Dein Vater kommt auch gleich«, erklärte er ihm, eisig grinsend.
    »Was habe ich getan?«, fragte Belknap. Sein Herz jagte. »Allmächtiger Gott – was habe ich getan?«
    »Was sonst niemand geschafft hätte. Bravo … das ist mein Ernst, Todd. Was mich betrifft, nun, ich habe wieder nur den alten Gentleman in Reithosen gespielt. Das ist etwas, das alle Jäger lernen. Willst du den Fuchs erlegen, musst du dem Spürhund folgen. Ich muss zugeben, dass wir nie auf diesen Fuchs gekommen wären. Nicht in einer Million Jahren. Aber so passt plötzlich alles zusammen.«
    »Du hast mich ausgenützt! Du hast mich die ganze Zeit …«
    »Ich wusste, dass du mich nie im Stich lassen würdest, alter Freund. Ich hatte immer einen Blick für aufstrebende Talente. Und in deinem Fall habe ich sofort gewusst, dass du außergewöhnlich begabt warst. Die Bürokraten im Außenministerium
waren neidisch auf dich. Viele haben nicht gewusst, wie sie dich einordnen sollten. Ich
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