Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Titel: Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June
Autoren: Robin Benway
Vom Netzwerk:
»Wir warten. Was sagte Romeo?«
    Ich grinste vor mich hin und richtete mich dann kerzengerade auf. »Er hat gesagt: ›Ich biet’ euch Trotz, ihr Sterne!‹«
    So ist es.

Kapitel 28
    Â» Nur, dass du mir echt fehlen wirst. «
    April
    Einen Monat später …
    Â»Weiß vielleicht jemand, wo ich meine Handtasche gelassen hab?« Mom rannte hektisch von der Küche ins Esszimmer und inspizierte jede einzelne Ablagefläche. »Heute früh hatte ich sie noch und jetzt …« Sie durchwühlte einen Stapel Wäsche auf der Treppe und kam wieder zurück. »June, Liebes, hast du sie gesehen?«
    Â»Mom, du tust ja grad so, als ob ich die Gedanken deiner Handtasche lesen könnte«, scherzte June und streckte mir die Zunge raus, als ich ihr einen warnenden Blick zuwarf. Ganz offensichtlich fand sie es furchtbar lustig, ständig kleine Anspielungen auf ihre Gedankenleserei einzustreuen. June hatte es in letzter Zeit sowieso mit ihren übersinnlichen Kräften und war überzeugt davon, dass ungefähr jeder dritte, dem sie begegnet, irgend ’ne krasse Superkraft hat. Eine Zeitlang hielt sie sogar Avery für eine von uns. »Ja, ja, und letzte Woche hast du den Typen im Supermarkt für ’nen Pyrokinetiker gehalten«, erinnerte ich sie, als sie diesen Gedanken abschickte. »Und erzähl May besser nichts von deiner albernen Theorie, sonst geht sie gleich in die Luft.« Dass ich rausgefunden hatte, dass Avery nur 20 Minuten von uns entfernt wohnt, behielt ich besser für mich. An Avery wollte ich lieber nicht mehr denken.
    Aber vermutlich fand June einfach ihre Theorien aufregender, als am Küchentisch zu sitzen und Mathehausaufgaben zu machen. Der Küchentisch war so ziemlich der einzige Ort, wo sie seit einem Monat noch hindurfte. Manchmal, wenn Henry kam, brachte er Mariah mit, und dann machten die beiden zusammen Hausaufgaben. Ich nehm mal an, Mariah hatte gerade noch rechtzeitig die Kurve gekriegt und Blake noch in der Unfallnacht abserviert. Davon abgesehen fand ich sie nach wie vor nicht besonders sympathisch, aber June sagte immer: »Sie hat eben ihre Macken wie andere auch.« Und dem war ja nun kaum etwas entgegenzusetzen.
    Davon abgesehen wusste ich, dass Mariah in drei Jahren die Highschool abschließen und sich an der University of California einschreiben würde, also hatte ich echt nicht viel gegen sie vorzubringen.
    Â»Natürlich weiß ich, dass du nicht die Gedanken einer Handtasche lesen kannst, Schätzchen«, sagte Mom zu June, »aber ich schwöre, dass sie vor Kurzem noch … Wo ist eigentlich May? Vielleicht weiß sie es ja? May?«
    Â»Ich bin oben, Mom!«, hörte ich May aus ihrem Zimmer rufen. Sie hatte sich zum Glück abgewöhnt, unsichtbar durchs Haus zu geistern und alle zu Tode zu erschrecken, aber gelegentlich passierte es ihr doch noch. Wie neulich, als wir drei zusammen Filme gucken wollten, June und ich uns gerade auf dem Sofa gemütlich eingerichtet hatten und May urplötzlich zwischen uns saß.
    June hat so geschrien und vor lauter Schreck ihr ganzes Popcorn in die Luft geschmissen, dass wir jetzt noch explodierte Maiskörner zwischen den Polstern finden. Aber May wird immer besser und verschwindet nicht mehr einfach so vor allen, buchstäblich und im übertragenen Sinne. Außerdem will sie eine Hockey-Mannschaft gründen, was, na ja, okay ist. Wenn es ihr hilft. Ich will auch nicht zu viele Fragen stellen, denn irgendwie kommt sie mir jetzt viel glücklicher vor.
    Während Die große Handtaschensuche weiterging, rannte ich nach oben in mein Zimmer, um mich fertig zu machen, denn ich wollte mich noch mit Julian treffen. Ich wusste schon, dass er sich um acht Minuten verspäten würde, sodass ich ein bisschen Zeit gewonnen hatte. Schon komisch, mit jemandem zu gehen, der pünktlich von Punk ableitet, aber langsam gewöhnte ich mich dran.
    Â»Keine Panik, Mom!«, rief ich die Treppe runter. »Die taucht bestimmt heute noch wieder auf! So wie jedes Mal.«
    Ihr Gesicht erschien am unteren Ende der Treppe. »Sag bloß, du hast sie gesehen?«
    Â»Nee, aber sie war doch noch nie wirklich weg.« Mom und Chad hatten bald ihr drittes Date, und ich hatte ihr vorsorglich ein paar Fleckentfernertücher in ihre Handtasche geschmuggelt, ehe sie abhanden kam. (Nehmen wir bloß mal an, es könnte zu einem Zwischenfall mit, sagen wir,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher