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Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Titel: Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June
Autoren: Robin Benway
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geschlossen.
    Â»Alles in Ordnung«, antwortete ich. »Ich hab ja nur hier gestanden. Hoffentlich ist niemand verletzt?« Ich wusste genau, dass meinen Schwestern nichts passiert war, aber irgendwie hoffte ich ja ein kleines bisschen, dass Blake vielleicht einen Splitter von dem Scheinwerfer abgekriegt und der ihm eine »Phantom der Oper«-mäßige Narbe verpasst hatte.
    Â»Ganz offensichtlich nicht. Die anderen Zeugen …« – er deutete auf May und June, Mariah und Blake – »… haben ausgesagt, dass der Wagen plötzlich ausgewichen ist, um den jungen Mann da und ein Mädchen nicht anzufahren.«
    Â»Avery, genau«, sagte ich.
    Â»Sind Sie in der Lage, sie zu beschreiben?«
    Â»Ja, sie ist gleich da …« Ich sah mich um, konnte sie aber nirgendwo entdecken. »Ich schwöre, dass mit meinem Kopf alles okay ist. Eben war sie noch hier. Ich hab sie genau gesehen. Sie hat schwarze Haare, und ihre Augen sind irgendwie so …« Ich riss die Augen ganz weit auf und versuchte nachzumachen, wie Avery ausgesehen hatte, als sie vor einem entgegenkommenden Auto gestanden hatte – ein Anblick, an den ich mich allzu zu gut erinnerte.
    Er notierte sich etwas und nickte. »Wahrscheinlich ist sie weggelaufen. Aber keine Sorge, wir werden uns in der Schule nach ihr erkundigen.«
    Â»Ist mit den anderen alles okay?« Aber um ehrlich zu sein – das fragte ich nur aus Höflichkeit. Ich wusste ja inzwischen, dass alles gut gegangen war. Keiner musste in die Notaufnahme, denn es gab ja nicht mal Beulen. Alle waren nur ziemlich erschrocken, und Mariah würde gewaltig Ärger bekommen, weil sie unter Alkoholeinfluss am Steuer gesessen hatte – sie musste deswegen an einem Extrakurs teilnehmen und gemeinnützige Arbeit leisten. (Und keine entstellende Narbe für Blake – das war echt zu blöd.) Von dem ganzen amtlichen Kram danach verstand ich nur noch Bahnhof, und ehrlich gesagt interessierte es mich auch nicht mehr. Meine Schwestern waren in Sicherheit. Und das war das Wichtigste.
    Als sich der Polizist wieder auf den Weg machte, drehte ich mich zu Julian um. »Na?«, sagte ich.
    Â»Hm«, erwiderte er und schob mir eine Haarsträhne hinters Ohr.
    Â»Wir sind vor ’ner Weile unterbrochen worden.«
    Möglicherweise wurde Julian ein bisschen rot, aber inmitten der ganzen Blinklichter war das nur schwer zu erkennen. »Ach, echt? Wo waren wir doch gleich stehen geblieben? Wenn du mir vielleicht auf die Sprünge helfen könntest?«
    Ich richtete mich auf, legte ihm die Arme um den Nacken und näherte mein Gesicht dem seinen. »Ungefähr an der Stelle hier«, sagte ich. »Sagt dir das was?«
    Â»Hmm, fast«, witzelte er. »Vielleicht noch ein bisschen näher?«
    Ich lächelte, als unsere Lippen sich schließlich berührten. Nun bin ich ja nicht gerade die Erfahrung in Person, aber es war gut. Genauer gesagt viiiiiel besser als gut. Julian roch total gut, und als er mir die Hand auf die Schulter legte, sah ich nur noch ihn, und das rote Licht war endlich verschwunden.

Kapitel 26
    Â» Versprich mir, dass du nicht durchdrehst. «
    May
    Es war schon kurz vor Mitternacht, als wir endlich zu Hause ankamen, und ich wollte nur noch ins Bett fallen, sofort einschlafen und erst so gegen Weihnachten wieder aufwachen.
    Unsere Mom hatte uns von dem Augenblick an, wo sie an der Fast-Unfallstelle eingetroffen war, pausenlos umarmt und an sich gedrückt. Selbst jetzt, auf dem kurzen Weg von der Garage ins Haus, hielt sie April umarmt und June fest an ihrer Seite. Ihr Gesicht war ganz verquollen vom vielen Heulen. »Mom, uns ist doch nichts passiert«, sagte ich, aber sie packte mich nur und zog mich auch noch an sich. Es war zwar nicht ganz einfach, uns so zu viert durch die Tür zu quetschen, aber irgendwie schafften wir es.
    Ich wusste, dass es vor allem June war, um die sich Mom Sorgen machte, und irgendwann zog ich June einfach von Mom weg und sagte: »Geh dir mal das Gesicht waschen. Mit diesem Dior-Zeugs siehst du ja aus wie ’ne Spinne.« Sie warf mir einen dankbaren Blick zu, befreite sich aus Moms Umarmung und rannte nach oben.
    Â»Mom, uns ist nichts passiert«, versicherte April ihr zum ungefähr millionsten Mal. »Ganz echt. Alles in Ordnung mit uns.«
    Â»Diesen Blake würde ich am liebsten erwürgen«, regte sich Mom auf. Ich bekam allmählich das Gefühl, dass
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