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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert
Autoren: Maggie Furey
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    »Wie weit ist es denn noch bis zu diesem verfluchten See?« murmelte Eliseth gereizt. Nachdem sie es endlich geschafft hatte, einen Eingang zwischen den Bäumen zu finden, schien sie nun schon seit einer Ewigkeit durch diesen düsteren Wald zu streifen. Außerdem hatten ihre törichten Begleiter sich offensichtlich verirrt – aber das war jetzt nicht mehr wichtig. Sie hatten ihren Zweck erfüllt, und nachdem Eliseth den Wald bezwungen hatte, fühlte sie sich wieder siegesgewiß. Mit Hilfe des umgestalteten Kessels stand ihr eine solche Macht zu Gebote …
    Eliseth zog den angelaufenen Kelch aus der Tasche ihres Gewandes und sah ihn nachdenklich an. Wer hätte gedacht, daß ein so kleines Ding eine solche Macht besitzen könnte? Und jetzt wurde der Kelch von irgend etwas angelockt und auf den See zugezogen. Konnte es sein, daß dort noch ein anderes Artefakt verborgen war? Das würde sicherlich erklären, wie es kam, daß diese elende Eilin genug Macht gehabt hatte, um Davorshan zu ermorden. Eliseth runzelte die Stirn. Nun, sie würde es bald herausfinden. Sie hatte eines der Artefakte seinem rechtmäßigen Besitzer gestohlen; es sollte nicht weiter schwierig sein, noch eins zu stehlen, vor allem nicht von Eilin. Jedenfalls würde es nicht weiter schwierig sein, wenn sie nur diesen verfluchten See endlich fände …
    Sie war auf dem schmalen, gewundenen Pfad noch nicht viel weiter gekommen, als sie die Hilfeschreie hörte. Eliseth gab ihrem schweißnassen Pferd noch einmal die Sporen und sah, als sie um eine Ecke bog, eine vertraute Gestalt, die hilflos in den Zweigen eines Baumes hing, welche sich immer fester um sie zuzogen.
    »Bern!« fauchte die Wettermagusch. »Was, zum Teufel, hast du hier zu suchen? Ich habe dir befohlen, bei den Rebellen zu bleiben.«
    »Das wollte ich ja auch«, jammerte Bern. »Aber als sie das Feuer sahen, wollten sie das Lager verlegen. Ich wußte, daß du es sein mußtest, Herrin, und ich wollte dich warnen. Bitte hol mich hier herunter.«
    »Du hättest sie begleiten sollen, du Narr!« sagte Eliseth. »Woher soll ich jetzt wissen, in welche Richtung sie gehen?«
    Dennoch drehte sie sich zu dem Baum um und hob mit einer drohenden Geste die Hand. »Laß ihn runter«, fauchte sie, »sonst …«
    Mit einem vernehmlichen Aufprall fiel Bern, der vor Erleichterung den Tränen nahe war, zu Boden. »Oh, ich danke dir, Herrin!« Er stand mit einiger Mühe wieder auf und schien plötzlich nicht mehr weiterzuwissen. »Was machen wir jetzt?«
    »Nun, ich gehe zum See, du elender Sterblicher«, herrschte Eliseth ihn an. »Wenn du mit mir kommen willst, mußt du sehen, daß du mit mir Schritt hältst – ich werde nicht auf dich warten. Ich habe langsam genug davon, durch diesen verfluchten Wald zu irren.« Sie runzelte die Stirn. »Wenn die Bäume mich nicht endlich durchlassen, werde ich sie verbrennen, wie ich es mit den anderen auch getan habe.«
    »Aber das ist doch gar nicht nötig, Herrin«, wandte Bern ein. »Sieh nur – der Weg ist direkt da drüben.«
    Die Wettermagusch drehte sich um, schaute in die Richtung, in die er zeigte, und fluchte heftig. »Der Weg war vorher nicht da. Bist du sicher, daß er der richtige ist?«
    »Er führt in die richtige Richtung, Herrin. Wenn du mir folgst, führe ich dich hin.«
    Eliseth zuckte mit den Achseln. Nun, das war immer noch besser, als pausenlos durch den Wald zu irren, wie sie es bisher getan hatte.
    »Dann geh schon«, sagte sie zu Bern. »Und beeil dich! Außerdem solltest du eines nicht vergessen – wenn du mich in die Irre führst, werde ich dafür sorgen, daß es dir leid tut.«
    »Keine Sorge, Herrin – ich kenne den Weg.« Mit diesen Worten ging er los und stolperte mühsam vor ihr her über den Waldweg. Eliseth zuckte noch einmal mit den Achseln und folgte ihm.
     
    Aurian ging langsam über die Brücke, und ihre Schritte hallten hohl auf den Holzplanken wider. D’arvan sah sie vom Seeufer aus, wo er das kleine Wolfsjunge einen Augenblick zuvor sicher abgesetzt hatte. Sein Herz machte vor Erleichterung einen Sprung, als er am Ufer in einer Traube von Leuten seine Maya entdeckte, gesund und munter – und wieder in menschlicher Gestalt. Bisher also hatte Aurian Erfolg gehabt. Das hätte er sich eigentlich denken können. Aber der nächste Teil – das Erringen des Schwertes – würde sich als schwieriger erweisen. Ängstlich eilte er zu ihnen und erinnerte sich plötzlich daran, daß sie ihn nicht sehen konnten. Bei den
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