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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert
Autoren: Maggie Furey
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leuchteten in einem Gesicht, das vor Erregung und wilder Freude brannte. »Eilin, das kann nur eines bedeuten! Deine Tochter ist gekommen, um das Flammenschwert für sich zu beanspruchen, wie es vorhergesagt wurde – und wenn sie es an sich nimmt, werden die Phaerie endlich, endlich wieder frei sein!«
    »Falls sie es erringen kann, meinst du«, murmelte Eilin mit einer Stimme, die zu leise war, als daß er sie hätte hören können. Sie wandte sich von Hellorin ab, damit er ihr Stirnrunzeln nicht sah. Sie dachte nicht an die Phaerie, sondern an die armen Pferdeleute da draußen, die sich plötzlich wieder in einfache Tiere verwandeln würden, falls Aurian das Schwert errang. Und mehr als das, sie machte sich Sorgen um D’arvan, der dem Angriff auf den belagerten Wald standhalten mußte. Hatte Hellorin vergessen, daß sein einziger Sohn da draußen war und um sein Leben kämpfte? Und was war mit Maya, die gegen ihre Tochter kämpfen mußte, obwohl die beiden Frauen enge Freundinnen waren? Aber vor allem anderen war ihr Herz erfüllt vor Angst um Aurian, der die gefährliche Aufgabe bevorstand, das Flammenschwert zu erringen. Eilin, die ihre Ohren vor den Freudenschreien der Phaerie verschloß, wandte sich wieder zu dem Fenster und begann zu beten.
     
    D’arvan hetzte durch den sturmdunklen Wald auf die Rauchsäulen zu, die sich am östlichen Rand des Tales erhoben, und in seinen Ohren hallten die Todesschreie der Bäume wider. Noch während er seinem Ziel entgegenlief, wußte er, daß er zu spät kommen würde. Die Gedanken des Magusch waren voller Bitterkeit. Sein Vater und die Lady Eilin hatten ihm vertraut, aber er, D’arvan, hatte als Wächter versagt. Um solche Zerstörung anzurichten, mußte Eliseth über Kräfte gebieten, die die seinen bei weitem überstiegen. Es schien, als hätte Aurian recht gehabt – die Wettermagusch mußte es irgendwie geschafft haben, Miathan den Kessel der Wiedergeburt zu stehlen. Und was kann ich tun, dachte er verzweifelt, um es mit diesem alten Artefakt der Hohen Magie aufzunehmen?
    Er wußte, daß er gar nichts tun konnte. Seine einzige Hoffnung mußte darin bestehen, daß es Aurian gelang, das Flammenschwert zu erringen. Er mußte sofort zur Insel zurückkehren, wohin er von Anfang an hätte gehen sollen. Es schien, daß er heute unter einem bösen Stern stand, denn wie auch immer er sich entschied, seine Entscheidung war falsch: Fluchend warf er einen letzten, verzweifelten Blick auf den brennenden Saum des Tales, bevor er sich wieder dem See zuwandte – und mit einem Entsetzensschrei auf den Lippen erstarrte. Der Brand hatte den oberen Rand der Felsen erreicht, obwohl er sich fest darauf verlassen hatte, daß die steilen Steinwände das Feuer aufhalten würden. Aber schon begannen die brennenden Bäume in sich zusammenzustürzen und krachten wie mit Flammenschwänzen versehene Kometen in den Abgrund. Grauer Qualm stieg auf und verdüsterte den Himmel, als die Bäume unten ebenfalls Feuer fingen und ein weiterer entsetzlicher Gedanke D’arvans benommenes Bewußtsein durchdrang – denn das Tal war Heim und Zuflucht für so viele, wilde Geschöpfe.
    Selbst die Luft stöhnte unter der Last ungezählter Vögel, die sich jäh zum Himmel aufgeschwungen hatten und mit mitleiderregendem Piepen ihre Kreise zogen, wobei sie in der allgemeinen Verwirrung immer wieder miteinander zusammenstießen. Das Unterholz begann sich zu regen und zu rascheln, während Mäuse und anderes Getier um ihr Leben liefen, und Schlangen hinaus ins Freie schossen, deren gegabelte Zungen hin und her flackerten, um den Qualm zu kosten. Eichhörnchen sprangen kreischend durch die Zweige hoch über dem Boden. Die ersten erschrockenen Tiere jagten an dem Magusch vorbei und flüchteten vor dem sich ausbreitenden Feuer. Hirsche sprangen die Waldwege hinunter, und ihre weißen Schwänze zuckten vor Angst. Wölfe jagten wie ein grauer Nebel, der sich um die Bäume schlängelte, hinter ihnen her. Verschlafene Dachse, verwirrt von dieser seltsamen Nacht, stolperten durch das Gebüsch. Hasen und Kaninchen hoppelten – ausnahmsweise ohne um ihr Leben fürchten zu müssen – hin und her, denn ihre Feinde, die flinken Wiesel und Hermeline und die eleganten, kühnen Füchse waren ganz damit beschäftigt, sich vor den Flammen in Sicherheit zu bringen. D’arvan fand schließlich seine Geistesgegenwart wieder und rief den erschrockenen Kreaturen zu: »Lauft zu den Seen, o Waldbewohner! Sucht das Wasser – dort ist
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