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Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Titel: Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel
Autoren: Erich Weidinger
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rieten: > Einer allein ist Gott, der nämlich, der Thekla gerettet hat!<, so daß von dem Schreien die ganze Stadt erbebte 39 und Tryphäna, als sie die frohe Kunde vernahm, zusammen mit dem Volk ihr entgegeneilte und Thekla in ihre Arme schloß und sagte: > Jetzt glaube ich, daß die Toten erweckt werden. Jetzt glaube ich, daß mein Kind Falkonilla lebt! Komm herein in mein Haus, und alles, was mir ge hört, will ich dir überschreiben.< Thekla nun begleitete sie und erholte sich in ihrem Hause acht Tage, wobei sie sie im Worte Gottes unterwies, so daß auch von den Mägden mehrere gläubig wurden und große Freude im Hause herrschte.

    Theklas Abschied von Paulus und ihr Ende
    40 Thekla aber hatte Sehnsucht nach Paulus und suchte nach ihm, indem sie überallhin schickte. Und sie erhielt die Nachricht, er befinde sich in Myra. Da nahm sie Jünglinge, Diener und Mägde, gürtete sich und nähte ihren Rock zu einem Obergewand nach Männerart, und so 182
    langte sie in Myra an und traf den Paulus beim Verkündigen des Wortes Gottes und trat an ihn heran. Er aber erschrak, als er sie erblickte und die vielen Leute in ihrer Begleitung; denn er fragte sich, ob nicht eine andere Versuchung ihr nahegekommen sei. Sie aber nahm es wahr und sagte zu ihm: >Ich habe das Bad genommen, Paulus! Denn der, der dir beigestanden hat, das Evangelium zu verkündigen, der hat auch mir beigestanden, das Bad zu nehmen.< 41 Und Paulus nahm sie bei der Hand und führte sie in das Haus des Hermias, und er hörte ihren Bericht über alles an, so daß Paulus sich gewaltig verwundern mußte und die sonstigen Zuhörer Stärkung erfuhren und für Tryphäna beteten.
    Und Thekla erhob sich und sagte zu Paulus: > Ich ziehe nach Ikonium.< Paulus aber sprach: > Zieh hin und lehre das Wort Gottes!< Tryphäna aber schickte ihr viel Kleidung und Gold, so daß sie dem Paulus davon zurücklassen konnte für den Dienst an den Armen. 42 Sie selbst aber zog weiter nach Ikonium. Und sie tritt in das Haus des Onesiphorus und warf sich auf den Fußboden dort, wo Paulus seinerzeit gesessen und die Worte Gottes gelehrt hatte, und unter Tränen sagte sie: »Du mein Gott und du Gott dieses Hauses, wo mir das Licht zum ersten Male geleuchtet hat, Christus Jesus, Gottes Sohn, du mein Helfer im Gefängnis, Helfer vor den Statthaltern, Helfer im Feuer, Helfer unter den wilden Tieren, du selbst bist Gott, und dir sei Ehre in alle Ewigkeit! Amen!«
    43 Und sie fand Thamyris bereits gestorben, ihre Mutter hingegen noch am Leben. Und sie ließ ihre Mutter rufen und sagt zu ihr: > Meine Mutter Theoklia! Vermagst du zu glauben, daß ein Herr im Himmel lebt? Denn ob du nach Reichtum begehrst - der Herr wird ihn dir durch mich schenken, oder nach deinem Kind -, siehe, ich stehe dir im Gebet vor Gott zur Seite. < Und als sie dies bezeugt hatte, zog sie fort nach Seleukia. Und nachdem sie viele durch das Wort Gottes erleuchtet hatte, entschlief sie eines sanften Todes.

    Die Apokryphen in Kunst und Literatur
    In den jeweiligen Vorreden zu den einzelnen hier abgedruckten Texten werden Geschichte und Wertigkeit de r apokryphen Schriften eingehender behandelt. So kann sich der folgende Artikel ganz auf ihr Wirken in Literatur und Kunst be schränken.
    Die im Text genannten Kunstwerke stehen nur repräsentativ für viele andere, und wenn man einmal die Motive kennt, wird man ihre Spuren auch in weiteren Darstellungen finden.
    Die Apokryphen des Alten Testaments hatten für die christlich-abendländische Kunst bei weitem nicht die Breitenwirkung wie die nichtkanonischen Schriften des Neuen Testaments. Da auf diesem Gebiet noch geforscht wird, kann man über das Warum nur Vermutungen anstellen.
    Zum einen verbot das jüdische Gesetz Abbildungen, so daß kein Bildkanon entwickelt und in > Malschulen< weitergegeben werden konnte.
    Zum anderen hat das Judentum selbst etwa im 2. nachchristlichen Jahrhundert, alle nichthebräischen Bücher als apokryph, d. h. als nicht von Gott geoffenbart, gekennzeichnet, und die frühen christlichen Kirchenväter haben diese Auswahl gelten lassen. Für die Heidenchristen, die quantitativ bald die Judenchristen übertrafen, war das Alte Testament auch nicht von vorrangigem Interesse. In der Glaubensverkündigung durch die Apostel oder deren autorisierte Vertreter hatten die Worte und Taten Jesus Christus absoluten Vorrang. Und da man schon bald ge-nötigt war, diese aufzuschreiben, wurde das Alte Testament und die mit ihm verbundenen Schriften in dieser Zeit
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