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Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Titel: Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel
Autoren: Erich Weidinger
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Paulus aussehend und sagte bei sich:
    >Als ob ich nicht standhaft sein könnte, ist Paulus erschienen, um nach mir zu sehen.< Und sie hielt den Blick unverwandt auf ihn gerichtet: er aber ging davon entschwand in den Himmel.
    22 Die Jünglinge aber und Jungfrauen trugen Holz und Stroh herbei, damit Thekla verbrannt werde. Wie sie aber nackt hereingeführt wurde, kamen dem Statthalter die Tränen, und er wunderte sich über die Kraft, die in ihr war und mit der sie ihr Schicksal trug. Die Henker aber schichteten das Hoz auf un d hießen sie auf den Scheiterhaufen steigen. Sie aber stieg auf das Holz und nahm dabei die Gestalt des Kreuzes an stand mit ausgebreiteten Armen da. Die Henker aber legten von unten her den Brand an. Und obwohl ein gewaltiges Feuer aufloderte, rührte das Feuer sie doch nicht an. Denn Gott hatte Erbarmen und ließ ein unterirdisches Grollen entstehen, und von oben warf eine Wolke voll Wasser und Hagel ihren Schatten, und ihr ganzer Inhalt wurde ausgeschüttet, so daß viele in Gefahr gerieten und zu Tode kamen und das Feuer gelöscht wurde, Thekla aber gerettet war.
    Neues Zusammentreffen zwischen Paulus und Thekla
    23 Paulus aber hielt sich fastend zusammen mit Onesiphorus und seiner Frau und den Kindern in einer offenen Grabanlage auf an dem Wege, auf dem man von Ikonium nach Daphne gelangt. Nachdem aber viele Tage vergangen waren, da sagten, während sie noch immer fasteten, die Kinder zu Paulus: > Wir haben Hunger!< Und sie besaßen nichts, wovon sie Brote hätten kaufen können; denn Onesiphorus hatte sein irdisches Hab und Gut verlassen und folgte nun dem Paulus mit seinem ganzen Hause, mit seiner ganzen Familie nach. Paulus aber zog das Obergewand aus und sagte: »Geh hin, Kind, kauf dafür mehrere Brote und bring sie!« Als der Knabe gerade einkaufte, erblickte er Thekla, die ihm als Nachbarin bekannt war und von der er wußte, daß sie hatte verbrannt werden sollen, und er erschrak und sagte: »Thekla, wo gehst du hin?« Sie aber sagte: »Ich suche Paulus zu erreichen, nachdem ich aus dem Feuer gerettet worden bin.« Und der Knabe sagte: > Komm mit, ich bring dich zu ihm. Denn er ist voller Jammers um dich und betet und fastet schon sechs Tage.< 24 Als sie aber an das Grab herantraten, hatte Paulus die Knie gebeugt und betete und sprach: > Vater Christi! Möchte doch das Feuer Thekla nicht anrühren! Steh du ihr vielmehr zur Seite! Denn sie ist ja dein.< Da stand sie hinter ihm und rief: > Vater, der du den Himmel und die Erde gemacht hast, Vater, deines ge liebten Sohnes Jesus Christus, ich preise dich, daß du mich aus dem Feuer gerettet hast, damit ich Paulus nochmals sehen kann!« Und Paulus erhob sich und erblickte sie und sprach: > Gott, du Herzenskündiger, Vater unseres Herrn Jesus Christus, ich preise dich, daß du mir so schnell erfüllt hast, um was ich gebeten habe, und hast mich erhört!«
    25 Und drinnen im Grabe herrschte innige Liebe, indem Paulus voller Jubel war und Onesiphorus und alle. Sie hatten aber fünf Brote und Gemüse und Wasser und Salz und waren voller Freude über die heiligen Taten Christi. Und Thekla sagte zu Paulus : > Ich will mir rings die Haare abscheren und will dir nachfolgen, wohin du auch gehst.« Er aber sprach: > Die Zeit ist schlimm, und du bist wohlgestaltet. Daß nun nicht eine andere Versuchung dich erfaßt, die noch schlim mer ist als die erste, und du sie nicht aushältst, sondern den Männern erliegst!< Und Thekla sagte: > Gib mir nur das Siegel in Christus, die Taufe, dann wird keine Versuchung mich ergreifen.< Und Paulus sprach: > Thekla ! Habe Geduld, und du wirst zur rechten Zeit schon das Wasser der Taufe empfangen!< Thekla vor dem Statthalter in Antiochien
    26 Und Paulus schickte den Onesiphorus mit seinem ganzen Hause heimwärts nach Ikonium, und darauf nahm er Thekla mit sich und zog nach Antiochien hinein. Gleich aber, wie sie in die Stadt hineinkamen, wurde ein vornehmer Sy rer, Alexander mit Namen, als er Thekla erblickte, von Liebe zu ihr erfaßt und bestürmte Paulus mit Geld und Geschenken. Paulus aber sagte: > Ich kenne die Frau, von der du redest, nicht, und sie ist auch nicht mein.< Er aber, da er ein mächtiger Herr war, und sich das schon herausnehmen durfte, umarmte sie einfach mitten auf der Straße. Sie aber ließ es sich nicht gefallen, sondern suchte mit den Blicken nach Paulus. Heftig schrie sie los und rief: > Vergreif dich nicht an der schutzbedürftigen Fremden! Vergreif dich nicht an der Magd Gottes! Bei den
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