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Die Angst spielt mit

Die Angst spielt mit

Titel: Die Angst spielt mit
Autoren: Elise Title
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wird er. Er hat Mr. Anderson getötet.”
    “Und Andersons Partner, Regent, den Schachspieler?”
    “Oh, da hatte er einen Helfer. Er hielt sich für so klug.”
    “Er hat jemanden engagiert, der es für ihn erledigte?”
    Miss Sheridan lachte trocken. “Oh, er brauchte niemanden zu engagieren. Er hat alles in der Familie gehalten.”
    Als die Lehrerin das sagte, wusste Maggie Bescheid. Sie packte Kevin am Arm. “Es ist Stanley Hapgood und sein Enkel Dwayne!”
    Miss Sheridans Miene lieferte die nötige Bestätigung.
    Kevin rammte vor Stanley Hapgoods Haus den Fuß auf die Bremse. Harveys Wagen kam von der anderen Seite.
    Maggie lief zu ihrem Vater. “Wo ist Michael?”
    “Bei deiner Großmutter im Altenheim. Deine Mutter ist zu Miss Sheridan gefahren.”
    Gerade als Maggie erleichtert nickte, krachte ein Schuss.
    Sie rannten zu Hapgoods Haus. Die Eingangstür stand weit offen. Drinnen fanden sie Stanley Hapgood zusammengesunken in seinem Lehnsessel im Arbeitszimmer. Tot. Kopfschuss.
    “Michael”, sagte Helen, “tu mir einen Gefallen und sieh nach, ob Bertie auf der Etage ist. Ich habe keinen Earl-Grey-Tee mehr. Bertie hat immer welchen.”
    Michael machte sich auf die Suche. Eine andere Helferin zeigte ihm schließlich das Gebäude, in dem die Angestellten wohnten, und Bertie Sanborns Fenster.
    Ein paar Minuten später starrte Michael niedergeschlagen auf Bertie Sanborns Fenster. Er fühlte sich so nutzlos, konnte nicht einmal Tee für seine Nana besorgen. Nach kurzem Zögern klopfte er, doch Bertie meldete sich nicht.
    Was war schon dabei, wenn er den Tee suchte? Er schob das Fenster weit genug hoch, um hineinklettern zu können.
    Helen nahm Maggie in die Arme, sobald sie in das Zimmer kam. Ihr Blick zuckte zu Kevin.
    Er schüttelte den Kopf. “Bisher kein Glück.”
    Maggie war den Tränen nahe. “Hapgood ist tot. Wir sind zu spät gekommen. Julianna … ist entkommen.”
    “Setzt euch”, sagte Helen. “Michael holt mir Tee von Bertie. Wahrscheinlich wartet er, bis sie welchen gekocht hat.”
    Maggie sah ihre Großmutter beunruhigt an. “Wie lange ist er schon weg?”
    “Zehn, fünfzehn Minuten.”
    Kevin sah Maggies alarmierten Blick. “Wir gehen nachsehen”, sagte er.
    Sobald Kevin die Tür öffnete, nachdem er durch das Fenster eingestiegen war und das Zimmer durchsucht hatte, stürmte Maggie in den Raum.
    Als Kevin sie zum Schrank rief, sah Maggie in seine Augen und wusste, dass etwas absolut nicht in Ordnung war.
    “Maggie, du musst jetzt durchhalten.”
    Sie schloss die Augen. “Oh nein …”
    Er zögerte. “Ich habe das hier gefunden.” Er hielt eine schwarze Skimaske hoch.
    Maggie starrte darauf wie auf eine Giftschlange. “Oh Himmel, Bertie! Bertie ist Julianna!”
    Er musste ihr auch noch das Taschenmesser zeigen, das er auf dem Fußboden gefunden hatte.
    “Es gehört … Michael!” Sie lehnte sich schwer an Kevin. “Sie hat alle beide, Kevin! Wenn sie ihnen auch nur ein Haar krümmt …”
    Kevin hielt sie an den Schultern fest. “Maggie, sie kann nicht weit sein. Ruf die Polizei! Dein Dad wird in kürzester Zeit hier sein. Und während du anrufst, sehe ich im Keller nach. Vielleicht versteckt sie sich da. Warte hier auf deinen Vater und informiere ihn.”
    “Nein, ich komme mit.”
    “Und riskierst, dass wir beide in eine Falle geraten? Das hilft Leif und Michael nicht. Im Gegenteil.”

16. KAPITEL
    O hne an Gefahr zu denken, stieg Kevin in den Keller hinunter und hoffte, sich auf der richtigen Spur zu befinden. Die Treppe war dunkel, und der Polizeichef hatte seine Waffe konfisziert. Kevin war erleichtert, dass das Licht des Vollmondes schwach durch ein Kellerfenster hereinfiel. Er erkannte einen modernen Boiler und eine Tür in der hinteren Wand des Raums.
    Er presste die Lippen aufeinander, schob sich zu der geschlossenen Tür und drückte das Ohr dagegen.
    Leise Geräusche. Nichts zu sehen, das man als Waffe verwenden konnte. Kevin tastete nach dem Türknauf.
    Vorsichtig drückte er die Tür auf und spähte in den Raum. In der linken hinteren Ecke sah er zwei dunkle Bündel liegen. Er schob die Tür weiter auf und betrat den kleinen Vorratsraum. In diesem Moment erkannte er, dass die Bündel in Wirklichkeit zwei Gestalten waren, die sich auf dem Fußboden aneinanderdrängten, gefesselt und geknebelt. Michael und Leif. Kevin verspürte Erleichterung, besonders da Bertie nicht zu sehen war.
    Michael und sein Bruder starrten Kevin verzweifelt entgegen.
    Bertie Sanborn,
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