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Die Angst spielt mit

Die Angst spielt mit

Titel: Die Angst spielt mit
Autoren: Elise Title
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ein Zeichen und warf ihnen einen Schlüssel für die Hintertür zu.
    Sie fanden die pensionierte Lehrerin in ihrem dunklen Wohnzimmer. “Ihr Vater hat angerufen, dass Sie kommen”, sagte Miss Sheridan leise.
    “Sie müssen uns sagen, was Sie wissen, Miss Sheridan! Sie können nicht dasitzen und zulassen, dass sie … meinem Sohn etwas antut.”
    “Ich habe keine Ahnung, wer Julianna ist. Ich habe sie nie gesehen. Nur diese schrecklichen Anrufe. Ich habe versucht, ihr zu erklären, dass ich es nicht war.”
    “Haben Sie ihr gesagt, wer Ihr Geliebter war?”, fragte Kevin.
    Die alte Frau schüttelte den Kopf.
    “Wenn sie es herausfindet, wird sie ihn töten, Miss Sheridan. Wenn Sie ihn noch lieben …”
    “Ihn lieben?”, rief sie. “Ich hasse ihn! Er hat mich betrogen. Er hat mein Leben zur Hölle gemacht. Aber was kann ich tun? Ich bin zu alt, um ins Gefängnis zu gehen. Ich habe alle diese Jahre gebetet, ich könnte diese schreckliche Zeit hinter mir lassen. Dann haben Sie Parkers Theaterstück gefunden, und Julianna kam zurück, und ich … ich habe solche Angst!”
    “Miss Sheridan”, fragte Kevin leise und führte die Lehrerin zu einem Sessel. “Waren Sie seine Komplizin?”
    Maggie umklammerte ihre Hände. “Bitte, Miss Sheridan! Wir haben so wenig Zeit!”
    “Gut”, sagte die Lehrerin nach einem Moment, der Maggie wie eine ganze Ewigkeit vorkam. “Ich werde es Ihnen erzählen.” Sie ergriff Kevins Hand. “Er hat mich hereingelegt. Zuerst hatte ich keine Ahnung. Ich bekam einen Anruf von der Haushälterin. Sie war krank und fürchtete, das Baby könne sich bei ihr anstecken. Die Merrills waren über Nacht weg. Ich sagte, ich würde Julianna holen und mit zu mir nehmen.”
    Maggie kam näher, um die Lehrerin anzutreiben.
    “Er wusste nicht, dass die Haushälterin mich angerufen hatte”, fuhr Miss Sheridan fort. “Als ich hinkam, war sie fort – dachte ich. Später erfuhr ich, dass sie bewusstlos geschlagen und im Wäscheschrank versteckt worden war. Ich nahm das Baby zu mir nach Hause. Am nächsten Morgen las ich zu meinem Entsetzen … dass Julianna entführt worden war, dass ein Brief mit einer Lösegeldforderung zurückgelassen worden war, dass Mrs. Merrills Haushälterin bewusstlos geschlagen worden war … Offenbar war der Kidnapper im Haus, als ich hinkam. Er hätte sich nie träumen lassen, ich würde mit … seinem Unterpfand weggehen.”
    “Warum haben Sie Julianna nicht zurückgebracht?”, fragte Maggie ungeduldig.
    “Begreifen Sie nicht? Man hätte geglaubt, dass ich die Entführerin sei, die kalte Füße bekommen habe. Man hätte mich vor Gericht gestellt.” Miss Sheridan senkte den Kopf. “Also habe ich den Mann angerufen, dem ich vertraute. Den Mann, von dem ich glaubte, er würde mich lieben. Was war ich doch dumm! Oh, er war sehr hilfsbereit. Er wollte das Baby irgendwo hinbringen, wo es leicht gefunden wurde, und niemand würde etwas ahnen. Ich war ihm so dankbar. Später fand ich heraus, dass ich ihm direkt in die Hände gespielt hatte. Was muss er gelacht haben, als er mit dem Baby wegfuhr!” Sie sah Maggie an. “Das war der Moment, wo ich die Wahrheit erkannte. Der Wagen. Ein neuer Wagen. Er dachte, ich hätte ihn nie zuvor gesehen. Aber ich hatte ihn gesehen. Derselbe Wagen hatte in der Nähe des Merrill-Hauses gestanden, als ich am Vortag … als ich Julianna holte.”
    Die alte Lehrerin nickte traurig und schloss die Augen.
    “Am selben Abend stellte ich ihn zur Rede. Zuerst leugnete er, dann gab er zu, dass er verzweifelt Geld brauchte. Er hatte gespielt, und sein Leben war bedroht worden. Ich verlangte, dass er Julianna zurückgibt. Und da sagte er mir … sie wäre tot. Ich glaubte ihm.”
    “Und er warnte Sie, sollten Sie jemals ein Wort sagen, würden Sie beide wegen Entführung und Mordes auf dem elektrischen Stuhl landen”, sagte Kevin.
    “Ja”, murmelte sie. “Als Julianna zurückkehrte und mich anrief, stellte ich ihn. Er hatte ebenfalls Angst. Endlich gab er zu, mich belogen zu haben, damit ich schwieg. Er hatte eine private Adoption arrangiert. Deshalb schickte ich Ihnen diese Nachricht. Sie sollten wissen, dass Julianna nicht tot ist. Dass ich nicht verantwortlich war …”
    Maggie sank vor Miss Sheridan auf die Knie. “Aber Sie sind unschuldig. Sie haben nichts Schlechtes getan! Er ist derjenige, der für sein Verbrechen zahlen wird. Bitte sagen Sie uns …”
    “Er sagte, er würde mich eigenhändig töten, falls ich ihn verrate. Und das
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