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Die Angst der Woche

Die Angst der Woche

Titel: Die Angst der Woche
Autoren: Walter Krämer
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umgeben.
    Vorsicht vor Haarglättungsmitteln . Das Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin warnt vor Haarglättungsmitteln mit Formaldehyd.
    Vorsicht Textilgifte! Unter den rund 7000 in Deutschland zugelassenen »textilen Hilfsmitteln« befinden sich auch stark gesundheitsgefährdende Substanzen.
    Mehr Vorsicht bei Kinderzäpfchen . Laut Kinderärzten »kann eine Überdosierung schwere Komplikationen nach sich ziehen«.
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    Wackelnde und gebrochene Zähne durch Piercing . Ringlöcher im Mundraum führen zu einer dramatischen Verschlechterung der Zahngesundheit.
    Warme Sitze schlecht für Sperma . Langes Fahren mit beheizten Autositzen kann die Zeugungsfähigkeit des Mannes mindern.
    Wenn der Toaster Flammen schlägt . Die Elektroverbände warnen vor Gefahren durch Plagiate und Billigprodukte.
    Wenn Kaffeetrinken Angst und Bange macht . Manche Menschen hätten nach Meinung von Hirnforschern schon nach zwei Tassen mit bangen Gefühlen zu kämpfen.
    Winzige Käfer richten riesige Schäden an . Massen von Borkenkäfern haben in Sachsen und im Nationalpark Bayerischer Wald fast alle Fichten vernichtet.
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    Zahlreiche Tote durch Killerbakterien . In Brasilien sind 18 Menschen an antibiotikaresistenten Bakterien gestorben.
    Zickenterror macht krank . Laut einer schwedischen Studie sollten Frauen besser nicht mit anderen Frauen, sondern mit Männern arbeiten, das sei für sie gesünder.
    Zuckerfreie Limonade gesundheitsschädlich . Liebhaber zuckerfreier Limonadegetränke scheinen ähnlichen Gesundheitsrisiken zu unterliegen wie Personen, die reguläre Limonade konsumieren.
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    Diese Meldungen haben Verschiedenes gemeinsam. So hat etwa der Umfang einer solchen Meldung in der Zeitung und damit oft auch das Ausmaß der so erzeugten Aufmerksamkeit fast nichts zu tun mit dem Ausmaß der berichteten Gefahr. Der Artikel »Föhnen kann gefährlich sein« über gefährliche Haartrockner, erschienen in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung, beansprucht dort 320 cm 2 Platz, das ist rund dreimal mehr als die gleichfalls oben aufgelistete und in der Tat besorgniserregende Meldung aus der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung: »EU warnt vor Infektionen im Krankenhaus«. Denn die bedrohen uns tatsächlich, und das nicht zu knapp, hier lauert eine echte, tödliche Gefahr. Allein in der EU kommen jedes Jahr rund 50 000 Menschen durch Krankheiten ums Leben, die sie sich erst im Krankenhaus zugezogen haben! Nach allen Maßstäben eines Desasters ist das eine Riesenkatastrophe, die weit mehr Aufmerksamkeit verdiente, als sie derzeit, zumindest in Deutschland, auch erhält. Speziell die Zunahme von arzneimittelresistenten Erregern ist wahrhaft erschreckend, die Zahl der Todesopfer übersteigt bei Weitem alle vermeidbaren Todesfälle durch Chemie- und Umweltgifte, Lärm, Ozon und Tschernobyl.
    Aber seltsamerweise scheint sich darüber niemand ernstlich aufzuregen. Bei 50 000 toten Kröten hätte man die Bilder in der »Tagesschau« gesehen.
    Auch die dpa-Meldung vom 13. Juni 2007 über Millionen von Toten jährlich durch verseuchtes Trinkwasser, obwohl pflichtgemäß in zahlreichen Zeitungen nachgedruckt, erschreckte niemanden so recht. Ist schließlich auch weit weg. Das Gleiche gilt für die Hunderttausende von Toten durch Malaria. Und noch grotesker wird dieses Missverhältnis in einer anderen dpa-Meldung vom 17.8.2009 zum Killer-Asteroiden VK184. Das ist einer von rund 100 000 derzeit bekannten Weltraumfelsen, die zuweilen die Umlaufbahn der Erde kreuzen und uns durchaus auch einmal treffen könnten.
    Das haben sie auch schon mehrfach getan. Sehen Sie sich doch beim nächsten Vollmond einmal die Oberfläche unseres Erdtrabanten an – so sähe heute auch die Erde aus, wären die Krater nicht durch Luft und Wasser eingeebnet worden. Und dass die Erde auch heute getroffen wird, zeigen die vielen schönen Sternschnuppen, die uns – da ungefährliche Mini-Exemplare – in lauen Sommernächten etwas wünschen lassen. Diese oben nicht mitgezählten kleinen Exemplare mit dem Durchmesser von Kieselsteinen verbrennen, wenn sie auf die Erde treffen, sofort in der Atmosphäre. Ein 30-Zentimeter-Brocken ist schon seltener und macht mehr Aufhebens; wenn er die Erde trifft, explodiert er mit der Energie von rund zwei Tonnen Dynamit. Das geschieht pro Jahr rund
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