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Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)
Autoren: Chris P. Rolls
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Finn darüber aufklärte, dass er ihn lieber noch eine weitere Nacht zur Beobachtung dabehalten würde. Sein Blutverlust war ausgeglichen, die Werte alle okay und die Naht sah auch gut aus, aber dennoch würden sie ihn lieber noch ein wenig länger beobachten. Finn nickte gleichmütig und dachte sich seinen Teil. Da er eine natürliche Abneigung gegen Krankenhäuser hatte, bestand er dennoch darauf, auf eigene Verantwortung - wie oft musste er diese Zauberformel noch herunterbeten - entlassen zu werden.
    Robert hatte ihm alles mitgebracht, was er brauchte, und so verschwand er schnell im Badezimmer, als der Arzt gegangen war und zog sich an. Dann verließ er mit Robert zusammen endlich das Krankenhaus.
    Mehrere Tage blieb er zu Hause, bis er sich wieder sicherer auf den Beinen fühlte sowie den Verband entfernen und sich im Spiegel das erste Mal mit seiner neu erworbenen Narbe betrachten durfte.
    Der Freak hatte wirklich ganze Arbeit geleistet. Wenn alles verheilt war, würde er ein deutlich narbiges, halbrundes Mal zurückbehalten. Der Biss war direkt in den Hals, nur wenig oberhalb des Schlüsselbeins, angesetzt worden und der Arzt hatte ihm erklärt, dass er unglaublich viel Glück gehabt hatte, da die Muskulatur nur wenig verletzt worden war und die Vernarbungen nur oberflächlich auf der Haut verbleiben würden. Nichts weiter als ein Schönheitsmakel, hatte er gemeint.
    Dankeschön, eine Karriere als Model scheidet damit zukünftig aus , grinste Finn sein Spiegelbild frech an. Nur gut, dass dafür auch kaum andere Voraussetzungen gegeben sind . Allerdings war ihm das ja schon vorher klar gewesen.
    Kritisch betrachtete er sich. Er war sehr groß und schlank, wirkte dabei eher hager und knochig, durchaus sportlich, aber nur wenig muskulös. Er hatte hellbraune, leicht gelockte Haare, braune Augen und ein etwas kantiges, schmales Gesicht. Eben der nette, unauffällige Typ von nebenan. Nichts Besonderes. Wieso hatte ausgerechnet er mit diesem Vampir zusammentreffen müssen?
    Zuhause hatte er letztlich doch nicht widerstehen können und Robert über manche Umwege genauer erzählt, was passiert war. Im Gegensatz zu seinen Befürchtungen hatte der zwar zunächst wirklich skeptisch dreingeschaut, rasch jedoch gemerkt, dass Finn absolut nicht zum Lachen zumute gewesen war. Er hatte ihm sogar geglaubt. Oder zumindest so getan.
    Vorgestern war er dann plötzlich ganz aufgeregt, mit seiner geliebten Zeitung wedelnd, aufgetaucht und hatte Finn freudestrahlend darüber informiert, dass er es tatsächlich in die Schlagzeilen geschafft hatte.
    Finn verzog das Gesicht und fletschte seinem Spiegelbild gegenüber kurz die Zähne, bevor er achselzuckend anfing, sie zu putzen. Es war offenbar kaum weiter schwer, in eine solche Sensationspresse zu kommen, wenn man sich von einem Vampir beißen ließ.
    Der Artikel hatte die reißerische Überschrift: „Vampir saugt Student aus - Todesgefahr auf dem Campus!“ Beinahe jedem Studenten an der Uni hatte man dieses Blättchen ungefragt in die Hand gedrückt. Finn war dieses Klatschblatt suspekt, und demnach machte er um dessen Verteiler stets einen großen Bogen. Robert hingegen war sogar so weit gegangen, sich den Artikel auszuschneiden und ihn zu rahmen. Irgendwann hatte er das Teil jedoch reumütig in sein Zimmer gehängt, als Finn ihn nur noch böse angefunkelt und geschlagene zwei Stunden lang kein Wort mehr mit ihm gesprochen hatte.
    Die Polizei hatte tatsächlich nicht viel an Informationen herausgegeben, aber dennoch war der Artikel erstaunlich detailgetreu geraten. Im Wesentlichen beschrieb er sogar erschreckend genau, was wirklich passiert war, wie Finn bestürzt festgestellt hatte. Die Fantasie der Journalisten dieser Zeitung hielt sich also auch allgemein an die Vorlagen der Hollywoodfilme. So wie offenbar auch dieser Vampir.
    Die Polizei hatte noch nichts weiter herausgefunden. In Gedanken fuhr sich Finn durch seine halblangen Haare und lächelte, als er dabei das silberne Aufblitzen an seinem Hals bemerkte.
    Dieser Idiot! Robert hatte ihm gestern doch glatt etwas mitgebracht. Eine dünne silberne Kette mit einem Kreuz daran, wie es religiöse Menschen so gerne trugen. Finn war zwar Atheist und hatte sich köstlich darüber amüsiert, jedoch hatte ihn der Vorfall mit dem Vampir wohl doch mehr verunsichert, als er vor sich selbst zugeben mochte, denn er hatte das Kettchen heute tatsächlich angelegt.
    Es konnte ja nichts schaden, es mal zu tragen. Nun, tagsüber durfte er sich
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