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Die Akte Daniel (German Edition)

Die Akte Daniel (German Edition)

Titel: Die Akte Daniel (German Edition)
Autoren: She Seya Rutan , Neko Hoshino
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vertrauen drauf, dass alles glatt läuft. Ich bin begeistert«, erwiderte sie sarkastisch.
    »Wenn Sie andere Vorschläge haben, Doktor, bin ich gerne bereit, sie zu hören. Davon abgesehen werden wir uns der Technik bedienen. Ein Telepath kann einen Nachtling nicht erkennen und nach Wanzen und versteckten Kameras muss er genauso suchen wie jeder andere Mensch auch. Und wenn ich das richtig verstanden habe, arbeitet die Technikabteilung an einem Satellitensystem zur Ortung bestimmter Personen. Es wird Zeit, das Ding einem Test zu unterziehen.«
    »Bestimmter Personen?« Christine wedelte mit der Hand. »Na, wenn Sie meinen. Ich werde mal schauen, dass ich herausfinde, wo Daniel wohnt. Es ist einer der größten Fehler von Demetrius Archer gewesen, ihn entkommen zu lassen. Und jetzt haben wir unseren halb verschlissenen Dämon auch noch verloren. Wir hätten mit seiner Hilfe vielleicht noch das eine oder andere herausfinden können.«
    »Umso wichtiger ist es, dass wir nicht die gleichen Fehler machen. Und auch keine neuen«, machte Stanley klar, »geben Sie mir Bescheid, wenn Sie wissen, wo Daniel wohnt und verschaffen Sie mir einen vollständigen Bericht über alle Nachtlinge, die für die Operation infrage kämen. Dann werden wir weitersehen.«
    Christine verkniff sich den Hinweis, dass sie keine Agentin war und erst recht kein Hunter . Sie hatte von solchen Sachen in der Praxis keinerlei Ahnung. Sie plante nur hin und wieder Einsätze. Das Wie überließ sie den Profis. Am Anfang hatte sie das einmal gelernt, aber das war jetzt nun schon gut zehn Jahre her. Sie seufzte stumm. Sie brauchten dringend neues Blut in London, sonst ging hier noch mehr schief. Vor allen Dingen brauchten sie einen kompetenteren Chef. Christine wandte sich ab und grinste schief. Eine Idee bezüglich dieses Problems hatte sie auch schon.
    Stanley bekam von diesen Gedanken zum Glück nicht mit; er war schon dabei, das Treffen zu planen, bei dem er seinen Vorgesetzten seine Erfolge präsentieren konnte. »Also, an die Arbeit«, entließ er Christine. Diese seufzte und ging.
    Wenn es ihnen gelingen würde, wirklich einen Shapeshifter zu finden, dann wären sie dem Ordo endlich ebenbürtig, wenn nicht gar voraus. Die Möglichkeiten wären unbegrenzt. Und solange er draußen frei herumlief, bestand noch eine Chance, dass sie ihre Konkurrenten und Feinde zumindest empfindlich treffen konnten.
    Christine beschleunigte ihre Schritte. Es gab viel zu tun.

21
     
     
    Chelsea, ein Stadtteil von London
     
     
    Daniel zog jetzt nun das vierte Mal um. Er hatte es aufgegeben, mehr als seine Zahnbürste mitzunehmen. Es spielte keine Rolle. Jedes Haus und jede Wohnung war so eingerichtet, dass er dort sofort leben konnte. Sogar der Kühlschrank war immer gefüllt, wenn er ankam. Trotzdem oder gerade deshalb hatte Daniel das Gefühl, ziemlich gründlich entwurzelt zu werden.
    Natürlich sah er ein, dass es nur zu seiner Sicherheit war; hatte die Firma ihn gefunden, würde er sie zum Shapeshifter führen und alles wäre vorbei.
    Trotzdem vermisste Daniel mit plötzlicher Heftigkeit sein gemütliches Zimmer in der Schule, das er mit Sunday geteilt hatte.
    Vorbei war jedoch vorbei. Wenn er in den Spiegel schaute, dann sah ihm nicht mehr der verschreckte Junge entgegen, der vor Jahren zum Ordo gekommen war. Jetzt war er ein Mann. Er musste sich sogar rasieren. Daniel rieb sich das Kinn. Es war und blieb merkwürdig. Er hatte es sich gewünscht, dass er eine große Aufgabe bekam. Jetzt hatte er sie und damit Verantwortung, die ihn schwindlig machte.
    Aber man hatte es ihm zugetraut, und nur ihm, den Shapeshifter zu beschützen.
    Er hätte gern schon einen Namen erfahren, aber dafür war es noch zu früh und gefährlich. Die Firma war ihnen auf den Fersen, hatten die Traumgänger sie gewarnt. Zu sehen war niemand gewesen, doch ein Risiko ging niemand ein. Noch wurde der Shapeshifter von einem anderen Protector beschützt, der vorübergehend dafür eingesetzt worden war, weil der alte schwer verletzt worden war und wahrscheinlich nie wieder eingesetzt werden konnte. Wie es zu dem Unfall gekommen ist, konnten nicht einmal die Traumgänger sagen, was den Ordo in Besorgnis versetzte. Dennoch, Daniel hatte seinen Schützling vor einigen Tagen zu Gesicht bekommen. Dessen Familie war geradezu idyllisch, soweit Daniel das beurteilen konnte: freundliche Pflegeeltern, die einen Buchladen betrieben und in einem hübschen Häuschen wohnten. Dazu ging er in eine normale
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